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Der Azteken-Götze

Der Azteken-Götze

Titel: Der Azteken-Götze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwarzen, der an der Wand lehnte und sich nicht rührte. Er schien dort eingeschlafen zu sein. Neben ihm stand eine große, jetzt leere Rotweinflasche. Als der G-man ihn passieren wollte, rollte der Neger mit den Augen, streckte seinen Arm vor und hielt Abe Douglas auf.
    »Hi, Bruder«, lallte er.
    »Was ist?«
    »Einen Schluck.«
    »Habe ich nicht.« Der FBI-Mann ging weiter, hörte den Schwarzen noch brummein, dann hatte er schon die Treppe erreicht und stieg die Stufen hinab.
    Diesmal schwang ihm kein Knarren des Schaukelstuhls entgegen. In der Halle war es still.
    Nicht einmal der Portier schnarchte. Er war auch nicht zu sehen, dafür entdeckte Suko das Telefon, einen schwarzen, altmodisch anmutenden und auch verklebten Apparat, auf dessen Kunststoffbeschichtung sich der Staub abgesetzt hatte.
    Man konnte den Amerikanern ja vieles nachsagen, in einem aber waren die Weltmeister. Was die Kommunikation anging, da standen sie an erster Stelle. Und war der Ort noch so klein, Telefon gab es in jedem Haus.
    Selbst hier im tiefsten Texas wurde nicht mehr mit der Hand vermittelt, da konnte Abe durchwählen.
    Manche Telefonnummern muß man einfach im Kopf haben. Dem G-man erging es ebenso. Er kannte die Durchwahl nach London, und er hoffte nur, daß er bei John Sinclair nicht auf taube Ohren stieß…
    ***
    Im Gegenteil – ich war wie elektrisiert gewesen, als ich hörte, um was es ging.
    Plötzlich war wieder alles vorhanden und mischte sich in das Mosaik der Erinnerung.
    Meine ungewöhnliche Entführung vor einigen Wochen, die intensiven Warnungen vor einem Azteken-Götzen, und nun hatte tatsächlich aus den Staaten dicht an der mexikanischen Grenze mein Freund Abe Douglas angerufen, um mir eine haarsträubende, aber wahre Geschichte zu erzählen, die leicht eskalieren konnte.
    »Wir werden kommen, wir werden ihn finden, und wir werden gemeinsam den Götzen besiegen!«
    Diese starken Worte hatte ich von London aus gesprochen und praktisch allein ohne die Zusage meines Chefs, Sir James Powell, entschieden. Den informierte ich nach Suko.
    Natürlich war mein Freund eher skeptisch, aber ich hatte ihn überzeugen können, was mir bei Sir James schon schwerer fiel.
    »Sie glauben ihm tatsächlich, John?«
    »Ja.«
    Sir James rollte einen Bleistift hin und her. »Nun ja, Mr. Douglas ist kein Spinner, der uns etwas vormachen will. Und dann war da noch Ihre Begegnung mit den dreien…«
    »Das ist es doch, Sir. Ich wäre ja selbst mißtrauisch gewesen, aber ihre Warnungen haben intensiv wie selten geklungen. Dieser uns noch unbekannte Azteken-Götze muß fast schlimmer als der Teufel sein, auch Abe Douglas ging davon aus.«
    »Ja, eine alte Rache vielleicht.«
    »Kann sein.«
    »Sie müssen so schnell wie möglich fliegen?«
    »Ja.«
    »Dann beeilen Sie sich.«
    »Und ob, Sir!«
    Suko und ich hatten beide das Gefühl, daß uns kaum noch Zeit blieb, aber mit der Concorde über den Atlantik mußte es einfach klappen. In New York umsteigen, dann bis Texas und den Rest des Weges mit dem Wagen zurücklegen.
    Ein touristischer Ausflug würde es sicherlich nicht werden. Eher schon eine Reise ins Grauen…
    ***
    Abe Douglas hatte sich über sich selbst mehr als gewundert. Trotz der Vorfälle war er tatsächlich noch einmal eingeschlafen und schließlich von den schräg in das Fenster hineinfallenden Strahlen der Sonne geweckt worden, die die Düsternis der Nacht endgültig vertrieben hatten. Kaum war er wach, da drehten sich seine Gedanken um die Vorgänge der vergangenen Nacht.
    Er wollte nach dem Duschen nach unten gehen und dort frühstücken. Dabei würde sich der Besitzer des Hotels einige Fragen gefallen lassen müssen, was Inez betraf.
    Diesmal funktionierte die Dusche nicht so gut. Die Katzenwäsche mußte reichen, er zog sich an und ging in die Halle. Nebenan konnte gefrühstückt werden.
    Es war ein Anbau, düster eingerichtet, mit dunklen Tapeten und ebenfalls dunklen knarrenden Korbstühlen. Er war der einzige Gast um diese Zeit. Eine dicke Frau war dabei, einen Tisch einzudecken und wies Abe einen Platz zu.
    »Ich habe Tacos gebacken«, sagte sie, strich dabei durch ihre fettigen Haare, und der G-man konnte einen Blick auf ihre dunklen Fingernägel werfen.
    Ihm verging der Appetit, und er entschied sich, nur eine Kanne Kaffee zu trinken.
    »Und dann soll der Besitzer herkommen.«
    »Ich werde schauen«, sagte sie und watschelte davon. Im Raum quietschte etwas. Es war der Ventilator, der sich unter der Decke drehte. Seine

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