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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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Raum, und der Mann drehte sich um.
    »Was machst du denn hier?«, fragte Antonio Ponti.
    »Und du?«, entgegnete Chris, nachdem er seine Überraschung unter Kontrolle hatte.
    »Ich? Ich tue meine Arbeit.« Ponti flüsterte beinahe. Seine Stimme klang betont geschäftsmäßig und emotionslos. »Ich habe einen Rundgang gemacht. Und was finde ich vor? Eine verlassene Sicherheitszentrale, alle Alarmsysteme ausgeschaltet und einen Dieb!«
    Chris starrte auf die Kamerabilder.
    »Ich sehe keinen Dieb.«
    »Verdammt!« Ponti drehte sich wieder zu den Monitoren. »Er war eben noch auf Position sieben…«
    »Welcher Monitor?«
    Ponti zeigte auf einen der Bildschirme. Chris sah auf dem gestochen scharfen Bild eine Tür im Innern des Hauses.
    »Wo ist das?«
    »Eine Verbindungstür im Untergeschoss. Sichert zusätzlich Forsters verbotene Zone hin zu der kleinen Außentür an der Stirnseite der Villa ab.«
    Chris dachte an das Geräusch, das er gehört hatte.
    »Und die Tür wird nicht überwacht?«
    »Natürlich. Bildschirm sechs.«
    Chris sah eine niedrige Tür, die von der Kamera von halb oben aufgenommen wurde. Die Tür schien verschlossen.
    Chris blickte auf die anderen Monitore. Am Eingangstor stand ein dunkler Schatten, der sich von Zeit zu Zeit bewegte. Hin und wieder leuchtete die Glut einer in der hohlen Hand gerauchten Zigarette als heller Lichtpunkt auf.
    »Das Tor ist besetzt«, murmelte Chris.
    »Die anderen Positionen auch.« Pontis Blick wieselte über die verschiedenen Bilder.
    »Da stimmt doch etwas ganz und gar nicht.« Chris schüttelte den Kopf. »Der Kerl muss doch wissen, dass diese Villa rund um die Uhr bewacht wird. So dämlich kann doch keiner sein.«
    »Der ist nicht dämlich. Das ist geplant. Die Alarmsysteme sind alle ausgeschaltet.« Ponti deutete auf die Schalter der Anlage, die rot leuchteten.
    Chris blähte die Wangen, schnaufte abfällig durch die Nasenlöcher.
    »Komplizen im Haus?«
    »Halt die Klappe, Zarrenthin!«, zischte Ponti verärgert. »Ich mache meinen Job, du machst deinen – welcher auch immer das ist. Ich sagte doch: Dieser Raum war verlassen. Ich weiß nicht, wo mein Mann sich rumtreibt. Wo ist der Scheißkerl?«
    »Lös Alarm aus!«, sagte Chris.
    »Nein!« Ponti schüttelte den Kopf. »Marcello Grosso müsste eigentlich hier sitzen. Wenn ich jetzt Alarm auslöse, warne ich die Laus womöglich. Das regeln wir anders.« Er zog seine 15-schüssige Beretta Cougar–G aus dem Holster. »Die beiden schnappe ich mir persönlich.«
    »Hast du für mich auch so eine…«
    Ponti sah sich suchend um, dann zog er verschiedene Schubladen auf.
    »Da – Beretta 92. Polizistenwaffe. Jedenfalls früher. Zu meiner Zeit.«
    Er warf Chris eine Waffe zu, der sie geschickt auffing und durchlud.
    »Du musst das nicht…«
    »Ich weiß.«
    »Er ist im Untergeschoss. Er weiß ganz genau, was er will und wo er hin will.« Ponti stürmte los. »Warte einfach hier, bis du ihn siehst. Dann nehmen wir ihn in die Zange. Ich treibe ihn aus dem Untergeschoss ins Foyer. Du musst ihn nur empfangen. Bleib aber zunächst an den Monitoren. Du siehst ihn auf Monitor dreizehn, wenn er unten im Aufgang ist und ins Foyer hoch will.«
    Ponti eilte aus dem Raum.
    Chris setzte sich an die Steuerungskonsole, legte die Waffe und seine kleine Taschenlampe ab. Jede Sekunde des Wartens drang wie ein Gongschlag in sein Bewusstsein. Der Überfluss an Stresshormonen begrub das normale Zeitgefühl wie eine Stadt unter einem Erdrutsch.
    Die Stille zog sich elendig hin. Chris wartete auf Schüsse, auf Schreie, italienische Flüche, wenn Ponti auf den Dieb traf.
    Aber nichts passierte. Es war einfach nur still.
    Auf den Monitoren war auch nichts zu sehen. Ponti wollte den Kerl von hinten überraschen, ihm in die Arme treiben. Aber warum passierte nichts? Wo war der Einbrecher, und wo, verdammt noch mal, war Pontis Mann? Sie konnten sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!
    Wo, zur Hölle, war Ponti?
    Er reckte den Kopf nach vorn, weil auf einem der Monitore so etwas wie der Schatten einer Bewegung reflektierte. Seine Stirn stieß beim Vorbeugen gegen das dunkle Seil, das sich im gleichen Augenblick von oben vor sein Gesicht senkte.
    Das Seil war kühl und geriffelt. Es verschwand sofort wieder nach oben und ratschte seine Stirnhaut an zwei Stellen auf.
    Dann tauchte das Seil wieder auf. Der Bogen des Wurfes war diesmal weiter.
    Chris warf sich nach hinten und riss die linke Hand nach oben. Er ballte sie zur Faust und legte sie

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