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Der Azteken-Götze

Der Azteken-Götze

Titel: Der Azteken-Götze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kurz hoch, spie aus, dann senkte er den Kopf wieder, und wir gingen weiter.
    »Man will uns hier nicht«, sagte Suko.
    »Seltsam. Oder bist du schon mal in Border Town gewesen, so daß sie dich wiedererkannt haben.«
    »Wann darf ich lachen?«
    »Geh weiter.«
    Wir befanden uns schon auf der richtigen Seite. Kein Wagen fuhr mehr. Die Fahrzeuge standen an den Straßenrändern und ödeten vor sich hin, bedeckt mit einer dicken Schicht aus Staub, den der Wind herangetrieben hatte. Die Reklametafeln, die von einem herrlichen Leben berichteten, kamen uns wie der blanke Hohn vor. Auch die Cantina machte auf sich aufmerksam. Das Blechschild bewegte sich quietschend, denn es hing an zwei Ketten, von der Hauswand herab.
    Die Kneipe besaß kein Vordach. Untergebracht war sie in einem hellen Adobebau, und hineinschauen konnten wir auch nicht, weil Jalousien vor den Fenstern hingen.
    Oft hielten sich Gäste auch vor dieser Cantina auf, warteten auf einen Schluck, den sie umsonst bekamen, aber hier war alles leer. Keiner wartete, keiner hockte im Schatten, die Tür war ebenfalls geschlossen, und Suko hob die Schultern.
    »Machen die auch Siesta?«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Weißt du, was ich auch nicht glaube, John?«
    »Nein.«
    »Ich glaube nicht, daß wir unseren Freund Abe hier finden werden.«
    Während des Sprechens ließ Suko seine Blicke an der Fassade hochgleiten, als suche er jemand, der sich auf dem Dach verborgen hielt, um aus dem Hinterhalt zu schießen.
    Die Ruhe blieb, natürlich auch die Hitze.
    Keine Musik, keine Stimmen, dafür unsere Schritte, als wir auf die Tür zugingen.
    Ich hatte den Anfang gemacht, legte meine Hand auf die Klinke, die ziemlich wacklig war, und drückte die Tür auf.
    Die Luft war nicht besser, sondern mieser. Sie paßte sich den Gästen an.
    Es waren ausschließlich Männer, die an den schmutzigen Tischen hockten, trübe in ihre Bier-oder Schnapsgläser starrten und langsam, wie an Schnüren gezogen, ihre Köpfe hoben, um uns anzuschauen.
    »Buenas dias«, sagte ich und lächelte kantig.
    Keiner erwiderte den Gruß.
    Hinter mir schloß Suko die Tür, während ich durch das Halbdunkel zu Pepe, dem Wirt, schritt. Er hatte ein Gesicht, das aussah, als wollte er jeden Moment einschlafen, aber er war auf der Hut, das sahen wir an seinen Blicken, die uns mißtrauisch beobachteten.
    Eine Welle der Feindschaft schlug uns hier entgegen. Um das zu merken, brauchten wir nicht besonders sensibel zu sein, wir spürten es einfach, und es war wie ein Kribbeln auf unserer Haut. Ich erreichte die Theke, blieb stehen, schaute den Wirt an, während mir Suko den Rücken freihielt und in das Lokal hineinblickte.
    »Was wollen Sie, Sehor?«
    »Eine Auskunft.«
    Pepe schüttelte den Kopf. »Die gebe ich nicht. Nein, ich gebe keine Auskünfte.«
    »Uns schon.« Er hob die Schultern.
    »Es geht um einen Mann, einen Kollegen von uns. Er heißt Abe Douglas, und er wollte hierherkommen.«
    »Den kenne ich nicht.«
    »Er war hier, ein Fremder!«
    »Hier kommen viele Fremde her. Wir sind eine Grenzstadt. Ich kann mir nicht jedes Gesicht merken.«
    Für mich stand fest, daß er log. Ich blieb jedoch am Ball und sprach weiter. »Warum sollte uns Manuel Costa die Unwahrheit erzählt haben? Warum?«
    »Costa?«
    »Sie kennen ihn.«
    »Sicher«, gab Pepe zu. »Jeder kennt ihn.« Er sprach jetzt lauter. »Was hat Costa mit diesem Fremden zu tun?«
    »Er schickte ihn her. Er schickte ihn zu Ihnen, Pepe. Denn Sie wissen wohl Bescheid, wer zu den Dienern des verdammten Azteken-Götzen gehört. Oder nicht?«
    Jetzt flatterten sogar seine Schlupfaugen. Trotzdem wollte er nicht sprechen. Er schüttelte seinen Kopf dermaßen heftig, daß es schon unnormal wirkte.
    »Was ist mit Abe Douglas?«
    »Gehen Sie«, sagte Pepe. »Hauen Sie ab! Wir wollen Sie nicht hier haben!«
    »Wo ist Mister Douglas hingegangen?«
    »Ich weiß nicht.« Er ging einen Schritt zurück. »Verdammt, er war nicht hier!«
    »John!«
    Sukos Stimme hatte warnend geklungen. Ich warf einen Blick über die Schulter, und das war gut so, denn wie auf Kommando hatten sich die Gäste von ihren Stühlen erhoben.
    Kein Amerikaner befand sich darunter. Es waren ausschließlich Mexikaner, und in beinahe allen Gesichtern entdeckten wir den indianischen Einschlag.
    Gehören sie auch zum Volk der Azteken? Hatten sie sich aus Mexiko über die Grenze in die Staaten treiben lassen?
    Ein alter Mann trat vor. Aus seinem Poncho fuhr ein magerer Arm. Und der ausgestreckte

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