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Der Azteken-Götze

Der Azteken-Götze

Titel: Der Azteken-Götze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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warnte.«
    »Wohin?«
    »Er sucht das Weib.«
    »Verdammt«, flüsterte ich. »Er wird diese Inez nicht finden.« Mir war sofort klargeworden, daß nur von ihr hatte die Rede sein können. Sie spielte die entscheidende Rolle.
    »Wo wollte er hin?«
    »In die Cantina. Sie gehört Pepe. Ist die bekannteste hier. Ein Treffpunkt für Galgenvögel. Aber er wird Pech haben, das weiß ich. Die anderen sind zu raffiniert.«
    Wieder trank er schlürfend sein Wasser. »Mich haben sie als ein warnendes Beispiel zurückgelassen.«
    »Wer kam denn, um das Blut zu holen?« wollte Suko wissen.
    »Die Indios aus den Bergen. Die Reste eines alten Volkes. Es gibt sie noch, die Azteken, und sie leben gar nicht mal weit von hier entfernt. Dicht hinter der Grenze. Über den Fluß müßt ihr, ins Tal der Götter…«
    »Wie kommt man da am besten hin?«
    »Mit einem Hubschrauber.«
    »Gibt es hier denn einen?«
    Er nickte und lachte dabei. »Sicher, wir gehörten doch zur Grenzpolizei und sind bestens ausgerüstet.« Der Polizist deutete zum Fenster. »Er steht sogar hinten auf dem Hof. Sie müssen nur die Plane entfernen, bevor sie in die Hölle fliegen.«
    Uns stellte sich die Frage, ob wir sofort losdüsten, oder erst nach Abe Douglas schauten.
    Die Sorge um den G-man überwog. Zuerst wollten wir in diese Cantina.
    »Es wird schon werden«, sagte ich beim Abschied und hörte das Lachen des Manuel Costa, das so klang, als hätte er bereits mit seinem Leben abgeschlossen…
    ***
    Abe Douglas hatte den Eingang der Cantina erreicht und spürte ein Ziehen in Brust und Magen. Das stellte sich immer dann ein, wenn Gefahr drohte und er dicht davorstand, einen Fehler zu begehen. Wenn er weiterkommen wollte, mußte er hinein, da konnte er nicht kneifen. Vorsichtig drückte er die alte Tür auf.
    Die Luft stank nach Tequila, Rauch und Schweiß. Dieses Gemisch rührte sich in die dumpfe Wärme hinein, die zwischen den Wänden hing wie klebriger Leim.
    Eine Music Box stand in der Ecke, aber niemand hatte eine Scheibe aufgelegt. Zwei Ventilatoren drehten sich mit müden Bewegungen und gaben bei jeder Drehung ein Klatschen ab. Die Gäste hockten an den Tischen oder standen an der Theke. Das Holz war dunkel. Sägespäne bedeckten den Boden und schabten knirschend übereinander, als Abe Douglas seine Schritte setzte.
    Es war still nach seinem Eintritt geworden. Die sowieso nicht laut geführten Gespräche waren endgültig verstummt, und der G-man fühlte die kalten, lauernden und auch feindlichen Blicke auf sich gerichtet, die ihn regelrecht abtasteten.
    Er war ein Fremder in Border Town. Mochte ihn der eine oder andere auch gesehen haben, aber zu den Bewohnern gehörte er nicht, und erst recht nicht zu den Mexikanern, denn nur sie bevölkerten die Cantina. Eine Frau entdeckte er nicht. Nur Männer standen in der Kneipe wie lauernde Wölfe.
    Es fiel kaum Sonne in den Gastraum, der mit zwei Fenstern ausgestattet war. Die Jalousien schirmten die Rechtecke gegen das Licht ab. Wo die Strahlen noch durchschienen, hinterließen sie auf dem Fußboden ein Muster aus hellen Streifen.
    Abe Douglas überlegte, während er auf die Theke zuschritt. Gehörten diese Gäste zu den Menschen, die mehr über das Verschwinden der Polizisten wußten? Costa hatte von einer Schlucht gesprochen, in die Menschen kurzerhand hineingeworfen wurden. Allein die Vorstellung daran verursachte bei Douglas eine Gänsehaut.
    Er stellte sich an die Theke. Rechts und links scharrte es über den Boden, als ihm die Männer Platz machten. Sie gingen auf Distanz und bewiesen ihm so, daß er ein Fremder war und einfach nicht zu ihnen gehörte.
    »Ein Bier.«
    Der Wirt hatte den traurigen Blick einer gedemütigten Kreatur. Hinzu kamen noch seine Schlupflider an den Augen und auch die gelbe Farbe der Haut.
    Er bückte sich und holte aus einem Kühlschrank eine Dose. »Glas auch, Sehor?«
    »Nein.«
    Abe riß die Lasche ab und nahm einen tiefen Schluck aus der Dose. Das Bier schäumte in seinen Hals, es war gut gekühlt, und es erfrischte ihn. Als er die Dose bis zur Hälfte geleert hatte, stellte er sie wieder zurück, drehte sich und schaute in den Raum hinein, wo die Gäste noch immer brütend dahockten. Niemand sprach, sie alle schauten ihn an. Abe grinste, wischte über seine Lippen, weil dort noch Schaumstreifen hingen, und hielt seine Rede.
    »Damit jeder weiß, wer ich bin und mit wem er es zu tun hat. Ich bin Abe Douglas, FBI-Agent, und wir befinden uns hier auf dem Boden der Vereinigten

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