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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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Antrag von Mr. Woollatt angenommen, obwohl Sie und mein Schwager sich so sehr lieben?“
    Carlotta schaute sie entsetzt an. „Woher wissen Sie das? Wir waren so vorsichtig …“
    „Eben das hat mein Misstrauen geweckt. Ihr beide schleicht wie Katzen umeinander, ständig darauf bedacht, euch nicht zu nahe zu kommen und die korrekte Form zu wahren. Oh, keine Sorge, ich glaube kaum, dass es sonst jemandem aufgefallen ist, nicht mal meinem lieben James.“ Adele schwieg, während sie das Pferd durch das Tor lenkte, das Dorf rechts liegen ließ und den Weg zum Hügel einschlug. „Möglicherweise ist man, wenn man selbst so verliebt ist, besonders aufmerksam. Vielleicht schärft es aber auch die Wahrnehmung, wenn man guter Hoffnung ist.“
    „Oh, tatsächlich? Welch wundervolle Neuigkeiten!“
    „Ja, nicht wahr?“ Adele lachte. „Deshalb ermahnt James mich ständig, vorsichtig zu sein. Am liebsten sähe er es, wenn ich den ganzen Tag im Bett verbringen würde. Doch dafür bin ich nicht gemacht.“
    „Aber Sie werden langsam fahren, nicht wahr?“
    „Pah!“ Adele lachte. „Ich werde schon keinen Unfall verursachen, das verspreche ich. Allerdings haben Sie mir immer noch nicht erklärt, warum Sie Daniel Woollatt heiraten wollen.“
    Carlotta rutschte unruhig auf dem Sitz hin und her. Als das Gig auf der unebenen Straße erschreckend ins Schwanken geriet, hielt sie sich an der Stange der Sitzbank fest.
    „Nun?“
    „Er ist eine sehr gute Partie.“ Das war selbst in Carlottas Ohren ein schwaches Argument, deshalb fügte sie rasch hinzu: „Sein Vermögen ist recht groß.“
    „Dennoch lieben Sie Luke.“
    „Ja.“
    „Und was hat er zu allem zu sagen?“
    Heiße Tränen brannten in Carlottas Augen. Sie schluckte den Kloß in ihrer Kehle herunter und versuchte beiläufig zu klingen. „Er denkt, es ist das Beste für mich.“
    „Den Teufel tut er!“, rief Adele in höchst undamenhafter Weise.
    „Er hat es mir selbst gesagt“, erwiderte Carlotta bekümmert. „Seiner Ansicht nach ist Mr. Woollatt der bessere Gemahl für mich. Luke hat mich nicht davon abgehalten, seinen Antrag anzunehmen, obwohl er die Möglichkeit dazu hatte.“
    „Dann ist er ein Narr, und das werde ich ihm auf den Kopf zusagen!“
    „Oh, nein, bitte nicht, Adele. Sie dürfen ihm nichts von diesem Gespräch erzählen. Wir sind übereingekommen, dass es zu spät ist und wir einander vergessen müssen.“ Sie schluchzte auf. „Luke wird bald eine andere gefunden haben.“
    „Unglücklicherweise, meine Liebe, halte ich es sogar für sehr wahrscheinlich, dass er Trost bei einer anderen Frau sucht“, sagte Adele. „Immerhin hat Luke einen gewissen Ruf.“
    „Das weiß ich“, sagte Carlotta und unterdrückte ein Schluchzen.
    „Wollen Sie Ihre Verlobung nicht lösen?“
    Carlotta schüttelte den Kopf. „Daran habe ich auch schon gedacht, aber es ist unmöglich. Mein Ruf wäre ruiniert, und meine Tante und mein Onkel wären blamiert. Außerdem würde ich meine Eltern sehr enttäuschen, wenn ich es täte. Ganz zu schweigen von dem Gerede, das es geben würde. Alle Welt würde von meinen familiären Verhältnissen erfahren, und der Zutritt zur feinen Gesellschaft wäre mir damit verwehrt. Das alles würde mir indes nichts ausmachen, wenn ich sicher sein könnte, dass …“ Nach Worten suchend brach sie ab, um gleich darauf erklärend fortzufahren: „Man würde Luke die Schuld geben, wenn ich die Verlobung mit Mr. Woollatt lösen würde, um mich mit ihm zu vermählen. Man würde behaupten, Luke habe mich verführt. Gewiss würde uns die feine Gesellschaft verstoßen. Mich würde das zwar nicht kümmern, aber ich kann unmöglich von Luke verlangen, alles für mich aufzugeben. Es würde ihn unglücklich machen, und letzten Endes würde er mich dafür hassen.“
    Carlotta blickte starr geradeaus. Es gelang ihr nicht, sich an dem herrlichen Sonnenschein und der Fahrt durch das Wäldchen zu erfreuen, zu düster waren die Gedanken an ihre Zukunft.
    „Nun, ich muss schon sagen, das sieht ziemlich bitter aus“, meinte Adele. „Ich hatte Glück, wissen Sie. Ich habe mich auf den ersten Blick in James verliebt. Obwohl er nicht die beste Partie unter meinen Verehrern war, sah mein Vater, wie sehr wir uns liebten, und gab uns schließlich seine Einwilligung.“ Sie seufzte, wandte aber gleich darauf den Kopf, um Carlotta ein beruhigendes Lächeln zu schenken. „Seien Sie nicht so bedrückt, meine Liebe. Ich bin fest davon überzeugt, dass alles

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