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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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endlich ein Ende finden. Zu ihrer beider Wohl hatte er sich Mühe gegeben, Carlotta aus dem Weg zu gehen. Es war schon schlimm genug, dass er sie sich nicht aus dem Kopf schlagen konnte und immerzu an sie denken musste. Beim Dinner aber blieb ihm nichts anderes übrig, als ihr gegenüberzutreten, und er versuchte, sich für diesen Moment zu wappnen. Doch der Duft der Blumen in der Halle weckte in ihm die Erinnerung an den Augenblick im Wald, als er das Gesicht an ihr Haar geschmiegt hatte und ihr süßes, blumiges Parfüm einatmete. Er war absichtlich zu spät gekommen. Als er aber den Salon betrat, hört er, wie James die versammelten Gäste schmunzelnd davon in Kenntnis setzte, dass seine Gattin einen viel zu ausgedehnten Spaziergang mit den jungen Damen unternommen hätte und sie sich erst vor wenigen Minuten zum Umkleiden in ihre Zimmer begeben hätten.
    Luke stellte sich in eine Ecke, von der aus er die Tür im Auge behalten konnte, in der Hoffnung, einen verstohlenen Blick auf das geliebte Gesicht zu erhaschen. Als Carlotta eintrat, fiel ihm erneut auf, wie schön sie war. Die Frische des Spaziergangs zeichnete sich immer noch auf ihren rosigen Wangen ab, und ihre ganze Erscheinung konnte man nur als strahlend bezeichnen. Als ob ein magischer Faden ihre Blicke ineinanderverwebte, schaute sie unvermittelt zu ihm herüber. Dann wandte sie rasch den Blick ab, ebenso darauf bedacht, sich nicht zu verraten, wie er. Doch dieser eine flüchtige Blick brachte sein Blut zum Pulsieren und ließ es schneller durch seinen Körper strömen.
    Mühsam wandte er sich von ihr ab und gesellte sich zu Sir Gilbert und Mr. Price, die sich lebhaft über Pferde unterhielten. Dennoch spürte er Carlottas Nähe und lauschte angestrengt auf jedes Wort, das sie mit Adele tauschte. Bald fiel ihm auf, dass er nicht der Einzige war, der Interesse an Carlotta zeigte. Auch Sir Gilbert warf ihr des Öfteren Blicke zu. Teufel auch, bevor sie mit Woollatt verlobt war, hat Mattingwood ihr nicht solch große Beachtung geschenkt, dachte Luke. Würde er etwa versuchen, Carlotta als seine Mätresse zu gewinnen, noch bevor sie verheiratet war? Innerlich kochend versuchte Luke, seine Aufmerksamkeit Mr. Price zuzuwenden. Aus dem Augenwinkel beobachtete er indes, wie sein Bruder zu den Damen ging.
    „Hast du den Spaziergang mit deinen jungen Freundinnen genossen, meine Liebe?“, fragte James.
    „Sehr sogar. Wir sind um den ganzen See flaniert. Der neue gepflasterte Weg ist sehr angenehm und bietet wunderschöne Ausblicke auf den Park. Wir sind auch am Badehaus vorbeigekommen.“ Adele warf Julia einen verschmitzten Blick zu, die daraufhin dunkelrot anlief. „Es ist höchst beeindruckend.“
    Donnerwetter, dachte Luke. Sie hatten es betreten. Er stellte sich vor, wie Carlotta die Badeszenen begutachtete. Ob sie wohl bis ins Allerheiligste vorgedrungen waren? Er warf ihr einen verstohlenen Blick zu. Ja, ganz offensichtlich. Die verräterische Röte auf ihren Wangen bestätigte seine Vermutung. Ob sie sich wohl beim Anblick der Gemälde ebenfalls vorgestellt hatte, wie herrlich es sein würde, gemeinsam in dem kalten Becken zu schwimmen? Konnte sie überhaupt schwimmen? Falls nicht, würde er es sie lehren. Danach würden sie es sich vor dem prasselnden Feuer in der Wärmestube gemütlich machen. Nein, er schlug sich den Gedanken aus dem Kopf. Natürlich würde diese Vorstellung für immer ein Wunschtraum bleiben. Sie war Woollatts Verlobte.
    „Vielleicht sollten wir den Herren nach der Jagd im Badehaus Gesellschaft leisten“, meinte Adele.
    Luke drehte sich zu ihr um und bemerkte dadurch auch den entsetzten Blick, den Miss Price ihrer Gastgeberin zuwarf.
    James drohte neckisch tadelnd mit dem Finger. „Oh nein, teuerste Gemahlin. Wir haben euch bisher jeden Tag mit Tanz, Ausritten und was weiß ich noch alles, unterhalten. Du wirst schon erlauben müssen, dass wir wenigstens einen Tag in Ruhe unseren eigenen Vergnügungen nachgehen! Außerdem haben wir ohnehin versprochen, das Souper gemeinsam mit den Damen einzunehmen.“
    „Ihre Gattin zieht Sie bloß auf, Mr. Ainslowe“, warf Mrs. Price ein. „Wie ich Ihnen versichern kann, haben wir bereits eigene Pläne für diesen Tag getroffen. Apropos, was ist für morgen arrangiert, wenn ich fragen darf? Falls es trocken bleibt, würde ich gerne um den See flanieren. Mrs. Ainslowes Beschreibung klang sehr verlockend.“
    „Ja, dem schließe ich mich an“, erklärte Lady Broxted.
    „Vielleicht sollten

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