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Der Bann Der Magie

Der Bann Der Magie

Titel: Der Bann Der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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und Tod vertraut.
    Cade war damals so begabt, begabt in der wilden Leidenschaft des Gewalttätigen. Die Straße weckte die Roheit in allen ihren elenden Bewohnern, doch einige, wie Cade, waren zum Töten geboren, sie vergossen das eigene Blut ebenso achtlos wie das der anderen.
    Er nannte es den Wasserfall, obwohl er achtzehn war, ehe er zum erstenmal einen wirklichen Wasserfall sah. Es war der Augenblick, wenn man loslegte und zuschlug, bis man tötete oder tot war oder zur Besinnung kam und nicht einen Funken Furcht spürte. Das verriet sein angeborenes Talent, denn manche vermochten es, wenn sie in die Enge getrieben wurden, alle waren manchmal dazu fähig, bei Cade jedoch geschah es jedesmal.
    Er fragte sich, ob noch irgendwelche von den >Dämonen< da waren, aber wahrscheinlich nicht; sie lebten entweder nicht mehr oder hatten die Stadt verlassen und würden nie mehr zurückkommen. Was spielte es auch für eine Rolle? Es war ohnehin nicht viel mit ihnen losgewesen. Trotzdem, vielleicht erinnerten sich ein paar an ihn. Er lachte, als er daran dachte, aber es war kein Humor in diesem Lachen. Würden sie nicht staunen, ihn wiederzusehen? Der verlorene Sohn, der im Triumph zurückkehrte. Nach Freistatts Begriffen hatte er es zu etwas gebracht: er war reicher, als die meisten sich auch nur erträumten, und mächtig, sehr mächtig.
    Er hatte seine Begabung zur lohnenden Kunst gemacht: der Kunst des Tötens. Für ein bestimmtes Honorar tötete er. Er war mehr als ein Assassine und weniger als ein Mörder. Denn er tötete mit Leidenschaft, doch nie mit Freude. Er tötete im Namen der Menschheit, um seine Opfer von Lügen zu befreien.
    In Freistatt hatte Cade die wertvollste aller Lektionen gelernt, die Stadt hatte ihn die Wahrheit gelehrt. In all ihrem Schmerz und Leid, in ihrer Armut und Verzweiflung war das GESETZ in Runen aus Blut geschrieben.
    Und das GESETZ war ein einziges Wort: Hölle.
    Denn die Welt war nicht eine Hölle, das wußte er, sie war die Hölle , die einzige wahre Hölle. Das Leben des Menschen war ein Weg der Pein, egal, wer oder was er war; jeder Tag war eine neue Bestrafung. Wenn er starb, kam er entweder an einen besseren Ort oder seine Seele wurde für alle Zeit ausgelöscht. So einfach war das: Die Guten wurden zu ihrer gerechten Belohnung geholt; die Bösen konnten nicht tiefer sinken, deshalb wurden sie vernichtet.
    All das ging ihm durch den Kopf, während er auf den Ort hinunterstarrte, den er mehr als jeden anderen haßte. Er war ein wenig besorgt. Er war überzeugt, daß er nur die wirklich Guten oder die wirklich Bösen getötet hatte. Nun würde er den Mörder seines Bruders töten, und das beunruhigte ihn. Was wäre, wenn dieser Mann weder gut noch böse war und wenn nicht er die endgültige Entscheidung getroffen hatte? Könnte er diesen Mann töten? Schließlich war er kein Soldat wie sein unbekannter Vater, der metzelte, weil es ihm befohlen worden war. Cade war sehr vorsichtig bei der Annahme von Aufträgen, sehr vorsichtig, wen er tötete, denn er mußte sicher sein, daß dieser Mann entweder gut oder böse war, damit er ihn erlöste oder vernichtete. Was wäre.
    »Genug!« schrie er. Irgendwo im Labyrinth wartete Terrels Familie voll Furcht, voll Angst um ihr Leben und in tiefer Trauer um den Mann, den sie so sehr geliebt hatte. Cade würde sie beschützen. Das hätte Terrel gewollt. Aber Cade würde mehr tun; er würde sie benutzen, wie er stets jeden benutzt hatte, den er brauchte. Er würde sie benutzen, um den Mörder zu finden. Und zum erstenmal in seinem Leben würde er nicht schnell und möglichst schmerzlos töten. Egal, wer sterben mußte oder warum, diesmal würde Cade seine Rache auskosten!
    Er kniete sich nieder und machte eine Stelle vor sich auf dem Boden frei. Mit seinem Dolch zeichnete er Markierungen: hier einen kurzen Strich für Tempus; dort einen schmalen Bogen für Ischade; andere Zeichen für Molin Fackelhalter, Jubal, Chenaya, die Stiefsöhne, die VFBF, das 3. Rankanische Kommando, Enas Yorl. die freie Stelle reichte nicht aus. Freistatt war zum gefährlichsten Ort im Reich geworden. Kein Zweifel, es war die Hauptstadt der Hölle! Und alle Höllenfürsten kämpften erbittert um die Herrschaft über sie.
    Seine Information war unvollständig. Er konnte nicht recht glauben, daß Tempus hierbleiben würde, während das ganze Reich um ihn zerfiel. Und wenn Tempus ging. Er löschte die Markierungen für das 3. Kommando und die Stiefsöhne. Er schüttelte den Kopf;

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