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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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»Schneid ihn durch und hol mich hier raus«, bat sie.
    »Ich würde ihn wirklich sehr gern töten«, meinte er und durchtrennte ihre Fesseln.
    Cecily bemerkte, dass Sir Fergus zum Zelteingang robbte. »Ich glaube, das muss noch ein Weilchen warten«, sagte sie.
    Artan schleuderte seinen Dolch, der den Wams von Sir Fergus durchbohrte und ihn am Boden festnagelte. »Ihr bleibt hier!«, befahl er. Hastig sammelte er ein paar Nahrungsmittel ein, legte sie auf eine Decke und verknotete sie zu einem behelfsmäßigen Beutel.
    »Sie ist meine Verlobte«, sagte Sir Fergus und bemühte sich, seinen Wams freizubekommen.
    »Nay, das bin ich nicht«, sagte Cecily. »Ich bin Sir Artan Murrays Gemahlin.«
    Artan sah sie erstaunt an, doch als sie nickte, erklärte er grinsend: »Aye, das ist sie, und ich bin ihr Gemahl.«
    Sir Fergus riss die Augen auf, als ihm klar wurde, was die beiden gerade getan hatten: Sie hatten sich vor einem Zeugen zu Mann und Frau erklärt. »Nay, das könnt ihr nicht tun!«
    »Bist du dir sicher, dass ich ihn nicht töten soll?«, fragte Artan, während er Cecily zu dem Schlitz in der Zeltwand drängte.
    »Ich glaube nicht, dass wir die Zeit haben, und ich vermute, du bist etwas geschwächt, nachdem du dich gegen zehn Männer behaupten musstest.«
    »Hilfe! Hilfe!«, schrie Sir Fergus.
    Zwei Männer stolperten ins Zelt und starrten Artan mit weit aufgerissenem Mund an. Er lächelte nur, während er Cecily durch den Schlitz schubste. Ein Dritter stolperte in die ersten Beiden, sodass sie alle einen Schritt auf ihn zutaumelten. Er spürte, wie Cecily an seinem Hemd zog.
    Sir Fergus hatte es endlich geschafft, seinen Wams zu befreien, und richtete sich mühsam auf. »Bringt ihn um, ihr Schwachköpfe!«
    »Artan, ich würde jetzt wirklich gern gehen«, sagte Cecily.
    Artan zückte brüllend sein Schwert und hieb damit in die Richtung seiner Gegner. Bei dem Versuch zu fliehen stolperten sie übereinander. Er schlüpfte durch den Schlitz, packte Cecily an der Hand und rannte zu seinem Pferd. Nachdem er sie in den Sattel gehoben und ihr die in die Decke gehüllten Vorräte gereicht hatte, stieg er hinter ihr auf. Er trieb Thunderbolt zum Galopp an und ließ das wachsende Chaos in Sir Fergus’ Lager rasch hinter sich.
    Erst nach zwei Stunden verringerte er sein Tempo. Cecily drückte sich an ihn. Beide hatten angespannt mit einer großen Schar Verfolger gerechnet. Er schlang einen Arm um ihre Taille, drückte sie noch fester an sich und gab ihr einen Kuss auf den Scheitel.
    »Hat er dir etwas getan, Mädchen?«, erkundigte er sich leise und meinte damit nicht nur körperliche Misshandlungen.
    »Nay, er hat mir nur ein paar Ohrfeigen und Tritte versetzt«, erwiderte sie und beugte sich nach unten, um an den Weinschlauch zu kommen, der am Sattel befestigt war. »Außerdem hat er mir nichts zu trinken angeboten. Ich musste ihn darum bitten.«
    Sie genehmigte sich einen tiefen Schluck, dann seufzte sie wohlig und hängte den Schlauch wieder an seinen Platz.
    »Dir ist schon klar, dass wir eine vorläufige Ehe eingegangen sind, als wir uns vor einem Zeugen zu Mann und Frau erklärten?«, fragte er.
    »Aye. Die alte Meg hat einmal davon gesprochen.« Sie drehte sich zu ihm um. »Sir Fergus wird bestimmt den Mund halten, falls dir lieber ist, dass es in Vergessenheit gerät.«
    »Nay, Mädchen, so leicht wirst du mich nicht los. Wir reiten in den nächsten Weiler und suchen einen oder zwei Zeugen, die sich unsere Erklärung bereitwilliger anhören.«
    »Glaubst du, es gibt dort auch eine Möglichkeit zu baden?«
    »Aye, ganz sicher. Und es wird auch ein schönes großes Bett geben.«
    Cecily hielt es für klüger, so zu tun, als habe sie seine letzte Bemerkung überhört.

12
    E in paar Stunden später gelangten sie endlich in ein Dorf. In Cecilys Augen sah das winzige Gasthaus, auf das sie zuritten, wie der herrlichste Palast aus. Dort gab es bestimmt etwas zu essen und ein Bett, aber am meisten sehnte sie sich nach einem heißen Bad. Sie konnte es kaum erwarten, Sir Fergus’ Gestank abzuwaschen und all ihre Blutergüsse zu lindern. Mit einem Blick über die Schulter ging ihr auch auf, dass sie sauber sein wollte, wenn sie zum ersten Mal mit Artan das Bett als seine Gemahlin teilte.
    »Bist du dir sicher, dass uns hier nichts passieren kann?«, fragte sie, als er aus dem Sattel stieg und ihr beim Absteigen half.
    »Aye, Mädchen«, beruhigte er sie und nahm sie an der Hand. »Sir Fergus wird ein Weilchen

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