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Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Bann des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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den letzten Tagen hat sie dasselbe zu sich genommen wie ich.«
    »Ist es vielleicht eine chemischen Reaktion?«, überlegte Darian. »Vielleicht mit einem Haarfärbemittel. Oder mit einer Seife.«
    Sie zuckte die Schultern. Es gefiel ihr zwar nicht, diese Leute zu enttäuschen, aber sie hatte wirklich keinen Trick anzubieten. »Vielleicht schenkt mir meine DNS eine gewisse Immunität. Schließlich komme ich von einem anderen Planeten. Von der Erde.«
    Ihre Bemerkung verursachte weitere erstaunte Blicke – und Schweigen. Allmählich fühlte sie sich wie eine Touristenattraktion.
    »Sie ist eine Ausweltlerin?«, fragte eine der Frauen mit einer Stimme, die schrill vor Wut klang. »Und wir haben ihr unsere Kinder anvertraut?«
    »Sie hat ihnen doch geholfen«, entgegnete Rion sanft.
    »Sie könnte unser ganzes Lager verraten.« In den Augen der Frau loderte Hass. »Sie könnte eine Verbündete der Unari sein.«
    »Die Unari bedrohen auch meine Welt«, erklärte Marisa. »Ich bin hergekommen, weil ich euch helfen möchte.«
    »Oder weil sie uns verraten will«, murmelte die Frau weiter und ging angeekelt davon.
    Niemand sonst sagte etwas, aber nun wurde sie von vielen Leuten misstrauisch angesehen.
    Rion starrte die anderen nieder. »Marisa ist eine Drachenwandlerin. Sie ist hier, um uns zu helfen, und dafür hat sie ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Jeder, der sich gegen sie wendet, wendet sich damit auch gegen mich. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Einige der Umstehenden weigerten sich, ihm in die Augen zu blicken. Andere drehten sich um und gingen davon.
    »Ganz ruhig.« Marisa legte ihm die Hand auf den Arm. »Sie müssen sich erst daran gewöhnen. Sie haben schon so vieles durchgemacht. Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich mich ebenfalls vor Fremden in Acht nehmen.«
    Rion schluckte schwer und ballte die Fäuste. Sie spürte, wie er einen inneren Kampf ausfocht.
    »Was ist denn?«, fragte sie.
    »Nichts.« Er wollte sie nicht ansehen.
    »Du hast mir versprochen …«
    »Ich habe dir nicht versprochen, dich zum Leiden aufzufordern«, knurrte er.
    Sie warf ihm einen finsteren Blick zu und bemerkte plötzlich, dass er nicht mehr über das sprach, was die Leute von ihr dachten. »Was ist los?«
    »Ich will dich nicht bitten …«
    »Worum nicht?« Sie fühlte sich, als versuche sie gerade, ein Schwert aus einem Stein zu ziehen.
    Sein Blick wurde noch härter, seine Lippen zuckten, als empfände er großen Schmerz. »Wenn du dich noch einmal verwandeln könntest, nur für einen Augenblick, und uns dann sagtest, ob du Schmerzen verspürt hast, könnte uns das möglicherweise helfen, diesen Schmerzen zu entgehen.«
    Marisa holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. Bevor die Angst sie überwältigen konnte, verwandelte sie sich noch einmal in eine Drachin. Ihre Haut wurde zu Schuppen. Ihr Blick wurde scharf. Sofort brannte jede Faser in ihr, als wäre sie in die Hölle gestürzt worden.
    Schon nach einer Sekunde verwandelte sie sich aber wieder in einen Menschen. Niemand musste sie erst fragen, ob sie Schmerzen erlitten hatte.
    Ihre Nerven zuckten. Sie hatte es nur einen Moment lang ausgehalten und konnte sich nicht vorstellen, diese unbeschreiblichen, versengenden Qualen Stunden oder gar Tage zu ertragen. Lieber würde sie sterben, statt diese Art von Folter ertragen zu müssen.
    »Es tut mir leid«, sagte Lex traurig.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Rion und legte ihr den Arm um die Schulter.
    Sie sackte gegen ihn und richtete sich dann langsam wieder auf. »Ja, bald wieder.« Sie kämpfte darum, mit fester Stimme zu sprechen. »Es ist nicht meine DNS , die mir eine zeitlich begrenzte Immunität verliehen hat. Ich habe versagt. Ich kann diesen Schmerzen nicht standhalten und mich gleichzeitig darauf konzentrieren, eine Botschaft auszusenden.«
    »Niemand könnte das.« Rion wölbte die Hände um ihr Kinn und hob Marisas Kopf, bis sich ihre Blicke trafen. Ihre Nervenenden prickelten noch immer von den Nachwehen des Schmerzes. »Bevor wir es nicht herausgefunden haben, kann ich keine telepathische Botschaft senden. Ich bin ganz umsonst hergekommen. Meine Gabe nützt euch nichts, wenn ich sie hier nicht einsetzen kann.«
    Ein benommenes Schweigen breitete sich aus. Die Frauen und einige Männer gingen fort.
    Aber Rions Augen brannten noch immer vor Entschlossenheit. »Dir ist etwas gelungen, was bisher noch niemand geschafft hat. Du hast den Schmerz für eine Weile gebannt.« Er drückte sie an seine Seite.

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