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Der Bann Der Magie

Der Bann Der Magie

Titel: Der Bann Der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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konnte, wenn er sie vergewaltigte.
    »Manchmal hilft Baden, sich mit einem groben Tuch so fest abzureiben, bis man das Gefühl hat, daß die Haut abgeht«, fügte sie mit sanfterer Stimme hinzu und verschwand die Treppe hinauf.
    Er wartete, bis er sicher sein konnte, daß sie fort war, dann setzte er seinen Patrouillengang durch die gewundenen Straßen fort. Zwischen Standortkaserne und den Stallungen gab es ein altes ilsigisches Badehaus. Cythen benutzte es häufig und zu jeder Jahreszeit, und oft ließ sie sich von Thrusher, seinem Leutnant, beim Feuermachen und Wasserschleppen helfen. Er hatte gewöhnlich nicht weiter darauf geachtet, oder, um ehrlich zu sein, ein Auge zugedrückt, weil sie ein Geheimnis daraus machten, daß sie gern beisammen waren. Vielleicht würde er sich ihnen anschließen -nein, lieber nicht, aber er könnte lernen, wie dieses Feuer gemacht werden mußte, und Kamas gewöhnlich weisen Rat befolgen.
    Die Gassen des Labyrinths verliefen zur Straße der Gerüche, die ihren Namen vor allem jetzt mehr als Ehre machte. Er überquerte sie zur Schlachthausgegend, wo sich die Leichenhäuser, Krankenstationen und Schlächtereien befanden. Vor einem Jahr noch hatten hier die Untoten gehaust, denn dieses Viertel von Freistatt hatten Zauberei und andere Welten beherrscht. Und dann, nach der Pest im Frühjahr, war es fast völlig verlassen gewesen, doch jetzt wurden die Häuser wieder benutzt.
    Theron hatte seinen Befehl, Freistatts Mauern wiederaufzubauen, im ganzen Reich verkündet. Einzeln, paarweise und in kleinen Gruppen waren die Leute zur Senkgrube des Reichs geeilt, um dort ihr Glück zu machen. Gelegenheitsarbeiter, siebente Söhne und Flüchtlinge vom Hexenwall, wo immer noch gekämpft wurde, hatten sich in den leeren Häusern in der Schlachthofgegend einquartiert und ihre Plätze in den Arbeitsgruppen eingenommen. Sie tranken, hurten und vergnügten sich auf eine Weise, über die alte Freistätter nur voll Unbehagen lächeln konnten, denn diese Männer hatten hohe Erwartungen, die ihnen Freistatt bisher noch nicht hatte ausprügeln können.
    Sie hatten auch ihre eigenen Kneipen - Zum gebrochenen Schlegel, Tunkers Loch und Zum rülpsenden Bili - , aus denen trotz der nächtlichen Hitze Lärm und Licht auf den Gedärmehof quollen. Walegrin sah einen Betrunkenen aus einer der hellen Türen taumeln, sich auf der Straße übergeben und weitertorkeln. Die Neuen hier hielten sich aus größeren Schwierigkeiten heraus - noch, jedenfalls.
    In den Leichenhäusern wurde selbst zu dieser Stunde gearbeitet. Kalksäcke standen übereinandergestapelt an den Wänden. Der Mondschein verwandelte das Weiß des Kalkstaubs in ein leicht glühendes Gelbgrün. Es wurde vom Rückenpanzer der Nachtfliegen widergespiegelt, diesen in verschiedenen Farben schillernden Insekten, die erst vor kurzem in Freistatt aufgetaucht und zu schön waren, um Schädlinge zu sein. Er hatte gehört, daß es beysibischen Glasmachern bereits gelungen war, die Farben dieser Insekten für ihre Arbeit zu nutzen, und daß Händler ihre Eier an Lustgärten im ganzen Reich verkauften.
    Walegrin sah ihrem wirbelnden Tanz zu. Die Anmut und Schönheit ließen ihn Gestank und Hitze vergessen, aber er spürte plötzlich, daß er nicht allein war. Er fuhr unmerklich zusammen, erkannte, woher das unerwartete Geräusch kam, und legte unauffällig die Hand um den Schwertgriff. Er wirbelte angriffsbereit herum, als der Herankommende sich laut bemerkbar machte.
    »Hallo! Kommandant?«
    Er erkannte die Stimme und wünschte sich bei den Göttern, es wäre jemand anderes. Ohne die Klinge zu senken, richtete er sich auf.
    »Ja, ich bin es. Was willst du, Zip?«
    Der Rankaner wartete, während der VFBF-Führer näher kam. Ein finsterer Schatten lag über dem Gesicht des jungen Mannes - den verdankte er Chenayas Verrat; dabei war er so stolz darauf gewesen, daß Freistatt ihn nie hatte zeichnen können. Aber diese Tage waren vermutlich vorüber.
    »Haltet Ihr Eure Versprechen, Kommandant?«
    Walegrin verlagerte unruhig sein Gewicht und schob sichtlich widerwillig das Schwert in die Scheide zurück. »Ja, ich halte Versprechen. Hast du ein Problem, mit dem du nicht zurechtkommst?«
    Daß er ihm helfen mußte, hieß nicht, daß er ihn auch mögen mußte. Zip hatte die Axt geschwungen, die Illyra in den Bauch gedrungen war und auch ihre Tochter getötet hatte. An jenem Tag wollten sie bis zum Tod kämpfen, aber Tempus hatte es verhindert.
    Walegrin hielt es jedoch

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