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Der Bann Der Magie

Der Bann Der Magie

Titel: Der Bann Der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Zinnbecher. Ihm fiel auf, daß Strick keine Fragen stellte, und beschloß, sich nach ihm zu richten, obwohl es ihn sehr interessierte, woher der stämmige Mann kam - von weither, so allein? - und was ihn hierherführte. Es gelang ihm sogar, sich zurückzuhalten und nicht von sich selbst zu erzählen. Aber nach ein paar Minuten erinnerte er sich:
    »Habt Ihr nicht einen Gefallen erwähnt?«
    Strick blickte ihn an und senkte den Becher. Den Krähenfüßen nach war er Mitte bis Ende Dreißig, vielleicht auch vierzig, schätzte Fulcris, schwer zu sagen, es hing davon ab, wieviel Zeit seines Lebens er unterwegs im Sattel verbracht hatte. Fulcris war achtunddreißig, doch die Jahre als Karawanenwächter hatten sein Gesicht so wettergegerbt, daß man ihn schon fast für Ende Vierzig halten konnte.
    »Würde gern mein Pferd hierlassen, auch Schild und Sattelschwert.« Seine Augen blickten gerade in die Fulcris', und sein Schnurrbart zuckte von einem Lächeln, das er verbarg. »Möchte nicht in die Stadt reiten und wie ein gefährlicher Krieger aussehen.«
    »Der ohne Begleitung hierhergeritten kam von. Ich kann Euren Akzent nicht unterbringen.«
    Strick zuckte die Schultern. »Was verlangt Ihr, wenn Ihr Euch ein paar Tage um mein Pferd kümmert?«
    »Sucht Ihr Arbeit als - als Krieger? Gar nicht weit von hier ist ein Söldnerlager, und in der Stadt ist ebenfalls eines.«
    »Nicht nach meinem Geschmack. Ihr wißt so allerlei über diese Stadt.«
    »Wenig«, entgegnete Fulcris. Er vermutete, daß der Mann log, aber selbst das tat er gut, auf dieselbe gleichmütige Weise. »Man hört so einiges von Leuten, denen man unterwegs begegnet, und oben in Aurvesh habe ich auch allerlei erfahren. Im vergangenen Jahr hat die Stadt eine Menge mitgemacht: Feuer, Überschwemmung, einen Krieg zwischen machthungrigen Hexen und den Stiefsöhnen - , das sind Söldner unter dem Befehl eines gewissen Tempus, der quasi die >Verteidigung< übernommen hat, um den Frieden wiederherzustellen. Tatsächlich aber ist die Stadt von merkwürdigen Invasoren von Übersee eingenommen worden. Das Reich ist nicht mehr so stark, wie es war.«
    »Ranke?«
    »Ja.«
    »Hab' ich gehört. Merkwürdige Invasoren?« Sogar das »merkwürdig« klang bei dem Akzent des Mannes merkwürdig.
    »Andersartige, keine richtigen Menschen, wenn ich es recht verstanden habe. Aber wir werden es ja selbst sehen, nehme ich an. Hört zu, ich habe nicht vor, Euch etwas für die Unterbringung Eures Pferdes und Eurer Sachen zu berechnen, aber ich hätte einen Vorschlag, außer Ihr seid in großer Eile. Ein Herr und zwei Damen wollen später in die Stadt reiten, sie haben bereits den Karawanenmeister gefragt, ob er ihnen jemand zum Schutz mitgeben könnte. Er hat daraufhin mich gebeten. Die drei sind sehr reich!« Fulcris lächelte breit und bemerkte, daß der andere nur nickte. »Wenn Ihr Euch hier ausruhen möchtet, während ich noch ein paar Dinge erledige, dann könnten wir zu fünf t in die Stadt reiten. Dadurch würdet Ihr weniger auffallen - die Leute werden meinen, daß Ihr zur Karawane gehört.«
    »Wohlüberlegt, Fulcris, danke. Will gern für eine Weile den Staub abschütteln und Schild und Schwert ablegen - hier?«
    »Natürlich. Fühlt Euch hier zu Haus, während ich mich noch um ein paar Sachen kümmere. Und schenkt Euch noch von dem Wein ein, wenn Ihr möchtet.«
    »Möchte nicht.«
    Hatte ich auch nicht erwartet , dachte Fulcris und ging.
    Fulcris überraschte der Anblick seines neuen Freundes zwei Stunden später. Vor einer Stunde hatte er ihn noch gesehen, als er sein abgeladenes Packtier auf die behelfsmäßige Koppel der Karawane brachte.
    Strick trug statt des Kittels aus ungefärbter grob gewebter Wolle jetzt eine feine Tunika aus croyitblauer Wolle. Sein Schwert hatte er wieder gegürtet, eine unauffällige Waffe mit einem Kugelknauf aus Messing, die in einer abgetragenen Scheide steckte, aber seinen alten Gürtel hatte er gegen einen neueren aus schwarzem Leder mit Silberschnalle ausgetauscht. Der Dolch war noch unauffälliger als das Schwert, ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand mit einfachem Knauf und Schaft in jedermanns Augen - solange man ihn nicht an der Kehle hatte. Das fleckige Lederbeinkleid hatte einem enganliegenden aus rehbraunem Stoff Platz gemacht. Was dieser Mann doch für Waden und Schenkel hatte! Seine leichten Stiefel waren mittelbraun und offenbar bequem.
    Von seinem bronzeroten Schnurrbart und dem roten Gesicht abgesehen war er ein farbloser

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