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Der Baby-Test

Der Baby-Test

Titel: Der Baby-Test Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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er davon, ein Haus zu kaufen.
    Und er wünschte sich ein Baby. Chip hatte es Candie erzählt. Ein Haus. Ein Baby. Gehörte das Wort heiraten eigentlich zu Dougs Wortschatz? Offenbar nicht.
    Dougs Miene war schwer zu deuten, als er Charlie hochhob und ihm einen Kuss auf die Händchen gab, ehe er ihn wieder hinlegte. "Du bist müde, Schatz. Wir reden ein andermal darüber, abgemacht? Wenn ich Candies Plan richtig im Kopf habe, wird jetzt erst eine Stunde gespielt. Dann folgt das Bad, was die Kinder laut Candie richtig müde macht, eine letzte Flasche und dann ab ins Bett. Dieser Programmpunkt gefällt mir besonders gut. Was meinst du, Liz? Es war eine lange Woche."
    Candie hatte recht. Dieser Kerl verdiente es, eine Weile zu schmoren. Eine ganze Weile. Liz antwortete nicht, sondern lächelte mit zusammengebissenen Zähnen, als sie Chelsea herausnahm und ins Wohnzimmer trug. Jetzt sollte also gespielt werden.
    Wenn es nach ihr ging, würden die einzigen Spielstunden, zu denen Doug diese Woche kam, nicht zu zweit, sondern zu viert stattfinden.

Dienstag - Ist denn immer noch nicht Freitag?
    Doug saß an der Theke in der Küche, die Beine um die Beine des hohen Hockers geschlungen, um nicht abzurutschen, falls er vor Erschöpfung einschlief. Den Kopf hatte er in die Hände gestützt.
    Es war sechs Uhr morgens, und Doug war schon seit über einer Stunde wach. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal auf gewesen war, ehe die Zeitung zugestellt wurde falls überhaupt je. Jetzt, da er die Morgendämmerung erlebte, konnte er erst recht nicht verstehen, warum die Dichter so davon schwärmten.
    Um fair zu sein, hatte Candie ihn in ihrem Begleitschreiben, das eher wie ein Schriftsatz von einem Anwalt aussah, davor gewarnt, dass die Zwillinge im Laufe der letzten Woche gelernt hatten, in ihren Bettchen aufzustehen. Leider, hatte sie ganz klein gedruckt hinzugefügt, beherrschten sie das Wiederhinlegen noch nicht.
    Als er diesen Hinweis am ersten Tag gelesen hatte, war ihm die Bedeutung noch nicht so recht klargeworden. Doch um Mitternacht war sie bereits viel klarer, nachts um zwei sonnenklar, und früh um fünf hatte sie sich unauslöschlich in sein Bewusstsein eingeprägt - genauer gesagt, mit jedem Mal, da einer der Zwillinge sich im Bettchen hochzog und dann brüllte, weil er oder sie nicht weiterwusste. Dadurch wachte unausweichlich der andere Zwilling auf, zog sich hoch ... und brüllte.
    Liz hatte sich nicht gerührt. Nicht ein einziges Mal - wenn man davon absah, dass sie ihm irgendwann mitten in der Nacht das Kissen gestohlen und es sich über den Kopf gezogen hatte.
    Vorher hatte sie etwas gemurmelt, das klang wie: "Tu was dagegen - du kannst doch sonst auch immer alles." Dann war sie wieder fest eingeschlafen.
    Doug war sicher, dass er sie hasste.
    Der Teekessel begann zu pfeifen. Doug schreckte hoch, fing den Hocker gerade noch auf, ehe er umfiel und das ganze Haus aus dem Schlaf riss, und schnappte sich den Kessel, bevor das Geräusch die Zwillinge wecken konnte.
    Er goss heißes Wasser über einen Teebeutel, den er im Schrank gefunden hatte - normalerweise trank er nie Tee -, und gab drei Löffel Zucker dazu, um wenigstens einen Teil seiner verlorenen Energie zurückzugewinnen. Dann stolperte er auf den Balkon hinaus, wo sich die dunkelbraune Bergkette gegen den Horizont abzuheben begann. Es war so still. So friedlich.
    Solange diese göttliche Ruhe anhielt, würde er nichts tun, um sie zu stören.
    Er ließ sich in einen Korbsessel sinken, stemmte die Füße gegen das Geländer und stellte die Teetasse auf die nackte Brust, bis ihm ein brennendes Gefühl klarmachte, dass er keineswegs tot war, sondern noch etwas spüren konnte. "Todmüde" war der richtig Ausdruck. Und bis sein Freund Chip zurückkam und ihn rettete, standen ihm noch drei Nächte bevor.
    Eins war ihm inzwischen jedenfalls klargeworden: Liz würde ihm nachts nicht zu Hilfe kommen. Er, Doug, so schien sie zu denken, hatte sich die Suppe eingebrockt. Nun sollte er sie auch auslöffeln. Doug trank einen Schluck Tee und verbrannte sich prompt den Mund. "Jetzt kann es eigentlich nur noch aufwärts gehen", murmelte er.
    Der Gedanke war alles andere als tröstlich.
    Liz hob den Kopf ein Stückchen, um die Reaktion ihres Magens auf diese Veränderung ihrer Lage zu testen. Dann drehte sie ihn vorsichtig zur Seite, bis sie den Wecker auf dem Nachttisch sehen konnte. Viertel nach sechs. Stöhnend ließ sie den Kopf wieder sinken. Die Bewegung hatte

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