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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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werden Sir Edmund und Lady Anabel für ihren Diebstahl und die Ermordung von Lady Cecilys Vater und Bruder bezahlen müssen.« Er nickte, als der Mann ihn entsetzt anstarrte. »Ich schlage vor, du machst dich aus dem Staub. Kehr heim, und zwar sofort.«
    Während der Mann dieser Aufforderung hastig folgte, steckte Artan sein Schwert weg und pfiff nach Thunderbolt. Er war zwar ziemlich angeschlagen und hatte sogar ein paar kleinere Verletzungen, die böse brannten, doch er hatte überlebt und fühlte sich stark genug, seine Frau zu retten. Als er ein Stöhnen vernahm, stieg er rasch in den Sattel und ritt davon. Einige Männer kamen wieder zu Bewusstsein, und er hatte keine Lust auf einen weiteren Kampf. Er würde es zwar nur noch mit sechs Gegnern zu tun haben, weil einer geflohen, einer tot und zwei weitere ernsthaft verletzt waren, aber er wollte keine Zeit verlieren, um so schnell wie möglich zu Cecily zu gelangen.
    Als er das Banner sah, hätte er beinahe laut aufgelacht. Das Ding war so weiß, dass es selbst in dem schwindenden Licht wie eine Laterne leuchtete. Vermutlich verfluchten Sir Fergus’ Männer die Eitelkeit ihres Herrn. Leise näherte er sich dem Zelt von hinten. Schließlich stieg er vom Pferd und schlich weiter. Sein Blick fiel auf einen der Ogilveys, der vor einem kleineren Zelt Wache stand. Artan bezweifelte zwar, dass Cecily dort untergebracht war, doch er wollte nachsehen.
    Er drosch dem Wächter den Schwertknauf auf den Kopf und ließ ihn langsam zu Boden gleiten. Als er das Zelttuch am Eingang beiseite schob, entdeckte er zwei sehr junge Männer. Obgleich er ein Schwert in der Hand hielt und aussah wie nach einem harten Kampf, lächelten sie ihn an. Vermutlich freuten sie sich, einen der Ihren zu sehen.
    »Ist in dem Zelt dort drüben eine junge Frau?«, fragte er auf Gälisch.
    »Aye«, erwiderte der Dünnere der zwei. »Als man sie hineinzerrte, konnte ich sehen, dass sie eine schöne rote Haarmähne hat.«
    »Das klingt nach meiner Braut. Ihr solltet lieber verschwinden. Ich glaube, der kinnlose Kerl wird sehr bald so wütend sein, dass er vor nichts mehr zurückschreckt.«
    »Aha, Ihr wollt sie ihm also rauben.«
    »Sie soll meine Frau werden, ich raube sie also nicht, sondern ich hole sie mir zurück.«
    »Da Ihr so freundlich wart, uns zu befreien, werden wir uns darum kümmern, dass dieser Narr mit seinem Zelt und dem Banner mit einem wüsten Eber drauf nicht in der Lage sein wird, Euch zu rasch zu verfolgen.«
    »Warum schlitzt Ihr ihm nicht den Wanst auf, dann macht er Euch keinen Ärger mehr«, schlug der Kleinere vor.
    »Das ist ein verführerischer Gedanke, aber wichtiger ist jetzt, meine Braut aus seinen Klauen zu befreien.«
    »Stimmt«, pflichtete der Größere ihm bei und stupste seinen Gefährten mit dem Ellbogen an. »Du siehst doch, dass der Mann einen Kampf hinter sich hat, du Narr. Wenn das Schwein im Zelt auch nur ein Mal quiekt, werden sofort weit mehr Männer zur Stelle sein, als der hier bekämpfen kann.« Er wandte sich wieder an Artan. »Geht und holt Eure Braut, mein Laird. Wir werden ein paar Sattelgurte durchschneiden, und dann verschwinden wir in die Berge.«
    Artan trat lächelnd zur Seite, um die zwei jungen Männer herauszulassen.
    Sattelgurte zu zerschneiden war eine gute Idee. Er warnte sie nur noch leise, das nicht bei seinem Pferd zu tun, und zeigte ihnen Thunderbolt. Die Burschen nickten und verschwanden in den Schatten. Vermutlich würden Sir Fergus zwei Pferde abhanden kommen.
    Leise schlich Artan zum Zelt und schnitt mit seinem Dolch einen kleinen Schlitz in die Leinwand, um ins Innere zu spähen. Als er sah, dass Cecily an einen Pflock angebunden war, stieg die kalte Wut in ihm auf, und als Sir Fergus ihr einen Tritt versetzte, konnte sich Artan kaum noch zurückhalten. Am liebsten wäre er ins Zelt gestürmt und hätte den Kerl umgebracht.
    Er musste mehrmals tief Luft holen, bevor er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Sir Fergus war gefährlich nah bei Cecily, Artan musste also mit größter Heimlichkeit vorgehen. Obwohl er nicht vorgehabt hatte, den Mann zu töten, würde er es jetzt tun, wenn er eine auch nur halbwegs gute Möglichkeit dazu hatte. Doch am wichtigsten war, Cecily unversehrt aus den Klauen dieses Schurken zu befreien. Den Kerl zu töten würde nur ein unerwartetes Vergnügen sein. Behutsam vergrößerte Artan den Schlitz in der Zeltwand, bis er hindurchschlüpfen konnte.
    Cecily fluchte, als Sir Fergus’ Stiefel ihre

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