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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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Mann sie geküsst – Luke. In dem leeren Herrenhaus in Malberry hatte er sie in seine Arme gezogen und ihr einen innigen, leidenschaftlichen Kuss geschenkt, und sie hatte gehofft, der Kuss würde niemals enden.
    Nun aber spürte sie nichts mehr von seiner Zuneigung, er hatte nur noch Verachtung für sie übrig. Sie hatte es in seinen Augen gesehen, als er sie beschuldigte, einen Liebhaber zu haben. Und sie konnte es ihm nicht einmal verübeln.
    In der dunklen Laube, in der nur der gleichmäßige Atem von Mr. Woollatt die Stille durchbrach, glaubte Carlotta, ihr Kummer könne nicht mehr größer werden, doch sie sollte sich irren.
    Als Mr. Woollatt endlich erwachte und sich stark genug fühlte, Carlotta zum Tisch zurückzugeleiten, wurden sie von Lord und Lady Broxted mit einer Mischung aus Sorge und Erleichterung begrüßt. Als jedoch Mr. Woollatt erklärte, er habe ein Schwindelgefühl verspürt, worauf er gezwungen war, auszuruhen, glaubten sie ihm ohne Weiteres. Mr. und Mrs. Prices vielsagende Blicke und zweideutigen Bemerkungen trieben Carlotta indes die Schamesröte ins Gesicht. Nur unter größter Anstrengung gelang es ihr, die Fassung bis zum Ende des Abends zu bewahren.
    Luke versuchte angestrengt, die beschämende Szene in den Vauxhall Gardens zu vergessen. Allein eine nie gekannte, überwältigende Eifersucht hatte ihn zu seinem Verhalten getrieben. Er hatte es nicht ertragen können, Carlotta mit diesem überheblichen Langweiler Woollatt zusammen zu sehen. Aber gut, wenn sie unbedingt reich heiraten wollte, bitte sehr, es kümmerte ihn nicht. Der Teufel in seinem Kopf indes sagte ihm, dass es ihn sehr wohl kümmere und dass sich hinter der Maske der oberflächlichen Gesellschaftsdame vielleicht immer noch die süße, unschuldige Carlotta verbarg, die er in Malberry kennengelernt hatte.
    Sei kein Narr, Mann, schalt er sich ungeduldig. Sie hat sich verändert. Sie ist wie jede andere Frau in der Stadt allein darauf aus, eine gute Partie zu machen. Du hast sie mit eigenen Augen gesehen, wie sie Mattingwood anlächelte und mit Woollatt kokettierte. Vergiss sie.
    Ja, genau das würde er tun. Sie vergessen. Zwar würden sie sich gelegentlich bei gesellschaftlichen Anlässen begegnen, das ließ sich nicht vermeiden, indes würde er ihr nur so viel Aufmerksamkeit zukommen lassen, wie es die Höflichkeit verlangte. Carlotta hatte ihm in unmissverständlichen Worten zu verstehen gegeben, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Sie sollte ihren Willen haben. Es war vorbei.

5. KAPITEL
    Einem unglücklichen Zufall war es zu verdanken, dass Lord Broxted mit seiner Familie zur selben Zeit zu Lady Yateburys Soiree eintraf wie Lord Darvell. Carlottas Herz klopfte ihr bis zum Hals, als ihr Onkel, nichts ahnend von dem Streit in den Vauxhall Gardens, ihn freundlich begrüßte und Luke den Gruß mit höflichen Worten erwiderte. Als er sich jedoch Carlotta zuwandte, wurde Lukes Blick kalt. Seine knappe Verbeugung konnte man durchaus als Beleidigung werten. Ihre Wangen röteten sich. Wie konnte er sie derart behandeln! Ihn keines Blickes mehr würdigend folgte sie ihrer Tante und ihrem Onkel die Stufen hinauf. Am oberen Treppenabsatz wurden sie von ihrer Gastgeberin erwartet, die Lady Broxted herzlich begrüßte.
    „Meine liebste Freundin, ich bin entzückt, dass du kommen konntest. Der Ball verspricht, ein Erfolg zu werden! Zu schade, dass ich dir meinen neuen Wintergarten heute noch nicht präsentieren kann. Die Arbeiten sind leider noch nicht ganz abgeschlossen, und obendrein hat mich der Gärtner versetzt. Er kann die Pflanzen erst nächste Woche liefern. Nun ja, das lässt sich nicht ändern, aber du musst mich unbedingt besuchen, wenn alles fertig ist. Ich brenne darauf, dir den Wintergarten zu zeigen.“
    Schließlich wandte sie sich Carlotta zu, machte ihr ein Kompliment über ihr Aussehen und wandte sich lächelnd wieder an Lady Broxted. „Sie ist so hübsch, dass ihr gewiss alle Gentlemen zu Füßen liegen werden, Celia. Aber geben Sie auf Ihr Herz acht, kleine Carlotta“, fuhr sie zwinkernd fort. „Achten Sie darauf, sich nicht in einen Schlawiner wie den lieben Darvell hier zu verlieben. Es geht nicht an, dass Sie Ihr Herz an den Sündhaften Baron verlieren, das ginge niemals gut!“
    Carlotta errötete, aber sagte nichts. Luke stand nun neben ihr und beugte sich über Lady Yateburys Hand.
    „Miss Rivington hat von mir nichts zu befürchten.“
    Sie zuckte zusammen. Sein gleichgültiger Ton traf sie

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