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Der Azteken-Götze

Der Azteken-Götze

Titel: Der Azteken-Götze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und Freund des Götzen.«
    Für einen Moment schloß Abe Douglas die Augen. Der letzte Satz hatte sich so endgültig angehört. Als er wieder auf Inez schaute, hatte diese sich bewegt.
    Sie war noch einen Schritt auf ihn zugegangen. Und sie hielt das Messer in derselben Haltung. Die Spitze zeigte genau auf seinen Hals. Dort würde ihn das Opfermesser anbohren, damit sein Blut aus dem Körper fließen konnte, bis er kraftlos zusammenbrach.
    Kämpfen?
    Er schaute nach rechts.
    Dort lag die Treppe. Sie führte als dunkles Band in die Tiefe. Die einzelnen Stufen waren kaum zu erkennen. Ein Schleier schien auf ihnen zu liegen, und selbst das Licht reichte nicht aus, um sie aus dem Dunkel zu zerren.
    Das war kein Weg. Zudem sah er einen Mann, der die lange Treppe hochschritt.
    Inez hatte Abes Blick bemerkt. »Da will mich jemand unterstützen. Dein Freund Sidda!«
    Der FBI-Mann saugte die Luft an. Wenn Sidda hier erschien, war alles aus, dann…
    Sie griff an.
    Und sie hatten einen günstigen Augenblick gewählt, denn Abe war abgelenkt. Plötzlich sah er das Messer vor sich, diese Klinge, die blitzschnell auf sein Gesicht zufuhr, bevor er ihr durch ein Wegtauchen entgehen konnte.
    Der Treffer.
    Er unterdrückte einen Schmerzensschrei, wollte sich diese Blöße nicht geben, aber er merkte sehr genau, wie lang die Schramme in seinem Gesicht war. Das Obsidianmesser hatte ihm die rechte Wange gespalten und dort einen tiefen Riß hinterlassen, aus dem das Blut quoll. Wild lachte Inez auf.
    Dann trat sie ihm die Beine weg.
    Er hatte damit nicht gerechnet. Plötzlich war der feste Boden unter seinen Füßen nicht mehr vorhanden. Der G-man kippte nach hinten, er prallte auf den Rücken, drehte sich herum, entging einem weiteren Angriff und wirbelte wieder um die eigene Achse, bis er seine erste Position erreicht hatte, um das Bein anziehen und es vorschnellen lassen zu können, denn nur so konnte er sich diese Furie vom Leib schaffen.
    Er traf leider nicht richtig. Sein Fuß rutschte an ihrer Hüfte ab, aber der Aufprall hatte sie aus dem Konzept gebracht, und sie konnte nicht sofort angreifen.
    Er kämpfte weiter, seine Schmerzen ignorierte er. Aus der Wunde drang Blut und breitete sich auf dem steinigen Untergrund aus. Und plötzlich war Sidda da.
    Er mußte den Rest der Treppe hochgeflogen sein. Der FBI-Mann sah den Killer, als er sich aufrichtete, um dieses verdammte Weib trotz der Opferwaffe anzugreifen.
    Sidda stürzte sich auf ihn.
    Er hatte zuvor Inez zur Seite geräumt, und der Killer trat mit dem rechten Fuß zu. Ein Hammerschlag.
    Der G-man schrie auf, als er zurückfiel und über die Steinplatte schlidderte. Der Tritt hatte ihn an der Brust getroffen und ihm die Luft geraubt. Er wußte, wie brutal Pablo Sidda war. Dieser Mann war in New York gestählt worden. In Manhattan und der Bronx hatte man ihm beigebracht, wie man in einem Hexenkessel nicht nur überlebte, sondern auch gewann. Und das wußte Abe auch.
    Diesmal schlug Sidda mit der Faust zu.
    Er erwischte den G-man am Hals. Und dieser Treffer warf ihn endgültig um.
    Abe Douglas fand einfach nicht mehr die Kraft, sich zu wehren. Er wußte, daß es vorbei war, daß die andere Seite gewonnen hatte. Obwohl Sidda dicht neben ihm kniete, sah er sein Gesicht kaum, weil es in einer nebelartigen Wolke verschwamm, wo die einzelnen Merkmale nicht mehr zu erkennen waren.
    Er atmete noch, das war auch alles.
    Siddas Stimme drang wie ein fauchender Hauch aus der Höllentiefe an seine Ohren. Er verstand jedes Wort. Ihm war, als wäre sein Wahrnehmungsvermögen ausgerechnet in dieser Sekunde noch einmal geschärft worden. »Jetzt ist es aus mit dir, Bulle! Du wirst einen Teil deines Blutes abgeben. Der Götze wird sich freuen.« Er lachte noch häßlich, dann griff er mit beiden Händen zu.
    Douglas schaffte es nicht mehr, sich zu wehren. Der Killer zerrte ihn hoch, wie einen toten Gegenstand. Der Nebel vor seinem Gesicht blieb noch, aber er hörte aus den Tiefen der Schlucht den Klang der Trommeln, die plötzlich so aggressiv wummerten und wie ein dröhnender Donner zu ihm hochschallten.
    Sidda hielt ihn fest. Er hatte sich hinter den G-man gestellt und dessen Arme zurückgezerrt und die Handgelenke mit seinem festen Griff umschlossen. Dann hatte er die Arme des Mannes nach oben gebogen, so daß die Muskeln in den Schultern dermaßen gespannt waren, daß sie schmerzten und Douglas leise ächzte.
    Er blieb nicht an derselben Stelle stehen, denn der Killer drückte ihn vor. Und

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