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Der Bann des Highlanders

Der Bann des Highlanders

Titel: Der Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raven Cove
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aus einem Duell des Willens nicht als Sieger hervorging. Seltsamerweise empfand Duncan es nicht als Schmach. Er war nur froh, die unsägliche Pein des Jungen nicht mehr länger mit anfühlen zu müssen.
    Doch als er ihm einen kleinen Sturzbach aus Dreck aus den Augen wischen wollte, der ihm von einer Strähne tropfte, bog der Junge erneut wimmernd den Kopf durch.
    „Hm.” Duncan kam zu dem Schluss, dass Wasserscheu wohl doch nicht der Auslöser für dieses Spektakel war.
    Schließlich entschied er sich für den direkten Weg. „Wovor hast du solche Angst, Kleiner?”, begehrte er zu wissen und öffnete dessen Geist zeitgleich kurzfristig für seine Druiden-sinne.
    Eine Sekunde später glaubte er, seinen eigenen Künsten nicht mehr trauen zu können. Die Gedanken des Jungen waren haarsträubend! Interpretierte er das chaotische Debakel richtig, weigerte sich dieser sture Holzkopf schlicht aus Angst vo r Zurschaustellung seiner Nacktheit?
    „Das ist doch wohl nicht zu glauben – du dämliche Ausgeburt eines Kartoffelstrunks ziehst den Tod durch Ersticken oder einen Sturz aus dem Fenster ernsthaft vor, nur damit ich deinen nackten Körper nich t betrachte? Wie blöd kann ein einzelner von euch eigentlich sein?” Wutschnaubend stapfte der Elben-fürst vor dem Bett, auf dem er die kleine Wildkatze deponiert hatte, auf und ab. Die Tatsache, dass der Kleine nicht einmal versuchte, die Geschichte zu leugnen, minderte seine Entrüs-tung nicht erheblich.
    „Hängst du so wenig an deinem kleinen Leben, du dummes Ding? Wie kannst du nur so ein unwürdiges Theater veran-stalten – auf dem Boden deiner Sterblichkeit?”
    Rhyann stierte verdutzt auf den aufmarschierenden Koloss, der sich immer weiter in Rage redete. Was hatte sie da nicht mit -bekommen? Sie hatte doch erklärt, sie würde nicht vor Publi-kum baden! Weshalb also meckerte der bescheuerte Typ hin-terher rum? Überhaupt, was ging ihn eigentlich ihr Leben an? Und wieso Sterblichkeit ... ähm? Sie verstand nur noch Bahn-hof.
    „Grmpf! Das sehe ich allerdings auch so, du unterentwickeltes Etwas!”
    Grimmig schlug der Vampirkönig gegen einen unschuldigen Steinquader in der Zimmerwand.
    Himmel, was laberte Batman da eigentlich daher? Hörte sich ja fast so an, als würde er ihre Gedanken lesen können ...
    „Kann ich auch – zumindest, w enn ich will, Kleiner!” Ein ent-waffnendes Grinsen breitete sich auf dem düsteren Gott aus und Rhyann`s Unterkiefer verabschiedete sich gen Boden. Hei… heilige Scheiße!
    Rhyann bemühte sich krampfhaft , sich nicht durch die un-schicklichen Gedanken über diese Verheißung eines Lächelns zu verraten, das ihr Schauer über die Haut jagte und wünschte sich einfach nur noch weg von hier.
    „Dein Wunsch ist mir Befehl!” Duncan trat näher, zog sie an seine breite Brust und hüllte sie in seinen Zauber. „Genau das versuche ich seit einiger Zeit zu erreichen, Jungchen!”, setzte sie ein dunkles Raunen an ihrem Ohr in Kenntnis.
    Also wenn das hier irgendeinen Sinn ergeben sollte, würde sie einen Besen fressen, schwor sich Rhyann. Sie kapierte einfach nicht, was vor sich ging.
    Einen Lidschl ag später standen beide auf einer wunderschönen, kreisrunden Lichtung. Durch ein dichtes Blätterdach verirrte Sonnenstrahlen wärmten ihre Haut, eine laue Sommerbrise umspielte ihre Körper.
    Rhyann seufzte ergriffen. Der wohl tuende Zauber dieses ver-wunschenen Ortes berührte ihre zerrissene Seele warm und umschmeichelnd. Lautlos, entspannt und zutiefst zufrieden glitt sie völlig losgelöst in das taubenetzte Moos und lauschte ent-zückt dem Gezwitscher der Vögel und dem Summen der Insek-ten.
    „Hmmmm.” War das schön hier. Rhyann gab sich ganz der Magie des Moments hin und räkelte sich selbstvergessen und wohlig auf dem lavendel -duftigen Untergrund.
    „Äh...” Verblüfft blickte Duncan auf die hingegossene Gestalt des Jungen. So eine Reaktion hatte er wirklich nicht erwartet. Blitzartig durchfuhren ihn heiße Stromstöße. Er konnte der lasziven Sinnlicheit dieses Augenblicks kaum etwas entgegen -setzen. Sein Verlangen regte sich mit aller Macht.
    Bei Danu – das war ein Knabe! Definitiv das falsche Ge -schlecht für derlei Gedankengänge ...
    Ungnädig rüttelte er an Rhyann s Schulter. „Komm zu dir, Dreckspatz! Du darfst an diesem Ort nicht einschlafen.” Er ertappte sich dabei, wie er sanft über die Wange des Jungen strich. Der Fürst der Finsterelben überspielte eine nie gekannte Unsicherheit mit

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