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Der Bann (German Edition)

Der Bann (German Edition)

Titel: Der Bann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen L. Jones
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rechtzeitig auf seine Fahrbahn zurück, um einer Kollision mit einem entgegenkommenden Fahrzeug auszuweichen.
    «Gütiger Gott!», ächzte Charles erschrocken.
    Was sollte das werden?
    Der Laster fuhr einen Schlenker und schaukelte gefährlich. Der Fahrer hupte wütend.
    Charles hing dicht hinter dem Laster fest und musste warten, bis drei weitere entgegenkommende Fahrzeuge vorbei waren, bevor er selbst zum Überholen ansetzen konnte. Er benötigte eine volle Minute, um den Vorsprung des Hillman wieder aufzuholen.
    Sie hatte offensichtlich nicht vor, auf seine Signale hin anzuhalten, doch der Stag war deutlich schneller. Charles überzeugte sich, dass die Gegenfahrbahn frei war, scherte aus und beschleunigte. Sie hatte damit gerechnet und scherte ebenfalls aus. Er bremste gerade noch rechtzeitig, um dem Hillman nicht ins Heck zu fahren.
    Fluchend und zitternd ordnete sich Charles hinter dem Hillman ein.
    Vielleicht dachte sie, er könnte das gleiche Manöver auf der anderen Seite versuchen, denn sie scherte aus, um ihn zu blockieren. Diesmal war ihr Manöver zu aggressiv, und der Wagen kam mit den Rädern auf den grasbewachsenen Randstreifen. Bremslichter flammten auf, und plötzlich brach das Heck des Hillman aus. Charles wich aus, um einen Aufprall zu vermeiden, und der Hillman hüpfte und tanzte von der Straße auf das angrenzende Feld. Er fetzte durch einen Brombeerstrauch und prallte gegen eine Böschung. Die Vorderreifen sprangen hoch, und der ganze Wagen hob ab und segelte über eine Hecke hinweg. Er schien eine Ewigkeit in der Luft zu hängen. Dann senkte sich die Frontpartie nach unten und krachte auf die sonnenverbrannte Erde des Felds.
    Beim ersten Aufprall sprangen die Vorderräder ab. Glas splitterte. Metallteile von der Karosserie rissen ab und flogen davon. Der Hillman hüpfte dampfend und qualmend, und als er zum zweiten Mal aufprallte, schleuderte er nach rechts und kippte in schockierendem Tempo zur Seite um.

Kapitel 3
    Snowdonia
    Heute
    H annah stand in der Küche von Llyn Gwyr und hielt immer noch Nates Hand, als draußen etwas gegen die Vordertür des Farmhauses hämmerte. Ihr Magen zog sich zusammen, und sie krümmte sich, als hätte sie einen körperlichen Schlag erlitten. Panik stieg in ihr auf, ein spürbarer Druck in ihrer Brust. Für einige lange Sekunden war sie zu verängstigt, um zu denken oder sich zu rühren. Ihre Augen zuckten zu dem dunklen Hausflur. Kehrten zum Gesicht ihres Ehemannes zurück.
    Eine einzige, nicht ausgesprochene Frage.
Wer?
    Drei Atemzüge lang herrschte Stille. Dann klopfte es erneut, fordernd und herrisch. Vier Mal, und jeder einzelne Ton ließ sie zusammenzucken.
    Leah.
    Ihre Tochter schlief immer noch auf der Rückbank des Discovery.
    Allein. Unbewacht.
    Hannah spürte, wie sich ihre Kopfhaut zusammenzog und kribbelte.
    Wie war es möglich, dass man sie so schnell gefunden hatte? Nicht einmal ihr Vater wusste, wo sie waren. Viele Stunden zuvor hatte Hannah ihm versprechen müssen, ihm nicht zu verraten, welchen der Schlupfwinkel sie aufsuchen würde. Damit er sie nicht verraten konnte, sie nicht noch mehr in Gefahr bringen.
    Niemand konnte ihnen hierher gefolgt sein, das war unmöglich. Sie hätte es bemerkt. Hätte die Scheinwerfer gesehen. Es wäre Selbstmord gewesen, die gewundenen Bergstraßen ohne Licht zu befahren. Es sei denn natürlich, ihre Verfolger hatten andere Möglichkeiten.
    Sie musste nachdenken. Handeln.
    Es war unsinnig, so zu tun, als wäre niemand zu Hause. Wer auch immer draußen auf der Veranda stand, musste das flackernde Kerzenlicht sehen, das aus der Küche in den Flur fiel. Und sie wusste, wer auch immer dieser Störenfried war, er – es war ein Er, dessen war sie sicher – würde sich nicht damit zufrieden geben, dass sie nicht öffnete.
    Es mochte ungeheuerlich klingen, doch Leah war im Auto, im Schutz der Dunkelheit hinter dem Haus, im Augenblick wahrscheinlich sicherer als hier. Hätte sie doch nur die Wagentüren verriegelt.
    Hannah löste ihre Hand aus Nates Griff. Sie ging zur Tür des unbeleuchteten Flurs. Betrat den Flur. Hielt sich dicht an der Wand, während sie auf Zehenballen weiterschlich. Die ganze Zeit über schnürte ihr die Angst die Brust zu und zwang sie zu flachen, schnellen Atemzügen.
    Tief in die Schatten geduckt, bewegte sie sich vorsichtig über die nackten Holzdielen. Vorbei an der Treppe zum ersten Stock. Zum Ende des Flurs.
    Die Luft hier draußen war kühl nach der Wärme der Küche. Die Dielenbretter

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