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Der Bann Der Magie

Der Bann Der Magie

Titel: Der Bann Der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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seines verletzten Armes wegen im Nachteil war, war den beiden nur recht. Fulcris tat gut daran, sich darauf einzustellen. Außerdem hatte er im Grunde keine Wahl. Er war ein Karawanenwächter. Vor Angreifern zu fliehen, ob nun vor zwei oder vier, ob er verletzt war oder nicht, würde seinem Ruf schaden und dem neuen Leben, das er sich in dieser Stadt erhoffte.
    Mit nur einem leichten Zucken, gut verborgen hinter zusammengebissenen Zähnen, griff er über seine Gürtelschnalle. Ein deutlich vernehmbares Zischen - er vergewisserte sich, daß es den beiden nicht entging -, eine Bewegung schneller als das Auge, und die Klinge war in seiner Rechten.
    Der Mann in der grünen Tunika blinzelte, und sein Arm schwankte unentschlossen. Fulcris entsann sich seines Namens: Abder.
    Aber sein Kamerad kam näher, da folgte auch Abder seinem Beispiel.
    Versuch eine Finte zur grünen Tunika , überlegte Fulcris, ziel nach oben und verpaß dem Gefährlicheren den Hieb nach unten. Abder wird zaudern. Wenn ich seinen Spießgesellen verwunden kann, wird der Kampf zu Ende sein.
    Schaffe ich es nicht, werden sie mich töten.
    Verdammt, ist das eine Art, ein gutes Leben zu beenden? Und gerade jetzt, als ich vorhatte, seßhaft zu werden. Er ließ seine Klinge vor und zurück schnellen, daß sie blitzte und bedrohlich pfiff, um Abder, der ohnehin bereits Bedenken hatte, noch ein wenig mehr zu entmutigen.
    Ah. Die Anstrengung hatte seine Wunde geöffnet, und Blut sickerte warm über den Oberarm.
    »Hundesohn!« knurrte Abders Kamerad im grobgewebten grauen Kittel.
    Ein Schritt noch , dachte Fulcris, dann würde es soweit sein. Graukittel hatte sich genug aufgestachelt. Zum erstenmal seit langem verspürte Fulcris Angst. Noch ein Schritt. Dann mache entweder ich ein Ende, oder sie tun's.
    »Ho!«
    Fulcris achtete nicht auf den Ruf. Er ließ die Augen nicht von seinen Herausforderern, die ihre Gesichter rasch dem Rufer zugewandt hatten. Er war ein einsamer Reiter, der seinen Falben auf sie zulenkte und ein Packpferd am Zügel führte. Sein Haar war unter einer Kappe mit seltsamen Ohrenklappen verborgen. Fulcris hätte jetzt beide kampfunfähig machen können. Er tat es nicht.
    »Braucht ihr zwei Hilfe bei diesem gefährlichen Unhold?«
    »Haltet Euch da raus!« warnte Graukittel, während der Falbe im Schritt auf ihn zukam. »Es geht Euch nichts an.«
    »Stimmt«, bestätigte der Fremde mit ruhiger Stimme und blickte ihn fest an, nicht drohend oder böse, sondern nur eindringlich.
    Fulcris gestattete sich einen raschen Blick. Er sah einen großen, kräftigen Mann mit gewaltigem Schnurrbart, dessen gezwirbelte Enden nach unten hingen, ein schweres Sattelschwert und ein anderes Schwert in der Scheide am linken Oberschenkel des Mannes und einen Schild, der alt und mitgenommen aussah und keinerlei Wappen oder Zeichen aufwies. Der staubige und fleckige Kittel des Mannes war aus ungefärbter, grober Wolle und hatte einen ungewöhnlich weiten Halsausschnitt. Dicke, muskulöse Arme ragten aus den kurzen Ärmeln.
    Ein Reiter ohne Begleitung mit offenbar unerschütterlichem Selbstvertrauen, der aus dem Nordosten kam - aus Aurvesh? Ein Kämpfer. Er ließ sein Pferd im Schritt gehen, während sein ruhiger Blick auf den beiden Männern vor Fulcris haftete. Den Karawanenwächter beachtete er gar nicht.
    Ein erfahrener Krieger , dachte Fulcris.
    »Reine Neugier«, sagte die ruhige Stimme gleichmütig. »Hab' noch keine Treffer gesehen, aber sein Arm blutet. Ist wohl kürzlich verwundet worden. Seid zu zweit. Habt ihr Angst vor ihm, oder seid ihr auf Blut aus?«
    »Ha?« sagte Abder in der grünen T unika.
    Graukittel sagte: »Hört zu, Ihr...«
    Und dann mußte er ein paar Schritte zurückweichen, weil der Falbe sich einfach zwischen ihn und Fulcris stellte. Fulcris befand sich zur Linken des Pferdes. Der Reiter starrte hinunter zu Graukittel. Abder versuchte, so unauffällig wie nur möglich noch ein paar Schritte zurückzuweichen.
    »Bin hergekommen, will um einen Gefallen bitten. Gehört ihr zur Karawane?«
    Die beiden Männer wechselten einen Blick, Graukittel mußte sich dazu ein bißchen umdrehen, weil sein Kamerad weiter zurückgewichen war. Graukittel schaute zu dem Fremden hoch, der sich da einfach dazwischengestellt hatte.
    »Nein. Aber er.«
    »Habt ihr was dagegen, wenn ich mit ihm rede?«
    Abder entfernte sich von seinem Kameraden. Seine Hand, die das Schwert hielt, hing an der Seite hinunter. Graukittel blickte den Fremden finster an, dann schaute

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