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Der Azteken-Götze

Der Azteken-Götze

Titel: Der Azteken-Götze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bereit für einen Angriff gestanden hätten. Statt dessen erschienen hin und wieder Fahrzeuge, die an uns vorbeirauschten und Staubwolken hinter sich herzogen. Wer von uns gerade nicht fuhr, hielt die Karte auf den Knien ausgebreitet.
    Ab und zu gab der Beifahrer Kommentare ab, um den Fahrer aufzuheitern, aber dafür hatte Suko nur ein müdes Grinsen übrig. Seine Augen wirkten entzündet, und ich sah nicht besser aus. Zwischen uns standen Wasserflaschen. Hin und wieder nahmen wir einen Schluck. Trotz der Klimaanlage mußten wir unseren Flüssigkeitshaushalt regulieren, und irgendwann begannen wir die Weite dieses Landes zu verfluchen.
    Und trotzdem, so einsam war es nicht. Hin und wieder sahen wir die staubigbunten Reklameschilder, die auf irgendwelche Rastplätze hinwiesen, wo sich der Fahrer erfrischen und auch für sein leibliches Wohl sorgen konnte.
    »Fast wie bei Jericho«, sagte Suko.
    »Nein, noch schlimmer.«
    »Du meinst die Gegend?«
    »Sicher.«
    Suko nickte und wischte über seine geröteten Augen. Er war ziemlich kaputt. Durch diese Weite zu rollen, strengte verdammt an.
    »Willst du eine Pause?«
    »Ja, bei der nächsten Station.«
    »Okay.«
    »Ich muß auch irgendwas essen und trinken. Nur nicht mehr das laue Wasser.«
    Suko hatte den richtigen Zeitpunkt gewählt, denn bis zum nächsten Rastplatz waren es nur drei Meilen, und die hatten wir schnell hinter uns gelassen.
    Eine Zufahrt führte nach rechts ab. Sie stach wie ein breiter Arm in das trostlose Gelände hinein, um auf einen Platz zu münden, auf dem das flache Gebäude stand.
    Trucks hielten auf dem Parkplatz. Fahrer stolzierten steifbeinig auf den Imbiß zu.
    Es gab noch ein Nebengebäude, wo man sich erfrischen und auch duschen konnte.
    Wir aber gingen auf den Flachbau des Restaurants zu und wurden von einer kühlen Luft und Truckermusik begrüßt. Vom Wagen bis zum Restaurant waren wir durch die bullige Hitze gegangen. Das kurze Stück hatte ausgereicht, um den Schweiß aus allen Poren treten zu lassen. In der Raststätte atmeten wir zunächst tief durch und hatten auch Mühe, uns an die neue Umgebung zu gewöhnen.
    Es war eine typisch amerikanische Umgebung. Sie ließ uns vergessen, daß wir uns in einem toten, unfreundlichen und sehr heißen Landstrich befanden.
    Adrett gekleidete Mädchen bedienten. Sie trugen rote Blusen mit weißen Längsstreifen, und auf ihren Köpfen saßen rote Käppis wie kleine Segelschiffe.
    Wir entschieden uns für die halbrunde Theke, denn die Hocker sahen bequem aus. Sie waren mit rotem Stoff überzogen worden. Der fand sich auch auf den Stühlen und Sitzbänken wieder.
    Beide bestellten wir zunächst Kaffee. Die Speisekarte war mexikanisch angehaucht. Es gab sogar Hamburger, die mit einer sehr scharfen Soße gewürzt waren.
    Dafür entschied sich Suko. Ich nahm nur einen Salat mit einem rosafarbenen Dressing.
    In der Nähe saßen zwei Trucker, die ihren Kaffee schlürften und den Takt der Musik mit den Fingerspitzen auf die Thekenplatte schlugen. In einer kleinen, einsehbaren Küche wurde gegrillt und gebrutzelt. In einem Teil des Raumes saßen Touristen, die mit einem großen Bus durch das Land fuhren.
    Der Kaffee weckte unsere Lebensgeister. Draußen brannte die Sonne, doch die Scheiben hielten die Hitze ab, und die Klimaanlage arbeitete ausgezeichnet.
    Wir bekamen unser Fssen, sprachen kaum miteinander, weil selbst das anstrengend war. Dann aber schaute ich nach links, denn jemand schob sich auf den freien Hocker.
    Iis war eine Frau!
    Und was für eine.
    Noch ziemlich jung, rabenschwarzes Haar, gebräunte Haut, ein weißes T-Shirt, eine knallrote Hose, die sehr eng ihre Beine umspannte und ein buntes Tuch, das in ihren Haaren steckte.
    Sie machte einen so sauberen, frischen und reinen Findruck, lächelte mich an und bestellte ein großes Glas Orangensaft.
    »Wie Trucker sehen Sie nicht aus.«
    »Nein«, sagte ich und zerkaute ein Salatblatt.
    »Wie Touristen auch nicht.«
    »Stimmt.«
    Sie trank, schaute mich aus den dunklen Augen an und fragte: »Was sind Sie dann?«
    »Wir sind unterwegs.«
    »Kommen Sie aus Australien?«
    »Nein – warum?«
    Sie stellte das Glas weg. »Ihr Dialekt, wissen Sie. Der hört sich so an.«
    »England, London.«
    Sie bewegte die Augenbrauen. »Das ist auch weit entfernt.«
    »Da haben Sie recht.«
    »Und wo wollen Sie hin?«
    »Nach Border Town!«
    »Nein!«
    Die Kleine tat so überrascht, daß auch ich den Kopf schüttelte. »Was haben Sie?« Sie reagierte spontan.
    »Dann

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