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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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Gelforts Tod ein Unfall gewesen war. Allein die Schlagzeilen würden ihn vernichten und den Konzern in die Ecke drängen. Dann würde die Staatsanwaltschaft kommen…
    »Wir haben im Moment vier vorklinische Versuchsreihen laufen. Bei dreien ist alles unter Kontrolle. Keinerlei Probleme. Die
    vierte Reihe, an der Mike Gelfort teilnahm, ist unterbrochen. Ich hatte einen weiteren Probanden vorgesehen, aber ich habe mit dem Test noch nicht begonnen.«
    »Wer ist der Proband?«
    »Ein nicht einmal zehnjähriger Junge. Mattias Kjellsson.«
    Zoe Purcell wühlte in den Akten, bis sie den schmalen Ordner fand, in dem ein paar Blätter mit Labordaten und anderen Untersuchungsergebnissen eingeheftet waren.
    »Woran leidet er?«
    »Leberschaden. Leberzirrhose. Er wird sterben, wenn ihm nicht geholfen wird. Eine Transplantation ist aus verschiedenen Gründen gescheitert, die Mutter sieht in unseren Telomeraseversuchen die letzte Chance.«
    »Er ist erst sieben Jahre.«
    Dufour nickte. »Es ist der Neffe von dieser Jasmin Persson, die mit hierher…«
    Zoe Purcell sah ihn überrascht an. »Was sagen Sie?«
    Sie überlegte. Das war die Chance, auf die sie gewartet hatte. Sie hatte alles in der Hand, um Folsom auszubooten und Thornten zu überzeugen, dass sie der richtige CEO war. Mit entschlossenem Handeln würde sie Ergebnisse jahrelanger Forschung in wenigen Wochen erzwingen und die zögerlichen Wissenschaftler in die Ecke stellen.
    Sie hatte das Mittel und einen Probanden, für den es ohnehin keine Rettung gab und dessen Verwandte so viel von der Materie verstand, dass sie mitmachen musste. Zoe Purcell griff zum Handy und befahl Sullivan, zu ihr zu kommen.
    »Sind die anderen Probanden auch von Krankheiten betroffen, die sie töten werden?«
    »Nein«, sagte Dufour und schüttelte den Kopf. »Eine Testreihe betrifft ein neues Asthmamittel, die andere ein Rheumamittel, und die dritte Versuchsreihe testet eine Variante von synthetischem Insulin.«
    Sullivan betrat mit drei Akten unter dem Arm den Raum und
    packte sie auf den Schreibtisch. »Das ist alles zum Tod des jungen Mannes – Gelfort.«
    Zoe Purcell stand auf und nahm Sullivan zur Seite. Sie flüsterte, und Sullivan hob die Augenbrauen. Schließlich nickte er und ging.
    »Was soll das?«, fragte Dufour überrascht. »Was wollen Sie mit den Unterlagen? Die brauche ich noch.«
    »Wozu?« Zoe Purcell setzte sich wieder. »Um sie der Presse zuzuspielen?« Die Finanzchefin lachte gehässig. »Es gibt nämlich noch eine Facette, die ich nicht vergessen darf. Auch wenn Sie mit dem Patienten gearbeitet haben, weiß ich doch, dass Folsom dieses Projekt leitet. Können Sie sich vorstellen, was passiert, wenn bekannt wird, dass der CEO unseres Unternehmens im Verdacht steht, am Tod eines unserer Probanden beteiligt zu sein?«
    »Es war ein Unfall!« Dufour sprang auf und ereiferte sich, wurde mit jedem Wort aggressiver. »Der Patient ist vorher umfassend informiert worden, hat alle Risiken bewusst auf sich genommen und das unterschrieben. Er hat auch genehmigt, wie im Falle des Falles, der nun wider Erwarten eingetreten ist, mit seinem Leichnam verfahren wird. Wir haben das Recht, ihn zu Forschungszwecken weiter zu untersuchen…« Dufour brach ab, hörte sein eigenes Keuchen und sackte in sich zusammen. Da war wieder dieser klammernde Ring um die Brust und die dumpfe Leere im Kopf, die ihn seit dem Tod des jungen Mannes auffraß, an seinem Körper zehrte und aus ihm ein Nervenbündel machte.
    Ned Baker starrte angestrengt auf den Boden und blickte dann zu Zoe Purcell, die Dufour frech angrinste.
    »Ich bin Arzt. Der Totenschein ist von mir… Niemand wird…« Dufour hob beschwörend die Hände.
    »Das eben ist der Punkt.« Zoe Purcell wühlte in der Akte, bis sie den Totenschein in der Hand hielt. Sie fixierte Dufour mit hämischem Blick. »Ein sehr wichtiges Dokument. Wenn Ihnen
    jemand etwas Böses will, Dufour, dann ist das hier der Schlüssel dazu. Und den habe jetzt ich. Deshalb sollten Sie über meinen Vorschlag nachdenken.«
    Und auch Folsom habe ich damit in der Hand, dachte sie. Die Schmach von Vilcabamba nagte immer noch an ihr und verlangte nach Rache. Aber zunächst würde sie ihren anderen Trumpf ausspielen, um Folsom als CEO abzulösen. Wenn das nicht funktionierte, dann blieb ihr immer noch die Rache, und dafür waren die Unterlagen das ideale Futter.
    »Was für ein Vorschlag?«, fragte Dufour. Er atmete von Sekunde zu Sekunde schwerer. Sein Verstand wollte nicht

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