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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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murrenden Chelsea zurück auf den Sitz.
    „Nicht? Bist du ganz sicher? Denn ich hätte es beschwören können. Nichts von allem?“
    „Nichts von allem“, bestätigte Beau. Chelsea band ihr Haar zurück und rieb sich eine frische Beule am Kopf.
    „Es bleibt unser kleines Geheimnis?“
    „Es gibt kein kleines Geheimnis, Sie Riesentölpel“, protestierte Chelsea und strich ihr Reitkleid glatt, was wahrscheinlich nicht dazu beitrug, dass Puck anderen Sinnes über das gerade Gesehene wurde. „Mein Haar hatte sich an Olivers Knopf verfangen, und wir haben versucht, es freizubekommen. Das ist alles.“
    Puck hob beide Hände. „Oh, bitte, keine Erklärungen. Ich möchte den Moment lieber im Schatzkästchen der Erinnerung bewahren. Er hat sich meinem Gehirn regelrecht eingebrannt.“
    „Bist du fertig?“, fragte Beau ihn, hin- und hergerissen zwischen Lachen und dem merkwürdigen Drang, seinem Bruder geradewegs ins grinsende Gesicht zu schlagen.
    Puck seufzte. „Ja, ich glaube schon. Aber ich muss dir sagen, ich habe dich jetzt von einer völlig anderen Seite kennengelernt, Bruderherz. Bis jetzt hatte ich dich als alt und, darf ich sagen, ein bisschen steif angesehen. Aber nein!“
    „Ihr Bruder hat einen völlig falschen Eindruck gewonnen. Sie müssen es ihm erklären“, verlangte Chelsea. Beau ließ das Treppchen herab und stieg aus der Kutsche, dann drehte er sich um und reichte Chelsea die Hand, um ihr herauszuhelfen.
    „Aber nein“, imitierte er Puck. Sie legte die linke Hand auf seinen Unterarm, und gemeinsam stiegen sie die breiten Marmorstufen zum Portal hinauf, das von einem der Blackthorn-Diener offen gehalten wurde. Das blonde Haar umspielte im Schein der Leuchter wie eine goldene Wolke Chelseas Gesicht und ihre Schultern. Sie sah wirklich so aus, als hätten sie genau das getrieben, was Puck frecherweise zu denken vorgab. „Ich glaube, ich möchte den Moment auch lieber im Schatzkästchen meiner Erinnerung bewahren.“
    Chelsea blieb auf der zweitobersten Stufe wie vom Donner gerührt stehen, drehte sich um versetzte ihm mit ihrem spitzen Reitstiefel einen harten, ziemlich schmerzhaften Tritt gegen das Schienbein. „Und ich bewahre diesen Moment in meinem Schatzkästchen“, sagte sie. Puck sank lachend an die Schulter des glotzenden Dieners, der völlig vergaß, den Mund zu schließen.
    Zu behaupten, ihr Eintritt in ein Trauerhaus wäre von recht merkwürdigen Umständen begleitet worden, wird der Geschichte von Lady Chelsea Mills-Beckmans Begegnung mit dieser sonderbaren Familie, in die sie durch einen spontanen Einfall geraten war, in keiner Weise gerecht.
    Das Haus war alles andere als ein Trauerhaus.
    Überall waren Blumen. Schalen, Vasen, überquellend von bunten Blüten. Mehrere Kübelpalmen, wie Maibäume mit weißen Bändern geschmückt, säumten die riesige Eingangshalle. Kein einziger Spiegel war verhängt, nirgendwo hing schwarzer Krepp. Sämtliche Kronleuchter brannten.
    Das Zimmer, in das Chelsea sogleich geführt wurde, war ähnlich dekoriert. Blumenduft war allgegenwärtig, und die ihr zugewiesene Zofe hatte sich sogar eine Blüte unters Band ihrer Haube geschoben.
    Dennoch war nicht zu übersehen, dass das Mädchen rot geränderte Augen hatte, als hätte es ziemlich viel geweint.
    „Edith?“, fragte Chelsea, als sie darauf wartete, dass die Badewanne auf die herkömmliche Weise gerichtet wurde – von einer langen Reihe von Dienern, die Eimer um Eimer heißen Wassers aus der Küche herbeischleppten und in den Emaillezuber füllten, der von außen mit einem hübschen Blumenmuster verziert war, wenn auch leider etwas stümperhaft. „Die Diener tragen alle Blumen im Knopfloch. Und überall stehen Blumen. Darf ich fragen, warum?“
    Edith schniefte, zog ein Taschentuch aus ihrer Schürzentasche und putzte sich lautstark die Nase. „Wegen Miss Abigail, Ma’am. Sie hat Blumen so sehr geliebt. Die Wanne da hat sie selbst bemalt, als Seine Lordschaft gesagt hatte, es täte ihm leid, aber ihm wäre es lieber, wenn sie das Klavier nicht bemalte. Nicht noch mehr“, fügte sie leise hinzu, und dann begann ihre Unterlippe zu zittern, und sie brach in Schluchzen aus.
    Chelsea wusste nicht, was sie sagen oder tun sollte. Die Zofe war sichtlich überreizt. Die Diener hatten sämtlich mit versteinerter Miene und traurigem Blick die Wanne gefüllt, und der Haushofmeister, den Beau ihr flüchtig vorgestellt hatte, hatte ihm zuerst die Hand geschüttelt und ihn dann kräftig umarmt und

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