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Der Bann des Highlanders

Der Bann des Highlanders

Titel: Der Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raven Cove
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Dimensionen durchschreiten konnten? Das ergab einfach keinen Sinn!
    Duncan grübelte düster über all diesen Nonsens, während der Junge ihn stirnrunzelnd musterte.

    Langsam verblassten die Schleier vor ihren Augen und sie nahm die schemenhaften Umrisse ihres unleidlichen Ge -sprächspartners wahr. Mit einem Mal weiteten sich Rhyann`s Pupillen erkennend – das war der miese Schlächter von vorhin!
    Gestern, korrigierte sie sich – wie s ie nebenbei bemerkte, war es bereits wieder Tag! „Du dämliches Arschloch! Kommst du, um deinen dreckigen Triumph zu genießen, oder hast du keinen Mumm in den Knochen, um dir Gegner zu suchen, die dir auch gewachsen sind? Trampelst lieber auf denen rum, die sowieso schon am Boden liegen, du feiges Schwein?!” Sie spie ihm ihre brodelnde Wut heiser entgegen. Es war so erniedrigend – sie konnte nichts gegen ihn tun.
    Und er a lles ...
    Duncan klappte verblüfft der Unterkiefer herab. Was? Hatte dieser kleine Bastard ihn gerade beschimpft? Was erdreistete der sich nur ... das war ja bodenlos!
    Noch dazu konnte sein feiner Gehörsinn auch beim besten Willen keine der typischen, uralten Lautmalungen in der Spra-che des Jungen finden. Er hätte einen Tuatha de` auf zwei Mei-len aus einer Volksversammlung an der Klangfarbe herausge-hört. Das hier war definitiv kein Elbenmann oder besser -jüngelchen. Soviel stand fest.
    Es hätte Duncan auch sehr verwundert, wenn je einer vom Feenvolk solch deftige Reden geschwungen hätte. Keiner von denen hatte die innere Befreiung eines zünftigen Fluchs je zu schätzen gewusst.
    Unwillkürlich musste Duncan grinsen.
    Als Rhyann sein finsteres Zähnefletschen sah, rappelte sie sich mit der letzten versteckten Kraftreserve auf und stieß ihm mit aller Gewalt den Kopf in den Brustkorb.
    Duncan griff leichthändig nach ihr und hielt sie beiläufig umklammert, während er überlegte, was er mit dem Jungen anfangen sollte.
    „Mist!”, wisperte sie. Ebenso gut hätte sie eine Wand durch Anpusten zum Einfallen bewegen können wollen – der raben-schwarze Fiesling hatte nicht einmal gewackelt. Dafür empfand sie erstaunlich wenig Schmerz. Misstrauisch lauschte sie in sich hinein.
    „Wenn du das nochmal versuchst, kannst du deine Einzelteile im Sumpf suchen, Kleiner!”, dröhnte eine gutturale Stimme zu ihr herab. Schaudernd schielte sie empor und erstarrte.
    „Oh Scheiße!” Sie biss sich hastig auf die Lippen, lief puterrot an und wünschte sich die soeben entschwundenen, gnädigen Nebelschwaden innigst in ihr Blickfeld zurück.
    Hölle, war der Typ ... schön! Wunderschön auf eine finstere, gefährliche und wahnsinnig anziehende Art. Der Mann war ein alles überragendes Glanzstück eines barbarischen Athleten mit unleugbarem Sinn für die schönen und feinen Dinge des Lebens. Aristokrat und blutrünstiges Tier in einem. Seine Sta-tur wirkte durchtrainiert stählern und barg zugleich eine seh-nige Anmut in jeder seiner katzengleichen Bewegungen, die ihr den Atem nahm. Düstere Eleganz gepaart mit raubtierhafter Muskelkraft vermischten sich in dem Hünen zu einem ver-rucht prickelnden Magnet für jede Frau. Und er müsste über zwei Meter groß sein, schätzte sie beklommen. Seine beschä-mend breiten Schultern begannen erst ein ganzes Stück ober-halb ihres Scheitels. Glatte nachtschwarze Haare flossen ihm seidig über den Rücken und einzelne Strähnen spielten im sanften Herbstwind – ein roher, wilder Krieger im düsteren Nebel.
    Erotisierend und ästhetisch wie ein griechischer Gott – ein strahlend dunkler Kriegsgott, der sie in seinen unheilvollen Bann schlug.
    Der tiefschwarze Ledermantel, den er trug, klatschte bei jeder seiner gigantischen Bewegungen harsch gegen die durchtrai-nierten Schenkel und ließ seine Erscheinung noch pompöser wirken. Sofern das überhaupt möglich war ... Grüne Neune!
    Und erst sein Gesicht!
    Rhyann schluckte hart und sog zischend die Luft ein. Mar-kante, kraftvoll männliche Wangenknochen umrahmten fein gemeißelte, arrogant-selbstbewusste Gesichtszüge.
    Gesichtszüge, die in ihrer majestätischen, absoluten Eben -mäßigkeit einem imposanten König der Finsternis gehörten. Stolz geschwungene, dunkle Augenbrauen verliehen ihm zusätzliche düstere Anziehungskraft und dichte, sinnliche Wimpern umschmeichelten seine viollett-schwarzen, beißend intelligent funkelnden Augen.
    Augen mit Sprenkeln wie das Universum selbst.
    Augen die älter in die Welt blickten, als alles, was sie je ge-sehen hatte. Uralt

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