Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
Vom Netzwerk:
Herzenslust plaudern und tratschen.“
    „Außerdem bringen wir auf diese Weise keinen Schmutz ins Haus“, betonte James. „Ich weiß doch, dass eine Dame nichts mehr verstimmt als Schlammspuren auf den Teppichen.“
    Lord Broxted wandte sich an seine Gemahlin. „Ainslowe hat den Vorschlag gestern Abend gemacht. Ich hätte dir noch davon erzählt.“
    „Nun, ich bin sicher, die Herren werden es alle sehr genießen, im Schlamm herumzuwaten und sich schmutzig zu machen. Wir werden zweifellos einen angenehmen Tag ohne euch verbringen“, erwiderte Lady Broxted.
    „Ich wünschte nur, es würde nicht regnen“, seufzte Adele. „Ich hatte gehofft, Miss Rivington auf eine Ausfahrt im Gig mitnehmen zu können.“
    „Vielleicht ist es sogar besser, dass Sie nicht fahren können“, warf Lady Broxted ein. „Mr. Woollatt ist sehr um Carlottas Sicherheit besorgt.“
    „In diesem Fall sollten wir hoffen, dass morgen die Sonne scheint, damit wir die Ausfahrt machen können, bevor er zurückkehrt“, gab Carlotta zurück. Ihre Tante blickte sie überrascht an, worauf sie errötete und sanfter hinzufügte: „Ich möchte nicht, dass er sich um mich sorgt, und überhaupt ist diese Ausfahrt zweifellos ganz ungefährlich, Tante.“
    „Aber selbstverständlich sollte er sich Sorgen machen!“ Mrs. Price legte ihr Stück Toast auf den Teller und schüttelte über Carlottas Äußerung verständnislos den Kopf. „Welch seltsamer Gedanke, Miss Rivington! Es ist ein gutes Zeichen, dass Mr. Woollatt auf Ihre Sicherheit bedacht ist, meine Liebe. Das zeigt, dass er in der Ehe gut für Sie sorgen wird!“
    Carlotta setzte ein höfliches Lächeln auf, doch innerlich spürte sie, wie ihr bereits jetzt das unsichtbare Netz von Mr. Woollatts Fürsorglichkeit die Luft abschnürte.
    Nach dem Regen legte sich feuchter Nebel über das Land, der einen Spaziergang ebenfalls unmöglich machte. Adele lud zum Scharadespiel in die Bibliothek, ein Vorschlag, der begeistert angenommen wurde. Lady Broxted und Mrs. Price verzichteten und begaben sich ins Morgenzimmer. Carlotta folgte ihnen, entschlossen, jedwede männliche Gesellschaft zu meiden. Die älteren Damen vertrieben sich den Nachmittag mit Lesen und gelegentlicher Konversation, während sich Carlotta mit ihrem Stickrahmen an eines der Fenster setzte, das nicht im direkten Blickfeld der Damen lag. Sie hielt den Kopf über ihre Arbeit gebeugt, und falls sie die Erinnerung an Lukes Umarmungen gelegentlich einen unsauberen Stich ausführen ließ, so fiel es wenigstens niemandem auf.
    Am Spätnachmittag indes war sie gründlich gelangweilt und deshalb froh, als Adele das Zimmer betrat.
    „Die Sonne ist hervorgekommen, und ich werde vor dem Dinner noch einen kleinen Spaziergang machen. Möchte mich jemand begleiten?“
    „Liebe Güte, jetzt noch? Ist es dafür nicht schon reichlich spät?“, meinte Lady Broxted, einen Blick auf die hübsche Uhr auf dem Konsoltisch werfend.
    Adele lachte. „Es ist noch über eine Stunde, bis wir uns für das Dinner fertig machen müssen, das sollte Zeit genug sein.“
    „Ich bewundere Ihre Energie, Mrs. Ainslowe“, erwiderte Mrs. Price mit ihrem Fächer wedelnd. „Ich hingegen bin ziemlich erschöpft und wollte Lady Broxted soeben vorschlagen, dass wir bis zum Dinner ein wenig ruhen.“
    „Ein ausgezeichneter Gedanke“, stimmte Lady Broxted zu. „Ich fürchte, Sie werden uns entschuldigen müssen, Mrs. Ainslowe.“
    Carlotta fragte sich, wie man denn müde sein konnte, wenn man seit dem Frühstück nichts anderes getan hatte, als herumzusitzen. Ihre Gedanken schienen sich in ihrem Gesicht zu spiegeln, denn Adele schaute sie mit einem belustigten Zwinkern in den Augen an.
    „Also werden Julia und ich alleine spazieren gehen. Es sei denn, ich kann Miss Rivington überreden, uns zu begleiten.“
    „Sie wollen alleine gehen, Madam? Ohne Gentlemen?“
    „Aber sicher doch. Die Herren ziehen es vor, Billard zu spielen. Wir sind also ganz unter uns. Möchten Sie mitkommen?“
    Beruhigt, dass sie nicht Gefahr laufen würde, Luke zu begegnen, legte Carlotta nur zu gern den Stickrahmen zur Seite und nahm die Einladung an.
    „Wie angenehm frisch die Luft doch ist“, meinte Adele, als sie aus dem Haus traten. „Ich bin schon völlig steif in den Gliedern, weil ich den ganzen Tag im Zimmer eingesperrt war. Wie ich sehe, tragen wir alle vernünftigerweise Stiefeletten. Wie wäre es da mit einem Spaziergang um den See? Der Weg wurde kürzlich fertiggestellt und

Weitere Kostenlose Bücher