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Der Baum des Lebens

Der Baum des Lebens

Titel: Der Baum des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Beruf wieder aufnehmen und die Suche fortsetzen konnte? War es nicht als aufmunterndes Zeichen zu verstehen, dass er den Türkis gefunden hatte? Als Iker das Wagnis eingegangen war und das Geheimnis des Berges entdeckt hatte, war er ans Ziel gelangt. Wenn er auf diesem Weg weiterging, würde er die Spur seiner Angreifer finden und schließlich auch erfahren, warum sie ihn als Opfer ausgewählt hatten. Und er redete sich gut zu, dass die Göttin Hathor ihn irgendwann auch zu der Frau führen würde, die er liebte.
    Plötzlich dachte Iker, er hätte einen unterdrückten Schrei von der Stelle her gehört, über die man auf die Hochebene gelangte. Dieser Zugang wurde rund um die Uhr bewacht.
    Iker ging ein Stück in diese Richtung, bis ihm seine innere Stimme sagte, dass er sich nicht verraten durfte.
    Mehrere Gestalten duckten sich hinter die Felsen.
    Das Ganze war so schnell und leise vor sich gegangen, dass alles so wie immer aussah.
    Aber Iker hatte sich nicht getäuscht: Eindringlinge hatten den Wächter getötet und sich gewaltsam Zugang zum Reich der Göttin Hathor verschafft.
    Iker stand der Angstschweiß auf der Stirn, als er versuchte, zu Horourês Haus zu gelangen. Weitere Gestalten versperrten ihm den Weg.
    Und dann zerriss ein Schrei die Stille der Nacht.
    »Zum Angriff!«, brüllte Shab der Krumme, »tötet sie alle!«

 
22
     
     
     
    Nachdem sie alle Wachen beseitigt hatten, die die Hochebene sichern sollten, stürmten die Angreifer das Gelände.
    Der Prophet sah ungerührt zu, wie Shab der Krumme und die Sandläufer Wachmänner und Minenarbeiter abschlachteten.
    Horourê versuchte noch, so etwas wie Widerstand zu organisieren, als ihm Schiefmaul mit einem Steinschlag das Genick brach.
    »Kämpft tapfer, Freunde, ich bin auf eurer Seite!«, schrie er den Angreifern zu.
    Entsetzt wollte sich Iker ins Kampfgetümmel stürzen, als ihn jemand zu Boden warf.
    »Tu so, als ob du tot wärst«, befahl ihm Sekari. »Sie kommen zu uns.«
    Mit blutigen Waffen in der Hand kamen mehrere Mörder an ihnen vorbei, ohne sie auch nur zu beachten.
    »Wir müssen zusehen, dass wir so schnell wie möglich von hier wegkommen!«
    »Bist du es wirklich, Sekari?«
    »Was ist los, habe ich mich so verändert? Komm wieder zu dir!«
    »Wir müssen doch kämpfen, wir müssen…«
    »Wir haben keine Chance.«
    Willenlos ließ sich Iker von Sekari mitziehen.
     
     
    »Wie heißt du?«, wollte der Prophet wissen.
    »Schiefmaul.«
    »Warum hast du uns geholfen?«
    »Ich bin dazu verurteilt, lebenslang in den Kupferminen zu arbeiten. Dann wurde ich hierher versetzt, weil wir den König der Türkise finden sollten.«
    »Und, hast du ihn gefunden?«
    »Nein, nein. Aber ein Spitzel, ein so genannter Iker, hat ihn aus dem Bauch des Bergs geholt.«
    »Wo befindet sich dieses Wunder jetzt?«
    »Ich nehme mal an, im Haus des Mannes, den ich eben eigenhändig getötet habe! Für mich war es das reinste Vergnügen, meine Kerkermeister loszuwerden. Und jetzt werde ich noch dafür sorgen, dass sie die schlimmste aller Strafen bekommen, die eigentlich nur für Verbrecher bestimmt ist: Wir werden ihre Leichen verbrennen.«
    Der Prophet hatte nichts dagegen.
    Während Schiefmaul und Shab der Krumme Scheiterhaufen in Brand steckten, betrat ihr Anführer das Haus von Horourê. Es dauerte nicht lange, bis er das Alabasterkästchen gefunden hatte, in dem sich der erstaunliche Türkis befand.
    Seine Leute waren stolz auf ihren ersten großen Sieg und feierten ihn entsprechend. Der Prophet hielt inzwischen den kostbaren Stein ins Mondlicht, damit er sich mit neuer Energie aufladen konnte. Damit wurde dieser Türkis eine entscheidende Waffe auf dem Weg zu seinem Sieg.
    »Wer seid Ihr eigentlich wirklich?«, fragte ihn Schiefmaul, der bereits ziemlich betrunken war.
    »Ich bin der, der dir erlaubt, so viele Ägypter wie möglich zu töten.«
    »Dann seid Ihr ein General!«
    »Viel mehr als das. Ich bin der Prophet, und ich werde meinen Kult und meine neue Religion auf der gesamten Erde verbreiten.«
    »Und was hab ich davon?«, fragte Schiefmaul weiter.
    »Meine Anhänger bekommen Ruhm und Reichtum.«
    »Ruhm ist mir egal, aber Reichtum könnte mir schon gefallen.«
    »Die Hälfte der Türkise, die hier aufbewahrt wurden, gehört dir.«
    Schiefmaul leckte sich die Lippen. »Ihr seid wirklich ein großartiger Herr! Ich bin fürs Kommandieren nicht geeignet. Für diesen Preis gehorche ich Euch. Ich hoffe allerdings, das geht so weiter.«
    »Sei

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