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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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auf die Klinikzufahrt, wo zwei Krankentransporter standen. Zwei Citroën-Limousinen bildeten die Spitze und das Ende des kleinen Konvois.
    Die Dämmerung kroch heran, und die grellen Farben des Tages schimmerten nur mehr weich in der untergehenden Abendsonne. Die Zufahrt lag im Gebäudeschatten, und die Laternen glommen bereits.
    Die Luft war angenehm mild – die richtige Zeit, um mit einem Glas Rotwein an einer Strandpromenade zu sitzen. Stattdessen drückte Sparrow den Lauf der Waffe in Chris’ Rücken und drängte ihn weiter.
    Männer aus Sullivans Securityteam standen an den Fahrzeugen, deren Motoren bereits liefen. Das Licht der Scheinwerfer zog Insekten an, die in ihren heißen Tod taumelten.
    »Alle beieinander! Na endlich!« Thornten winkte ungeduldig, als Chris das Heck des hinteren Transporters erreichte.
    Thornten hatte es eilig, wegzukommen. Er witterte Gefahr. Nicht einmal nach der Bedeutung der Tontafeln hatte er Chris gefragt. Das alles musste warten.
    Chris musterte den bulligen Leibwächter neben Thornten.
    »Wache und Fesseln? Muss das sein? Es reicht doch, wenn Sie das mit mir machen.« Er deutete auf Jasmin, die bereits mit dem Mönch im Wagen saß. Ihre Hände waren wie die seinen an den Handgelenken gefesselt. Die Stricke scheuerten die Haut auf.
    »Reine Vorsicht.« Thornten lächelte süffisant. »Rein! Machen Sie schon, wir wollen los!« Thornten drehte sich zu Sullivan. »Unser Jet steht in Nizza bereit?«
    Sullivan nickte. »Alles veranlasst.«
    »Räumen Sie auf. Die Leichen darf man hier nicht finden. Ist das klar? Wenn Sie fertig sind, kommen Sie sofort nach. Ich brauche Sie drüben.«
    »Und vergessen Sie die Unterlagen über diesen Gelfort nicht«, sagte Zoe Purcell. »Nichts darf hier bleiben. Kein Blatt.«
    Sullivan ignorierte sie und sah Thornten an.
    »Drüben wird inzwischen alles vorbereitet. In Kalifornien genauso wie in Boston. Sie können sich aussuchen, welches Labor Sie nehmen.«
    »Sehen Sie zu, dass hier alle den Mund halten.«
    »Hank – wir sollten langsam los!« Zoe Purcell trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.
    »Zerbrich dir nicht meinen Kopf, Zoe!«, giftete Hank Thornten seine Finanzchefin an. »Hat Andrew alles verstaut? – Los, Zarrenthin, einsteigen!«
    »Andrew ist noch mal rein, was holen. Er fährt vorne mit, bewacht Mäuse, Proben und Knochen höchstpersönlich.« Sie kicherte böse. »Wie Gollum den Ring!«
    »Hexe.«
    »Hank! Er reißt es an sich.«
    »Er ist der Wissenschaftler, nicht du.«
    »Warum bist du so abweisend? Nicht Andrew ist der Held, ich bin es. Ich habe Snider geschnappt. Folsom und Dufour sind Nieten. Und du weißt, was ich will…«
    »Ja, Zoe. Du willst CEO werden. Hör endlich auf.«
    Ein kurzes Jaulen zerriss die Luft.
    »Verdammt, was ist das?« Thornten sah am Transporter vorbei nach vorn.
    Ein Fahrzeug der Gendarmerie rollte die Auffahrt herauf und stoppte neben dem Konvoi.
    »Muss das jetzt sein? Ich habe es geahnt!«, stöhnte Zoe Purcell.
    Ein paar Sekunden passierte nichts, dann öffneten sich langsam, unendlich langsam die Türen. Zwei Gendarmen in dunkelblauen Uniformen stiegen aus – groß, gelassen und mit der Selbstsicherheit unumschränkter Herrscher. Sie blieben an ihrem Fahrzeug stehen, und ihre Blicke glitten immer wieder über den Konvoi.
    »Regeln Sie das, Sullivan«, zischelte Thornten. »Wir müssen hier weg – egal, wie.«
    Sullivan blieb zunächst stehen, dann nickte er dem Leibwächter zu. Zusammen gingen sie auf die beiden Gendarmen zu.
    »Zufall oder gerufen – aber von wem?«
    »Schnauze, Zarrenthin.« Thornten nagte an der Unterlippe. »Wenn Sie auch nur eine falsche Bewegung machen, murkse ich Sie ab.«
    Einer der Polizisten hob abwehrend den Arm. Sullivan und der Leibwächter blieben stehen.
    Langsam setzten die Gendarmen Fuß vor Fuß. Sie schlichen wie zwei Löwen um die Antilopenherde. Im Abstand von zehn Metern gingen sie parallel zu den Fahrzeugen, die rechte Hand auf die Waffenholster am Gürtel gelegt. Der Vordere hielt mit der linken Hand sein Funkgerät an den Mund.
    Auf Höhe des zweiten Transporters schwenkten sie plötzlich ein, auf den Wagen zu.
    »Aus und vorbei«, lachte Chris.
    »Sie sind nur zu zweit«, murmelte Thornten und starrte gebannt auf die Polizisten.
    Chris trat einen Schritt zurück, stand jetzt neben Sparrow. »Die ahnen was!«, murmelte er und trat erneut einen Schritt zurück.
    Plötzlich zerriss ein spitzer Schrei die Stille. Es war ein
    schwellender Ton, der

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