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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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hier gewesen.“
    „Thomas war hier?“ Chelseas riss die Augen auf und wirkte recht verängstigt. „Oh nein. Noch dazu, nachdem die Frau des armen Marquess gerade gestorben ist. Und ich bin sicher, mein Bruder war grob und boshaft, wie es seine Art ist. Ich muss sofort um Entschuldigung bitten. War es sehr schrecklich?“
    Beau ergriff ihre Hand, ohne bewusst zu überlegen, was er tat, und zu dritt gingen sie ins Frühstückszimmer. „Angenehm war es nicht, nein“, erklärte er. „Mein Vater bestritt natürlich, irgendetwas zu wissen, denn er wusste ja wirklich nichts, und irgendwann haben sie sich wieder auf den Weg gemacht.“
    „Sie? Ach, Sie meinen die Dienstboten meines Vaters.“
    Er rückte ihr den Stuhl zurecht, und Puck bot an, ihr von den Speisen auf der Anrichte aufzulegen. „Er wurde von fünf Reitern begleitet“, begann Beau behutsam mit seinem Bericht. Und berichten musste er ihr. „Und von dem Reverend Francis Flotley, der sich weigerte zu gehen, bevor er ein Gebet über Abigails sterblichen Überresten gesprochen hatte, was der Marquess sich strikt verbeten hat. Papa hielt den Mann nicht für aufrichtig fromm.“
    „Der Marquess ist sehr scharfsichtig, und Francis Flotley ist ein Schwein“, sagte Chelsea und griff nach der Gabel. „Nach dem Gehörten sollte mir der Appetit vergangen sein, doch mein Magen scheint meine Skrupel nicht zu teilen. Offenbar gewöhnt er sich schon an die neuen, veränderten Lebensumstände.“
    „Dann rate ich Ihnen, schnell zu essen“, sagte Beau, ließ sich von einem der Diener eine Tasse Kaffee geben und setzte sich Chelsea gegenüber an den Tisch. „Denn augenscheinlich befindet sich auch Madelyn im Gefolge Ihres Bruders.“
    Die Gabel fiel klappernd auf den feinen Porzellanteller. „Madelyn? Gütiger Gott, nein. Warum?“
    „Darauf kann ich antworten“, bot Puck an und griff nach einer Scheibe Toast. „Falls der Earl Sie rettet, Chelsea, muss er verschwiegen vorgehen, und Sie müssen in weiblicher Gesellschaft gesehen werden. Folglich war Ihre Schwester die beste Wahl. Das Schöne daran ist, wie Sie sicher selbst längst begriffen haben, dass eine Frau in der Gruppe eine Kutsche verlangt, und in einer Kutsche braucht die Truppe länger bis zur Grenze. Zudem war der Earl so freundlich, unseren Vater zu informieren, dass sie auf dem Weg nach Schottland seien, um Sie zu retten. Und um Kleinholz aus Beau zumachen, so drückte er es wohl aus.“
    „Aber Madelyn hasst es zu reisen. Sie ist immer überzeugt, etwas vergessen zu haben, was sie auf den Tod nicht missen kann, deshalb nimmt sie fast ihren gesamten Hausstand mit. Sie verabscheut das Essen in Gasthäusern, deshalb reist sie nie ohne ihren Koch und gut gefüllte Proviantkörbe. Sie schläft nur in ihren eigenen parfümierten Laken. Sie hat eine Blase wie ein Floh, pflegte unser Vater zu sagen, und wenn sie länger als zwei Stunden am Stück in der Kutsche fährt, wird ihr übel. Ich kann nicht glauben, dass sie sich bereit erklärt hat, den ganzen Weg nach Schottland auf sich zu nehmen.“
    „Das hört sich vielversprechend an, Beau“, bemerkte Puck. „Demnach wird die Schwester den Earl gehörig behindern.“
    Beau nickte zustimmend. „Wenn wir mit leichtem Gepäck zu Pferde reisen, müssten wir sie trotz dieser verlorenen Zeit einholen können.“
    „Verlorene Zeit? Verlorene Zeit ? So empfindest du den Tod meiner Schwester, Beau? Als verlorene Zeit ? ‚Viel spitzer noch als Schlangenzahn ist es, ein undankbares Kind zu haben!‘“
    Beau und Puck sprangen auf und standen stramm, als hätte der Duke of Wellington persönlich sich herabgelassen, die Offiziersmesse zu betreten.
    Das also ist die Frau, die ihre Freiheit dem Mann vorzieht, den sie zu lieben vorgibt, und der Zukunft ihrer eigenen Söhne. Sie sieht nicht böse aus.
    Chelsea saß still im Salon in ihrem Sessel, verlangte teilweise noch immer nach dem Frühstück, das sie versäumt hatte, war aber andererseits zu gefesselt von der Frau, die jetzt vor ihren Männern Hof hielt. Vor ihren Bewunderern.
    Adelaide war dem Aussehen nach das Abbild ihrer Schwester; die Ähnlichkeit zwischen den beiden war nahezu unheimlich. Doch Adelaide hatte eindeutig keine Flügel.
    Ihre schmale Gestalt war völlig in Schwarz gehüllt, einschließlich des Schleiers, den sie anmutig zurückgeschlagen hatte, als Beau ihr Chelsea vorstellte. Ihre großen blauen Augen hatten Chelsea kalt gemustert, während ihr Mund freundliche Willkommensworte

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