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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Ich bin nur müde. Allerdings erkenne ich jetzt den Haken bei der Glöckchen-Konstruktion, von der du gesprochen hast. Mr Hayes zumindest schreinert gute, luftdichte Särge. Wenn man bei der Beerdigung noch nicht tot ist, wird man es aufgrund von Luftmangel sehr bald sein.“
    „Was heißt, man wacht als Toter auf“, sagte Puck, der ihnen gegenübersaß. „Was meint ihr, sollen wir das melden? Im Interesse der … Wissenschaft vielleicht? Irgendwie bin ich nicht dafür. Hast du dich so weit erholt, dass du reiten kannst? Was nicht heißt, dass es deinen Pferden nicht gutgeht, wenn der Reitknecht das eine reitet und das andere am Zügel führt – aber wenn ich ein Pferd wäre, würde ich gern etwas anderes tun als im Staub hinter einer Kutsche herzuschleichen. Das erscheint mir wie Misshandlung sowohl des Pferdes als auch und insbesondere des Reitknechts. Und was auch nicht heißt, dass ich etwas gegen deine Gesellschaft habe, aber Brean wird nach einer Kutsche Ausschau halten. Das hast du selbst gesagt.“
    „So viele Sorgen, Puck. Im Grunde willst du nur nicht gegen die Fahrtrichtung reisen“, griff Chelsea sein Geplänkel auf, in der Hoffnung, das Entsetzen abschütteln zu können, das sie beim Öffnen des Sargdeckels gepackt hatte. Puck hatte sie auch nicht täuschen können, denn der Blick, den er ihr in diesem Moment zuwarf, hatte ihre Angst nur noch verdoppelt.
    „Und ihr zwei wollt nicht zu dritt sein“, erwiderte Puck und zwinkerte ihr zu. „Ich wäre beleidigt, wenn du nicht recht hättest, denn ich reise wirklich höchst ungern gegen die Fahrtrichtung. Ich weiß, wo ich war. Ich will wissen, wohin ich fahre.“
    „Das wollen viele“, sagte Beau aalglatt. „Hast du immer noch vor, nach Frankreich zurückzukehren, wenn wir hier fertig sind, um deine Karriere als Müßiggänger auszubauen?“
    „Es ist nicht leicht, das jüngste Geschwisterkind zu sein, nicht wahr, Puck?“, fragte Chelsea mitfühlend. „Alle anderen meinen, einen herumkommandieren zu können. Du musst ihm nicht antworten.“
    „Das ist ein Trost, aber ich glaube, ich habe eine Antwort. Ich kehre wahrscheinlich wie versprochen für eine Weile nach Blackthorn zurück, und unsere Mutter hat ihrerseits versprochen, den Sommer über zu bleiben und dann bis zum Frühling in Paris zu leben. Jack hat etwas in der Richtung geäußert, dass man in London akzeptiert sein sollte – ich glaube, es war eher eine Herausforderung –, und ich glaube, ich nehme sie an. Ich fange wahrscheinlich damit an, dass ich seine beiden Mitverschwörer besuche, die wir gestern Nacht gesehen haben. Ich schätze, ich kann mein Schweigen gegen ein paar Vorstellungen eintauschen, meinst du nicht, Beau? Ich bilde mir etwas darauf ein, ein recht umgänglicher Bursche zu sein, aber zunächst muss sich wenigstens eine Tür für mich öffnen.“
    „Du bist hinterhältig, Robin Goodfellow“, sagte Beau, streckte seine langen Beine aus und schlug sich ein paar Mal auf die Schenkel, als wollte er sie aus einer Art Schlummer aufwecken. „Ich weiß es, denn ich würde es genauso machen.“
    „Bastarde sind so“, sagte Puck munter. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie langweilig es ist, wenn einem die Welt einfach auf einem Silbertablett gereicht wird.“ Die Kutsche näherte sich ein wenig langsamer einer Kreuzung, und Puck streckte den Kopf zum offenen Seitenfenster hinaus, als sie nach links abbog, und las die Wegweiser. „Ah, wie es aussieht, nähern wir uns einem ländlich schlichten Dorf. Ich habe Jenkins gebeten, ein kleines Gasthaus abseits der Hauptstraßen zu finden. Bald haben wir deinen Bauch gefüllt, und ihr könnt euch auf den Weg machen.“
    Chelsea überkam flüchtig Panik bei dem Gedanken, Puck zu verlassen. Sie und Beau waren allein gut zurechtgekommen, doch jetzt, da sie wussten, dass Thomas ihnen so dicht auf den Fersen folgte, hatte sie den Plan, ihre kleine Gruppe aufzuteilen und getrennt nach Gretna Green zu reisen, noch einmal überdacht. Wenn sie sich trennten, verzichteten sie auf eine zusätzliche Pistole.
    Allerdings konnte sie das Beau nicht so sagen.
    „Oliver, können wir nicht in der Kutsche bleiben? Ich habe die schäbigen Gasthäuser und das Reiten so satt.“
    Er ergriff ihre Hand. „Noch eine Nacht, Chelsea, dann bekommst du auf dem Rückweg nach Blackthorn die Kutsche und die besten Gasthäuser. Ich verspreche es dir. Dein Bruder ist zu nahe.“
    „Er roch nach Pfefferminz“, sagte Chelsea leise und durchlebte diese

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