Der Babylon Code
über die verschiedenen Tonlagen kletterte und nicht enden wollte, immer länger wurde.
»Das ist Anna!«, rief Jasmin im Transporter und reckte den Kopf.
Die beiden Gendarmen stoppten, zogen ihre Waffen und konzentrierten sich auf den vorderen Transporter.
Sullivan setzte sich in Bewegung und ging langsam auf die beiden Gendarmen zu. Er hob den Arm, und seine Leute folgten ihm.
»Macht sie kalt!«, zischte Zoe Purcell neben Thornten.
Der Transporter schaukelte plötzlich. Jasmin war aufgestanden und warf sich aus dem Wagen. Sie prallte gegen Sparrow, der vor Überraschung einknickte und auf den Asphalt stürzte. Jasmin fiel auf ihn und schlug wild um sich. Sparrow versuchte, sie festzuhalten, aber sie rollte zur Seite.
Chris tauchte nach unten und drosch Sparrow die gefesselten Hände auf den Brustkorb. Pfeifend entwich die Luft aus Sparrows Mund. Er verdrehte die Augen, und sein Kopf fiel zur Seite.
»Was…?« Zoe Purcell drehte sich um. »Hank!«
Der Chairman sah gebannt zu, wie die beiden Gendarmen von Sullivans Männern eingekreist wurden.
Chris riss Sparrow die Waffe aus der halb geöffneten Hand.
Jasmin kam auf die Beine und rannte los.
Chris sprang auf und stieß Zoe Purcell zur Seite. Dann setzte er den Lauf der Waffe an Thorntens Hinterkopf. Thornten versteifte sich, sobald er den Druck spürte.
»Jetzt läuft es nach meinen Regeln.« Chris erhöhte den Druck. »Zum vorderen Transporter.«
Die Gendarmen waren mittlerweile von Sullivans Männern eingekesselt. Worte flogen hin und her. Das Patt verschaffte Chris Zeit.
»Schneller! Schneller! Schneller!«
Sie erreichten das Heck des ersten Transporters. Jasmin war
schon im Innern und umarmte Anna, die immer noch schrill schrie. Auf der linken Seite stand eine Krankenliege mit einem schmalen Körper unter der Decke. Jacques Dufour saß apathisch auf der Bank gegenüber und starrte vor sich hin.
Unter der Krankenliege stand ein mittelgroßer Diplomatenkoffer, in dem Knochen, Serum, Gewebeproben und die Tontafeln verstaut waren. Daneben stand ein kleiner Reisekäfig, in dem vier Mäuse verängstigt kauerten.
Chris schlug den Waffenknauf gegen Thorntens Hinterkopf. Der Chairman sackte langsam zusammen, und Chris stieß ihn in den Rücken, sodass Thornten nach vorn fiel und mit dem Kopf auf den Wagenboden fiel.
»Setzt euch hin!«
Chris hievte Thorntens reglosen Körper in den Innenraum und stieß die Türen mit den gefesselten Händen zu.
»Du Schwein!«
Zoe Purcell sprang ihn von hinten an und krallte ihre Fingernägel in sein Gesicht. Sie ratschten über die Haut und rissen sie auf. Die Stellen brannten, als ätze Säure die Wunden.
Chris spürte ihren warmen Atem im Nacken, dann weiche Haut. Sie biss zu und hing wie ein Vampir in seinem Genick. Er riss die gefesselten Hände hoch über den Kopf nach hinten. Der Lauf der Waffe traf Zoes Hinterkopf, und der Biss lockerte sich. Sie rutschte an seinem Rücken hinunter auf den Asphalt.
Chris riss die Hecktür wieder auf und zerrte Zoe Purcell in den Wagen, warf sie einfach auf Thornten. Es war eng wie in einer Sardinenbüchse.
»Hier!« Er hielt Jasmin die Waffe hin. »Wenn sie sich rühren, schlag einfach wieder zu!« Sie schüttelte den Kopf.
Ein Schuss krachte, und Chris fuhr herum. Wie Hyänen stürzten sich Sullivans Männer auf die beiden Gendarmen.
Weg hier !
Er warf die Hecktür zu und sprang zur Fahrertür. Vor dem im Leerlauf tuckernden Transporter stand die Limousine, auf deren
Heckscheibe ein auffälliger Werbeaufkleber prangte. »Pizzeria Kaktus« stand da über einem grünen, schlanken Joshua-Kaktus.
Er zögerte kurz, dann zerschoss er den linken Hinterreifen des Citroën, ehe er auf den Fahrersitz des Transporters kletterte. Er warf die Waffe auf den Beifahrersitz und legte den ersten Gang ein, griff das Lenkrad unten und fasste immer wieder nach, um mit den gefesselten Händen lenken zu können.
Der Transporter scherte aus und rollte an der Limousine vorbei. Im Außenspiegel sah er Sullivan vor dem Menschenknäuel wütend mit den Armen rudern.
Chris kurvte durch Sophia Antipolis. Als seine gefesselten Hände vom Lenkrad abrutschten, krachte der Wagen gegen den Bordstein, weil er nicht schnell genug gegensteuern konnte.
Er lenkte den Transporter in einen kleinen unbefestigten Seitenweg und ließ den Wagen hinter einer Kurve ausrollen.
Dann sprang er hinaus und rannte zum Heck. »Lös den Knoten! Beeil dich!«, sagte er zu Jasmin, als er die Hecktür
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