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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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lediglich mitteilen, dass jemand versucht hat, das Haus meines Künstlers in Brand zu stecken. Der Rest soll unser Geheimnis bleiben. Vielleicht sollten Sie Ihrer Tante und Ihrem Onkel indes den ganzen Vorfall schildern. Und wenn Sie einverstanden sind, würde ich Adele gerne erzählen, dass Sie Signor Durinis Tochter sind. Aber Sie können versichert sein, sonst erfährt niemand davon.“
    „Ja, natürlich.“
    „Gut, begeben wir uns in den Salon.“
    Carlotta lag auf dem Bett und zählte die Glockenschläge, die vom Uhrturm der Stallungen herüberschallten. Elf Uhr. Es war Zeit. Sie stand auf, zog den Mantel an und öffnete die Tür einen Spaltbreit. Der Flur lag verlassen, aber sie wusste, dass einige der Gäste sich noch im Salon aufhielten. Angestrengt lauschte sie auf Schritte, indes hörte sie lediglich das Klopfen ihres eigenen Herzens. Von ihrem Zimmer bis zur Hintertreppe war es nicht weit, doch es wäre fatal, wenn jemand entdeckte, dass sie zu so später Stunde aus dem Haus schlich. Nichts rührte sich. Leise die Tür hinter sich schließend, schlüpfte sie aus dem Zimmer und rannte über den Flur zur Treppe. Ihre weichen Lederstiefeletten machten auf den hölzernen Stufen kein Geräusch, und sie hoffte, dass keine Diele knarren und sie verraten würde. Als sie die Tür zum Garten erreichte, waren ihre Nerven zum Zerreißen gespannt.
    Plötzlich löste sich eine dunkle Gestalt aus den Büschen. Zu Tode erschrocken, wollte sie fliehen – zu spät. Starke Arme packten sie, und eine Hand legte sich über ihren Mund.
    „Ich habe auf dich gewartet.“
    Carlotta hörte auf, sich zu wehren, als sie die Stimme erkannte. Die Hand wurde von ihrem Gesicht genommen, und sie drehte sich um.
    „Luke!“, wisperte sie. „Was tust du denn hier?“
    Er schaute zu ihr herunter, sein Gesicht war in der Dunkelheit kaum auszumachen. „Wie ich schon sagte, habe ich auf dich gewartet. Ich wusste, dass du deine Eltern besuchen würdest, mit oder ohne unsere Zustimmung. Ich habe es in deinem Gesicht gelesen, als James dir verbot zu gehen.“
    „Er hat es mir nicht verboten, er hat mir bloß davon abgeraten.“
    „Und dein Onkel? Ich nehme an, du hast ihm alles über den Anschlag erzählt.“
    „Ja, ich habe ihm und meiner Tante davon berichtet, als wir uns auf unsere Zimmer zurückzogen. Sie waren tief erschüttert.“
    „Haben sie dir diese nächtliche Eskapade erlaubt?“ Er wartete. „Nun?“
    „Ich habe ihnen nichts von meiner Absicht gesagt“, erwiderte sie kleinlaut.
    „Das dachte ich mir.“
    „Woher wusstest du, dass ich die Seitentür nehmen würde?“
    Er umfasste ihr Kinn mit seiner Hand und fuhr sanft mit dem Daumen über ihre Unterlippe. Bei seiner Berührung erwachte, trotz der Sorge um ihre Eltern, das vertraute Feuer des Verlangens in ihr.
    „Nachdem ich diesen mir wohlbekannten trotzigen Blick in deinen Augen sah, machte ich mir die Mühe, festzustellen, auf welchem Weg man von deinem Zimmer aus am schnellsten aus dem Haus gelangt. Das war recht einfach.“
    „Ich nehme an, nun bestehst du darauf, dass ich umkehre.“
    Sie hörte ihn leise lachen. Dann zog er ihre Hand auf seinen Arm.
    „Nein, aber ich bestehe darauf, dich zu begleiten.“
    Eine Welle der Erleichterung überflutete sie. „Vielen Dank!“
    „Spar dir deinen Dank, bis wir wieder sicher im Haus sind“, murmelte er. „Und zieh dir die Kapuze so tief wie möglich ins Gesicht. So ist es gut. Wir werden den Weg durch den Wald nehmen. Zwar glaube ich nicht, dass jemand zu solch später Stunde aus dem Fenster schauen wird, aber wir sollten kein Risiko eingehen.“
    Nach dem Anschlag auf ihren Vater war Carlotta etwas bange gewesen, allein in der Dunkelheit ins Dorf zu gehen. Mit Luke an ihrer Seite verspürte sie allerdings keine Furcht mehr. Sie verließen den Garten und folgten dem Weg, der um den Park herumführte. Schweigend gingen sie nebeneinander her. Gelegentlich durchbrach der Schrei einer Eule die Stille der Nacht.
    Als sie den Zauntritt erreichten, schaute sich Carlotta besorgt um. An dieser Stelle hatte man ihren Vater niedergeschlagen. Der Wald und das Dickicht machten die Umgebung besonders dunkel. Sie war froh, Lukes tröstende Gegenwart zu spüren, als sie am Haus ihrer Eltern vorbeikamen. Eine Seite war vom Feuer geschwärzt und völlig zerstört. Die klaffenden Löcher, die einst Fenster waren, ließen ihr einen Schauder über den Rücken laufen. Luke ließ sie indes glücklicherweise nicht lange innehalten und

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