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Der Azteken-Götze

Der Azteken-Götze

Titel: Der Azteken-Götze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Emotionen über, da hätte er Antworten bekommen, auch wenn sie ihm bestimmt nicht gefallen hätten.
    Hier aber war nichts.
    Tiefes Schweigen…
    Lauernd, auch gefährlich.
    Er hatte das Gefühl, die Lage überhaupt nicht zu beherrschen, sah sich selbst als eine Statue an. Das einzige, was sich bei ihm bewegte, war der Schweiß auf seiner Stirn. Er hatte sich dort gesammelt und folgte den Gesetzen der Physik.
    An seinem Gesicht liefen die Tropfen hinab und hinterließen lange Bahnen.
    »Geh, Polizist«, sagte Pepe. »Geh jetzt aus meiner Cantina, solange noch Zeit ist.«
    »Und wenn ich bleibe?«
    »Es ist nicht gut.« Der Wirt hob die Schultern. Er sah aus, als würde er jeden Moment im Stehen einschlafen, das allerdings täuschte. Dieser Mann wußte genau, was er wollte, denn der war raffiniert und wußte mehr, als er zugeben wollte.
    »Wenn ich Antworten bekomme. Ich will wissen, wo die Kollegen aus dieser Stadt sind, ich will…«
    »Du wirst sie bald sehen können. Du wirst alles sehen können, Bulle. Glaub mir!«
    Der FBI-Agent hatte das Gefühl, einen Alptraum zu erleben, als er die Stimme hörte. Sie gehörte einem Mann, den er eigentlich schon abgehakt hatte.
    Pablo Sidda!
    Und der stand genau hinter ihm, kicherte hohl und sprach von einer Maschinenpistole, die er in der Hand hielt. »Wenn du deine Kanone nicht wegwirfst, zerfetze ich dir den Rücken. Und kein Hahn wird je nach dir krähen, Bulle!«
    Männer wie Sidda blufften nicht, und der G-man schalt sich einen Narren.
    »Okay, Sidda, du hast gewonnen.«
    »Ich gewinne immer!« Sidda lachte. »Nur wollen manche Bullen das nicht wahrhaben.«
    Ein Mann ging zur Tür und sperrte sie ab. »Damit wir unter uns sind«, sagte er.
    »Gut«, lobte ihn Sidda. »Das ist sogar sehr gut. Freunde sollten unter sich sein.«
    »Was willst du?« fragte der G-man.
    »Dich!«
    »Und weiter?«
    »Du bist doch so scharf darauf gewesen, den Götzen kennenzulernen. Er wird sich freuen, du wirst ihn kennenlernen! Er wird sich über jeden Tropfen Blut freuen, der ihn stärker macht.« Sidda fing an zu kichern.
    »Und auch das Blut eines Fremden wird ihm schmecken.«
    »Dann ist er hier?«
    »Nein, Xitopec ist draußen.«
    Zum erstenmal hatte Abe Douglas den Namen des Azteken-Götzen gehört. Anfangen konnte er damit nichts. Xitopec mußte bei den Azteken sehr mächtig gewesen sein und auch überlebt haben. Seine Ausstrahlung und sein Kult waren auch von einer gewissen Gruppe der heutigen Menschen nicht vergessen worden und…
    Er hörte Schritte.
    Sidda lachte, dann schlich er noch näher, und der G-man wußte genau, was kommen würde.
    Er spannte seine Haut im Nacken an und wartete auf den Schlag, er wollte sich ihm irgendwo widersetzen.
    Der Treffer erwischte seinen Nacken.
    Brutal und hart war er geführt worden. Abe Douglas wunderte sich, daß er nicht zu Boden schlug und die Welt in einem gewaltigen Knall unterging. Er schaute nach vorn und sah die Gäste, die wie Puppen auf ihren Stühlen hockten.
    Puppen, die ungewöhnlich verzerrt wirkten. Gesichter und Körper, die sich in die Länge zogen, dabei auch breiter wurden, als bestünden sie aus Kaugummi.
    Und dann drehte sie sich.
    Erst langsam, dann immer schneller. Die Gesichter glichen denen von Kasperlefiguren, und auf einmal wurden sie grellbunt, bevor sie dann vor den Augen des Mannes zerplatzten.
    Aber das waren nicht sie, es lag an Abe Douglas selbst, der hart zu Boden schlug und dessen Bewußtsein nach dem Aufprall schlagartig erlosch.
    Sidda nickte.
    Er grinste, schaute auf den Lauf der Maschinenpistole, mit dem er zugeschlagen hatte, und in seinen dunklen Augen lag ein Funkeln, als hätte dort jemand Wasser hineingekippt.
    »Schafft ihn weg!« sagte er nur. »Und macht ihn dann fertig für die lange Reise…«
    ***
    Die Welt war für den G-man Abe Douglas zu einem Kreisel, zu einem Taumel geworden, der ihn drehte, dann mit sich zerrte, wieder ausspie, ihn weiterdrehte, in die Tiefe drückte, nach oben schwemmte und immer wieder versuchte, ihn aus den Tiefen der Finsternis hervorzuzerren. Er schaffte es.
    Und Abe tauchte auf.
    Zuletzt hatte er das Gefühl gehabt, in einem Wasserstrudel zu liegen, der ihn wieder ausgespien hatte.
    Er war aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht!
    Der FBI-Agent kannte die Regeln. Sie waren in den Slums von New York nicht anders als hier in Mexiko oder an der Grenze zu diesem mittelamerikanischen Staat.
    Liegenbleiben, abwarten, wenn möglich, sich sehr lange ausruhen, versuchen, den

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