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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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blickte sie ihn an. „Sie werden mich doch nicht kündigen lassen?“
    „Das steht nicht in meiner Macht. Wenn Ihre Arbeit allerdings nicht den Ansprüchen genügt …“
    Zu seiner Überraschung verschwand die Sorge in ihrem Blick sofort.
    „Oh, sie wird den Ansprüchen genügen, Sir. Ich hatte einen guten Lehrer.“ Sie entzog ihm ihre Hände und trat zurück. „Wenn Sie mich nun bitte entschuldigen würden, ich muss weiterarbeiten. Wenn der Putz zu trocken wird, ist das Fresko ruiniert.“
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, kletterte sie die Leiter hinauf und war bald darauf seinen Blicken vollständig entschwunden. Seufzend drehte sich Luke um. Kemble eilte bereits auf ihn zu.
    Selbstverständlich wollte James Ainslowes Verwalter dem Bruder seines Arbeitgebers zeigen, welche Fortschritte die Renovierungen nahmen. Er führte ihn durchs ganze Haus und versicherte ihm, dass die Arbeit termingerecht voranging. Irgendwann konnte sich Luke nicht länger zurückhalten. „Sagen Sie, Kemble, ist es jetzt neue Mode, Malerinnen zu beauftragen?“
    Der Verwalter schaute ziemlich verlegen drein. „Sicher sprechen Sie von Signor Durinis Tochter, Mylord.“
    Luke schwieg abwartend, und kurz darauf fuhr Kemble fort: „Signor Durini hat sich unglücklicherweise das Bein gebrochen. Bald danach ist sein Lehrling nach Italien ausgebüxt. Da der Herr bereits in drei Wochen zurückerwartet wird, blieb Signor Durini nichts anderes übrig, als seine Tochter seine Gemälde beenden zu lassen, damit die Fresken rechtzeitig fertiggestellt werden. Ich glaube, sie ist mehr oder weniger im Atelier ihres Vaters aufgewachsen. Er hat sie all seine Techniken gelehrt. Ich gebe zu, ich bin nicht glücklich darüber, das Mädchen hier arbeiten zu lassen, aber Mr. Durini versicherte mir, sie könne malen.“
    „Aber ist sie nicht eine zu große … Ablenkung?“
    Mr. Kemble hatte geschmunzelt. „Ich gebe zu, dass ich einigen Arbeitern eins hinter die Löffel geben musste, weil sie das Mädchen anstarrten.“
    Im überhitzten Ballsaal von Lady Prestbury dachte Luke nun, dass selbst Kemble sie anstarren würde, könnte er Signor Durinis Tochter jetzt sehen. Sie stellte jede andere junge Frau im Saal eindeutig in den Schatten.
    Carlotta sah Luke nach, bis er in der Menge verschwunden war, bevor sie sich auf eine der gepolsterten Bänke sinken ließ, die an den Wänden standen. Am ganzen Körper bebend, rieb sie sich über die Schläfen, um die Erinnerungen zu vertreiben. Doch es half nicht. In Gedanken war sie erneut in Malberry. Vor ihrem inneren Auge sah sie, wie sie vom Gerüst kletterte, nachdem sie das Fresko beendet hatte. Selbst jetzt noch überkam sie ein wohliges Gefühl der Zufriedenheit über die gute Arbeit, die sie geleistet hatte, und sie glaubte förmlich zu spüren, wie die Sonne ihren Rücken wärmte …
    „Da sind Sie ja endlich“, hatte er gesagt.
    Sie war bei seinen Worten erschrocken zusammengezuckt. Mit einer Hand immer noch das Gerüst umklammernd, hatte sie sich umgedreht und Luke auf den Steinstufen sitzen sehen, den Rücken an eine Säule gelehnt. Sein sinnliches Lächeln verursachte ihr ein ungekanntes Prickeln, das sie bis in die Fußspitzen spürte.
    „Mr. Ainslowe!“
    „Ja, der bin ich.“ Lachend sprang er auf die Füße. „Nach meinem Parkspaziergang stellte ich fest, dass Sie noch hier sind. Arbeiten Sie immer so lange?“
    „Manchmal sogar noch etwas länger.“ Carlotta musterte ihn wachsam. Die Arbeiter waren alle längst nach Hause gegangen. Selbst Mr. Kemble würde sich zu dieser späten Stunde in seinem Cottage hinter den Stallungen aufhalten. Luke lächelte. Dabei stand ein Funkeln in seinen haselnussbraunen Augen, das es ihr schwer machte, sein Lächeln nicht zu erwidern.
    „Es ist spät, ich sollte Sie besser nach Hause begleiten.“
    „Oh! Ich meine, hm … Ich muss erst noch die Pinsel reinigen“, antwortete Carlotta ausweichend.
    „Natürlich.“ Er nickte bedächtig. „Lassen Sie sich nicht aufhalten. Ich werde hier auf Sie warten.“
    Es dauerte eine Weile, bis sie die Pinsel ausgewaschen und die Farben weggeräumt hatte, und sie hatte angenommen, dass er in der Zwischenzeit längst gegangen war. Doch als sie um die Hausecke bog, saß er immer noch auf den Stufen.
    „Ich dachte schon, Sie seien heimlich davongeschlichen“, sagte er, während er sich erhob.
    Ihre Wangen brannten, denn sie hatte tatsächlich darüber nachgedacht, nicht mehr zurückzukehren und sich auf dem Weg, der

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