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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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Status als Orden. Und das Versprechen, dass ich dabei sein werde…«
    »Warum sollte ich?«, unterbrach ihn der Papst.
    »Noch ist es nicht zu spät. Ich weiß, wo das Teufelswerk ist. Sie nicht.«

Kapitel 39
    Sophia Antipolis nahe Cannes
Dienstagabend
    »Nehmen Sie sich etwas vom Buffet. Sie sehen hungrig aus.« Hank Thornten stand auf und füllte sich einen Teller mit Salat und Fisch.
    »Und ein Bad könnten Sie auch gebrauchen.« Zoe Purcell kicherte böse. »Wo haben Sie die letzten Nächte verbracht?«
    Chris drehte sich zu Jasmin, die ihn intensiv musterte. Auch sie hatte Fragen und wartete auf Antworten.
    Warum kommst du so spät? Warum hast du mich versetzt, warum bist du nicht da gewesen, als ich dich brauchte? Wir hatten uns doch verabredet! Nicht mal ein Anruf…
    Chris senkte den Kopf. Jasmins Blick signalisierte deutlich, dass seine Antworten vieles entscheiden würden. Aber er konnte es nicht hier erklären. Nicht hier und nicht jetzt.
    Vertrau mir, flehte er mit Blicken. Bitte!
    Jasmins Augen schimmerten wässrig. Ihr eben noch wütender Blick wurde weich.
    »Sie werden es kaum glauben, aber meine Aufträge als kleiner Logistiker sind manchmal etwas eigenwillig«, sagte Chris laut in Richtung von Zoe Purcell und wartete, bis sie sich ihm zuwandte. »Ich habe in den letzten Tagen jemanden bei einer ausgedehnten Höhlenexpedition begleitet. Die Ausrüstung transportiert.«
    »Packesel also… Und wo?«
    »In Fontainebleau. Sie kennen dieses Waldgebiet bei Paris? Hat wunderschöne bizarre Sandsteinformationen, ein Paradies
    für Kletterer. In diesem Fall war es aber eine Höhlenexkursion. Als wir heute Morgen wieder raus waren, habe ich den Anruf abgehört und bin gleich hierher.«
    »Ach ja, der Anruf.« Purcell nickte sinnierend. »Miss Persson hat uns immer noch nicht verraten, was sie Ihnen gesagt hat. Sie sind bisher auch ausgewichen. Wollen Sie es uns nicht verraten?«
    »Sie sagte, Sie werde festgehalten – wie ihre Schwester auch.«
    »Warum sollten wir das tun?«
    »Weil Sie die Absicht haben, die Wirkung des Chromosoms an Mattias zu testen!«, rief Jasmin und sprang vom Stuhl auf. »Ich halte das für verantwortungslos. Es ist zu früh…«
    »Zu früh!« Hank Thornten lachte laut auf. »Mattias hat keine andere Chance. Oder besser: Das ist eine Chance, die eigentlich gar nicht existiert! Und Sie schwafeln hier herum, es sei zu früh! Wenn es nicht Mattias ist, wird ein anderer diesen letzten Strohhalm ergreifen, den wir bieten können. Was meinen Sie?«
    Thornten sah Chris an und aß gelassen weiter seinen Salat.
    »Sicherlich braucht man dazu das Einverständnis des Probanden«, meinte Chris hilflos.
    »In Mattias’ Fall das der Mutter als verantwortlichem Elternteil«, sagte Thornten nüchtern und nickte. »Leider zögert sie.«
    »Ich kann die Bedenken verstehen«, murmelte Chris. Er spürte ein Ziehen im Bauch, ein kriechendes, einengendes Unwohlsein. Die Zweifel würden jeden zerfressen, wenn einem, hin und her gerissen zwischen Hoffen und Angst, die Zeit davonlief und der alles entscheidende Moment unerbittlich näher kam. Er wollte niemals in die Situation kommen, so etwas entscheiden zu müssen.
    »Sie müssen wissen, Mattias ist hier, weil er an einer gentherapeuthischen Testreihe teilnehmen sollte. Freiwillig! Leider gibt es da Schwierigkeiten. Aber nun haben wir etwas Besseres!«
    Thornten schob seinen Teller plötzlich wütend zur Seite.
    »Ihr Freund wird gleich mit den lebenden Beweisen hier sein.
    Dann können Sie mir helfen, die Damen zu überzeugen. Wo bleiben die überhaupt? Junger Mann, sehen Sie mal nach, was da los ist.«
    Thornten nickte Sparrow zu, der die ganze Zeit mit verschränkten Armen an der Tür gestanden hatte und nun den Raum verließ.
    Im gleichen Moment klingelte Sullivans Handy, und alle Köpfe drehten sich in seine Richtung.
    »Unten am Nebeneingang hat die Streife einen Mönch oder Priester aufgegabelt, der auf Jacques Dufour wartet«, sagte Sullivan schließlich.
    »Dufour? Ist der denn hier? Der hat sich doch entschuldigt. Der wollte…« Folsom sah misstrauisch zu Sullivan, der die Achseln hob.
    »Ein Priester?« Thornten schnaufte. »Was hat einer meiner Wissenschaftler mit einem Priester zu tun?«
    »Wie ist der Name des Priesters?«, fragte Andrew Folsom plötzlich.
    »Bruder Hieronymus«, antwortete Sullivan, als er die Antwort auf die weitergegebene Frage erhielt.
    Folsom war mit einem Schlag weiß im Gesicht.

    St. Benoit-sur-Loire
    Rene

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