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Der Bastard von Tolosa / Roman

Der Bastard von Tolosa / Roman

Titel: Der Bastard von Tolosa / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Schiewe
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Männern besucht. Nachmittags konnte man sich hier der Körperreinigung widmen, den Bart stutzen lassen oder dem neusten Klatsch aus dem Heerlager lauschen. In der Nacht war der Ort anderen Freuden gewidmet.
    Die Herrin des Hauses wachte darüber, dass wir uns benahmen, und befehligte mit ruhiger Stimme ihr kleines Heer von leichtbekleideten Schönheiten. Sie selbst war schon in reiferen Jahren, rothaarig und ein wenig üppig, aber immer noch eine seltene Schönheit. Ohne viel Schmuck oder Schminke, dafür erlesen gekleidet. An den lasterhaften Umtrieben, für die das Haus bekannt war, nahm sie in der Regel nicht teil. Ihre Herkunft lag im Dunkeln. Angeblich war sie aus Siena und mit einem Mailänder Ritter ins Land gekommen, der in einer der Schlachten umgekommen war. Sie beherrschte Bruchstücke aller Sprachen, die in Outremer anzutreffen waren, doch immer mit einer ausgeprägten Einfärbung ihrer
lenga toscana.
    Für den Neuankömmling hatte dieser nächtliche Versammlungsort etwas Geheimnisvolles und Erregendes. Er bestand aus einem großen Raum, der durch sanftes Kerzenlicht nur spärlich beleuchtet war, gegen das die leichten Gewänder der Frauen durchsichtig schienen und ihre nackten Körper darunter schattenhaft sichtbar waren. In der Mitte befand sich eine Reihe von großen, hölzernen Badezubern, die man inzwischen mit dampfendem Wasser gefüllt hatte. Ringsum an den Wänden befanden sich Bettnischen, die in tiefem Schatten lagen, aber dennoch Bewegungen erkennen ließen. Einige hatten die Vorhänge zugezogen, durch die leises Kichern, gelegentliches Stöhnen oder das unmissverständlich klatschende Geräusch von Fleisch auf Fleisch drang. An einer Wand führte eine lange Stiege auf eine Galerie mit weiteren Kammern, die nicht mit Vorhängen, sondern mit richtigen Türen versehen waren. Der Raum war wie eine dunkle Höhle, in der sich schattenhafte Gestalten bewegten, erfüllt von leisem Stimmengemurmel, von Geräuschen und Gerüchen der Sinnenlust und dem vereinzelten, silberhellen Lachen der Frauen.
    Kaum war meine Kleidung wie durch Zauber verschwunden, da saß ich mit einer schlanken Nubierin in einem der Zuber und ließ mich von ihr waschen. Pechschwarze, krause Haare, zu hundert winzigen Zöpfen geflochten, die ihr bis auf die Schultern hingen. Was für eine glatte, schwarze Haut sie besaß! Schon die flüchtige Berührung entzündete augenblicklich Begierde. Dazu göttliche Titten mit dicken, schwarzen Brustwarzen, die mich überall zu berühren schienen, wenn sie sich über mich beugte und mich mit sanften Bewegungen wusch. Einmal bekam ich eine fette Knospe zwischen den Lippen zu fassen, bevor sie sich mir kichernd wieder entzog.
    Die Dirnen, die uns empfangen hatten, waren nun ebenfalls nackt. Einige saßen mit uns im warmen Wasser, andere wanderten umher und bedienten uns. Auf kleinen Tischen neben den Badezubern gab es Obst, Honigkuchen und süßen Wein. Dinge, die wir jedoch kaum wahrnahmen, denn unsere Augen weideten sich an diesem einzigartigen Fest von nackten Frauenleibern. Samtene Arme wie aus Alabaster geformt, zarte oder schwere Brüste, schmale Taillen über ausladenden Hüften und wackelnden Ärschen. Für jeden Geschmack gab es etwas zu beäugeln oder zitterndes Fleisch zu betatschen. Eine Dunkelhaarige mit Glutaugen und vollen Lippen goss heißes Wasser nach. Dabei fuhr meine Hand unter ihr glattes, rundes Hinterteil und suchte die feuchte Hitze ihres jungen Leibes. Doch mit einem kecken Hüftschwung entzog sie sich und glitt zum nächsten Zuber.
    Wenig später trockneten mich die beiden ab und führten mich, benommen, wie ich war, zu meiner Verwunderung die Stiege hinauf, wo ich mich bald in einer geräumigen und reich ausgestatteten Kammer wiederfand. Kaum lag ich auf weiche Kissen gebettet, da schlüpfte vor mir Barbara, die Herrin selbst, aus ihrem Gewand, während ich auf ihre großen, weißen Brüste starrte, die der schimmernde Seidenstoff langsam entblößte. Was für ein stattlicher Körper, in allem wohlgeformt, mit schmalen Flanken und verschwenderischen Hüften. Als sie sich der Bettstatt näherte, ließ die Bewegung ihre Brustspitzen erzittern. Sie stand für einen Augenblick aufrecht neben dem Bett und genoss sichtlich meine Blicke, die über ihren erregenden Leib wanderten.
    »Du machst deinem Namen alle Ehre«, murmelte ich heiser.
    »Wie das?« Sie hob lächelnd eine Augenbraue.
    »Heißt es nicht, die Heilige Barbara sei eine außergewöhnliche Schönheit gewesen?«

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