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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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ihr gebotenen Arm und ließ sich zurück in die Eingangshalle führen.
    „Oliver, ich …“
    „Schsch, kein Wort, nicht jetzt“, bat er, ließ sie stehen, durchquerte die Halle und gab dem Diener rasch ein paar Anweisungen. Erst danach bedeutete er Chelsea, ihm zu folgen.
    Als sie vor dem massiven Portal standen, durch das sie am Vorabend eingetreten waren, wandte er sich ihr mit ausdrucksloser Miene zu. „Ich habe sie früher angebetet, wissen Sie. Puck sieht sie so, wie sie ist, gibt aber lieber vor, es nicht zu sehen. Und Jack? Nun, Jack hat sie seit Jahren nicht gesehen oder gesprochen.“
    „Aber Sie sind der Älteste. Der Erstgeborene, wenn nicht der nächste Marquess. Was meinen Sie, was Sie zu tun haben, Oliver? Ein Beispiel statuieren?“
    Sie gingen ein Stück die Zufahrt hinunter, bis sie quer über den Rasen liefen, zielstrebig, nicht etwa ins Blaue hinein. „Mein Vater liebt sie. Das muss ich respektieren. Es würde ihn kränken, wenn er wüsste, dass ich sie nicht für das Muster an Vollkommenheit halte, das er jahrelang auf einen imaginären Sockel gestellt hat. Verdammt. Woher wussten Sie das?“
    „Ich wusste es nicht“, gestand Chelsea, als klar war, welchem Ziel sie zustrebten. Sie gingen in Richtung Stallungen. „Ich habe nur zugesehen und meine Schlüsse gezogen. Was meinen Sie, weiß sie es?“
    „Himmel, hoffentlich nicht. Was würde es ihr letztendlich nützen, es zu wissen? Wir können nichts ändern. Sie hat tatsächlich zu mir gesagt, ich könnte mich glücklich schätzen, ein Bastard zu sein. Wir alle drei könnten uns glücklich schätzen, da sich uns nie die Frage stellen würde, ob die Frau, die wir lieben, uns um unseretwillen oder wegen unseres Reichtums und wegen des Titels erwählt hat. Das sagte sie übrigens, als ich noch die Wunden leckte, die Ihr Bruder mir geschlagen hatte. Ich glaube, sie wollte mich trösten.“
    „Na, das ist einfach nur dumm“, sagte Chelsea mit frischem Zorn. „Wollen Sie wissen, was ich denke, Oliver?“
    „Vermutlich werde ich es zu hören bekommen, ob ich will oder nicht, also bitte, klären Sie mich auf.“
    Chelsea wurde schon wieder rot. „Ich kann nicht anders. Ich sage, was ich denke, manchmal sogar, bevor ich gedacht habe.“
    „‚Wisst Ihr nicht, dass ich ein Weib bin?‘“, zitierte Beau. „‚Bevor ich denke, muss ich sprechen.‘ Verzeihung. Ich bin damit aufgewachsen, dass meine Mutter ihre Texte lernte, und habe ihr geholfen, indem ich verschiedene Rollen übernahm. Sie behauptet immer, Shakespeare hätte eine Antwort auf jede Frage.“
    „Hat er eine Antwort auf Egoismus?“ Chelsea atmete tief durch. „Oh, jetzt bitte ich um Verzeihung. Ich habe kein Recht, so etwas zu sagen. Doch für mich hat es den Anschein“, fuhr sie hastig fort, bevor er ihr beipflichten konnte, „dass Ihre Mutter alles und jeden verdreht, bis es ihren Wünschen entspricht. Ich wüsste nur gern, wie sie es schafft, Ihren Vater nach all diesen Jahren noch immer so zu betören.“
    „Sie würde es Ihnen wahrscheinlich verraten, wenn Sie sich an sie wenden würden, aber ihr Frauen seid sowieso immer im Vorteil, und deshalb wäre es mir lieber, Sie täten es nicht.“
    „Ach, ich meinte doch nicht … Ich wollte doch nicht anwenden , was sie – das heißt … Sie irritieren mich, Oliver, wissen Sie das?“
    „Ich glaube, das habe ich im Lauf der Jahre schon ein, zwei Mal gehört und in diesen letzten paar Tagen noch entschieden öfter. Möchten Sie mehr vom Besuch Ihres Bruders auf Blackthorn hören?“
    Chelsea überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. „Ich gebe mich lieber mit der Vorstellung zufrieden, dass sie den ganzen Weg nach Schottland zu dritt in einer Kutsche sitzen, und hoffe, dass sie sich gegenseitig umbringen. Aber darf ich Sie etwas anderes fragen?“
    „Würden Sie sich damit abfinden, wenn ich Nein sagte?“
    „Nein, ich glaube nicht. Was ich fragen möchte – was ich Sie frage – ist, wieso Sie den Namen Blackthorn tragen. Der Familienname Ihres Vaters ist Woodeword, und Ihre Mutter wurde mir als Adelaide Claridge vorgestellt. Blackthorn ist ein Ort, ein Titel. Trotzdem benutzen Sie und Ihre Brüder ihn als Nachnamen.“
    Sie waren auf dem Stallplatz angelangt und sahen, dass ein schicker offener Zweispänner bereitstand. „Gestatten Sie, dass ich Ihnen in den Sitz helfe“, sagte Beau. „Wir fahren ins Dorf. Es liegt auf dem Land von Blackthorn, wir gehen also nicht zu sehr an die Öffentlichkeit.“
    „Die

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