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Der Azteken-Götze

Der Azteken-Götze

Titel: Der Azteken-Götze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekreuzigte. Kurz zuvor hatte er noch einen Mord begehen wollen, glaubte auch an den Götzen, dann benutzte er den christlichen Segen. Wieder einmal vermischten sich bei einem Menschen Glaube und Aberglaube.
    Seine Waffe ließ er fallen, als wäre sie heiß geworden. Über sein Gesicht rann ein Zittern, dann tauchte er hinter die Theke, als wollte er sich im Boden verkriechen.
    So etwas Ähnliches geschah auch, denn dort befand sich eine Klappe, der Einstieg zu den tiefen, kühleren Kellerräumen. Er hetzte eine Leiter hinab. Als wir es poltern hörten, wußten wir, daß er die Sprossen verfehlt hatte.
    Suko zerrte einen wachsbleichen Kerl in die Höhe, schüttelte ihn durch und schrie ihn an, daß er weglaufen und einen Arzt oder einen Medizinmann holen sollte.
    Der Mann haute ab, als wäre der Leibhaftige persönlich hinter ihm her. Vielleicht glaubte er auch, den Teufel in der Gestalt des Eisernen Engels zu sehen.
    Andere Gäste trauten sich nicht, aus der Cantina zu verschwinden. Sie blieben und sahen aus, als hätte sich das Schicksal gegen sie verschworen.
    Ich ging dem Eisernen entgegen. »Du hier?« fragte ich ihn.
    »ja.«
    »Warum?«
    »Es wurde Zeit. Ihr habt es nicht geschafft. Xitopec ist so gut wie erwacht. Er hat das Blut der Menschen getrunken, der alte Fluch hat sich aufgelöst. Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis er seine Schreckensherrschaft beginnen kann.«
    »Wo denn – hier?«
    »Nein, auf der anderen Seite des Flusses, tief in den Bergen verborgen. Es gibt dort das Tal der Götter, eine Schlucht, in der schon vor langer Zeit die Azteken ihre Blutopfer den Göttern dargebracht haben. Irgendwann war es vorbei, ich dachte, wir hätten Ruhe, aber…«
    »Moment mal«, unterbrach ich ihn. »Wieso habt ihr gedacht, daß ihr Ruhe gehabt hättet?«
    »Er kam aus Atlantis.«
    »Dieser Xitopec?«
    Der Eiserne nickte. Sein Gesicht blieb dabei sehr ernst. »Ja, aus Atlantis. Er hat damals den Kontinent verlassen, um neue Welten aufzusuchen. Atlantis wurde ihm zu klein. Er wollte den anderen Völkern seine Botschaft vermitteln, und ihr selbst habt erlebt, was daraus geworden ist. Die Menschen sahen ihn als Gott an und brachten ihm Opfer dar…«
    »War das auch so in Atlantis?«
    »Da wurden ihm Tiere geopfert. Aber er verlangte mehr, er wollte Menschen, was wir nicht zuließen. Ich habe ihn praktisch vor die Wahl gestellt.«
    »Dann hat er dein Land nicht ganz freiwillig verlassen, nehme ich einmal an.«
    »So ist es.«
    »Und ihr seid Feinde geblieben?«
    »Ja, aber auch Kara und Myxin kennen ihn. Nur habe ich die älteren Rechte, und deshalb hat man mich geschickt. Wir wurden durch die Flammenden Steine gewarnt, die Xitopecs Magie auffingen und sie an uns weiterleiteten…«
    »Verstehe«, murmelte ich in den Satz des Eisernen hinein und wischte mir das Schweißwasser aus dem Gesicht. »Er strahlt demnach noch immer eine Magie ab, der du nur zu folgen brauchst.«
    »Richtig.«
    »Dann ist Abe Douglas auch bei ihm«, sagte Suko. »Hoffentlich lebt er noch.«
    »Wer ist das?« wollte der Eiserne Engel wissen.
    »Ein Freund von uns. Er hat uns erst auf die Spur des Azteken-Götzen gebracht. Eure Voraussagen sind eingetroffen, Eiserner. Er hat sich tatsächlich gemeldet.«
    Der Engel lächelte. »Wir spürten schon damals, daß sich etwas ereignen würde. Es klappt nicht so einfach, das kann ich dir versprechen. Bis der Götze erwacht, vergehl Zeit, denn er muß das Blut zunächst einmal verarbeiten.«
    »Und er gewinnt Kraft daraus, nicht wahr?«
    »So ist es.«
    »Wie sieht er aus?« wollte ich wissen. Ich zeichnete mit den Händen eine Figur in die Luft. »Ist er ein Mensch? Ist er ein… ein… Tier – vielleicht eine Mutation?«
    »Von allem etwas.«
    »Und genauer?«
    »Er ist halb Vogel, halb Mensch und halb Engel. Er kann sich auf dem Boden ebenso bewegen wie in der Luft. In gewisser Hinsicht ist er auch einmalig.«
    Ich gestattete mir ein Grinsen. »So wie du?«
    »Ja, aber nicht so rücksichtsvoll. Er ist ein Mörder, er will Opfer, und er schafft es immer wieder, Menschen in seinen Bann zu bekommen. Wir werden dieses Tal gemeinsam besuchen, und wir müssen dort sein, bevor die Dunkelheit hereingebrochen ist.«
    »Warum nicht jetzt schon?«
    Der Eiserne Eingel nickte bekümmert. »Das wäre gut, ja, das glaube ich auch. Aber ich kann ihn erst erreichen, wenn es dämmert. Die Magie strahlt erst dann ab, vorher ist da nichts zu machen. Ich weiß die ungefähre Richtung, und deshalb werden wir uns

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