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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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wir alle gehen“, meinte Sir Gilbert.
    „Ja, James wird Sie sicher gerne begleiten“, verkündete Adele. „Wir haben den Ausblick ja erst heute genossen, deshalb möchte ich Julia und Miss Rivington lieber zu einer Ausfahrt im Gig einladen.“
    „Oh, vielen Dank, aber ich habe Lord Fairbridge bereits versprochen, ihn auf einer Ausfahrt in seiner Karriole zu begleiten“, stammelte Julia.
    James lachte. „Miss Price hat dich wohl kutschieren sehen, meine Liebe, und fürchtet deine Fahrkünste! Was ist mit Ihnen, Miss Rivington, werden Sie Leib und Leben an der Seite meiner Gemahlin riskieren?“
    „Wie ich hörte, haben Sie selbst Mrs. Ainslowe das Kutschieren beigebracht“, erwiderte Carlotta im gleichen scherzenden Ton. „Haben Sie denn kein Vertrauen in Ihre Schülerin?“
    „Bravo, Miss Rivington! James weiß, welch ausgezeichnete Fahrerin ich bin, sonst hätte er mir wohl kaum eine eigene Kutsche zum Geschenk gemacht.“ Adele nickte Carlotta zu. „Ich dachte, wir fahren durch das Wäldchen zur Südseite des Anwesens. Vom Hügel aus hat man einen wunderbaren Ausblick. Wir brechen gleich nach dem Frühstück auf, wenn Sie mögen.“
    „Sehr gerne“, sagte Carlotta.
    Ein strahlend sonniger Tag grüßte Carlotta, als sie am nächsten Morgen aufwachte. Doch obwohl sie sich auf die Ausfahrt mit ihrer Gastgeberin freute, war ihre Stimmung gedämpft. Möglicherweise würde Mr. Woollatt an diesem Tag zurückkehren. Seufzend schlüpfte sie aus dem Bett. Auf dem Frisiertisch lag der Diamantring, ein sichtbarer Beweis des Versprechens, das sie ihm gegeben hatte. Widerwillig streifte sie ihn über den Finger. Eigentlich sollte sie sich glücklich fühlen. Sie war mit einem rechtschaffenen, freundlichen Mann verlobt, der über ein stattliches Vermögen verfügte. Wenn sie bloß Luke nicht kennengelernt hätte … Sie verbot sich den Gedanken. Sie hatte ihn nun einmal kennengelernt, daran ließ sich nichts ändern, ebenso wenig wie an der Tatsache, dass sie mit Daniel Woollatt verlobt war. Es gab kein Zurück. Sie musste das Beste aus der Situation machen. Vielleicht würde die Last leichter zu tragen sein, wenn sie und Luke nicht mehr im selben Haus wohnten. Obwohl sie ihn wohl niemals würde vergessen können. Indes, wenn sie sich nicht mehr jeden Tag sahen, würde diese schmerzliche Sehnsucht nach ihm vielleicht ein wenig nachlassen. Sie musste ihre Tante davon überzeugen, sie schnellstmöglich von Malberry fortzubringen. Fort von Luke. Beim Gedanken daran füllten sich ihre Augen mit heißen Tränen. Sie trocknete sie rasch und lenkte ihre Gedanken resolut auf die bevorstehende Ausfahrt mit Mrs. Ainslowe.
    Wenig später stand sie mit James auf den Stufen der Eingangstreppe und beobachtete, wie Adele in forschem Tempo mit dem Gig aus Richtung der Stallungen herangeprescht kam. Kies spritzte auf, als sie die Kutsche in der Einfahrt abrupt zum Stehen brachte.
    „Himmel!“, rief James zu Carlotta gewandt. „Sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt! Meine Gattin scheint von Dämonen besessen, sobald sie die Zügel in die Hand nimmt.“
    Carlotta hörte die Zuneigung und den Stolz in seiner Stimme. Schweigend ließ sie sich von ihm in die Kutsche helfen und eine Decke über die Knie legen.
    „Habe ich euch lange warten lassen?“, fragte Adele. „Falls ja, tut es mir leid. Bedauerlicherweise war Perkins wie vom Erdboden verschluckt, und Little Jones, unser Stalljunge, hatte seine liebe Not, Brigadier ganz allein anzuschirren. Aber jetzt sind wir ja hier.“
    „Wirst du zum Lunch zurück sein, Liebes?“, fragte James.
    „Oh, ich denke, bis dahin sind wir längst zurück.“ Adele richtete die Zügel in ihren Händen. „Wann wollt ihr zu eurem Spaziergang aufbrechen?“
    „Sobald alle bereit sind“, sagte James. „Indes glaube ich kaum, dass wir so schnell vorankommen wie ihr gestern.“
    „Nein, wohl nicht. Wir haben ein forsches Tempo vorgelegt, nicht wahr, Miss Rivington?“
    „Bitte lass es heute ein wenig langsamer angehen“, mahnte er und trat zurück. „Gib auf dich acht, meine Liebe.“
    Adele lächelte ihn an. „Tue ich das nicht immer? Treten Sie bitte zur Seite, Sir!“, rief sie, als das Pferd sich in Bewegung setzte.
    Carlotta winkte Mr. Ainslowe zu. Ihr Lächeln erstarrte indes zur Maske, als sie unvermittelt Luke am Fenster des Arbeitszimmers entdeckte.
    „Können Sie mir etwas erklären, Carlotta?“, sagte Adele, als sie die Auffahrt hinunterfuhren. „Wieso haben Sie den

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