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Der Befehl aus dem Dunkel

Der Befehl aus dem Dunkel

Titel: Der Befehl aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Herren Forbin, Samain und Godard auf ihrem Spaziergang in der Kölner Straße vor kurzem zusammen besprochen hatten. —
    Georg hatte geendet … Eine kurze Zeit der Überlegung. Dann standen beide auf, und was sie da nun taten, das schien merkwürdig, unbegreiflich.
    Marian schaltete sämtliche Beleuchtungskörper ein und ging von einem Apparat zum anderen. Dabei machte er allerlei Handgriffe. Mit kalter Überlegung begann er Schrauben zu lösen, Schaltungen zu zerstören und Meßinstrumente abzunehmen. Georg saß währenddessen am Schreibtisch und begann sorgsam die Papiere in zwei Stöße zu ordnen. Den größeren gab er Marian.
    »Rein in den Ofen mit allem, was wir nicht unbedingt brauchen!«
    Den anderen Teil der Papiere schnürte er zu kleineren handlichen Paketen zusammen, die er in eine Ledermappe steckte. »Unser geistiges Eigentum kann uns niemand nehmen.« Er drehte sich zu Marian um. »Nun, auch bald fertig?«
    Marian schüttelte den Kopf. »Es fällt mir gar nicht ein, alle Meßinstrumente abzunehmen und alle Säuren auszuschütten. Ich lege denen hier ein Ei, auf dem sie lange brüten sollen.« Dabei schüttete er wahllos die verschiedensten Chemikalien in die Versuchsbatterien. Georg lachte laut auf.
    »Vorzüglich, Marian! Den Verstärker werde ich zu einer Mottenkiste umwandeln. Allgermissens Kristalle nehme ich natürlich mit. Über den Rest mögen sie sich die Köpfe zerbrechen.«
    »Was mögen das für Leute gewesen sein, Georg, die du so schön belauscht hast?«
    »Ich vermute, irgendwelche Kreaturen jener französischen Gruppe, die bereits durch einen Mittelsmann die Hypothek an sich gebracht hat, um mich durch die Kündigung willfährig zu machen. Das Manöver war ja zu durchsichtig.« —
    Der Morgen graute bereits, als sie sich zur Ruhe begeben wollten. Beim Verlassen des Laboratoriums nahm Marian die Tasche unter den Arm und wollte in sein Schlafzimmer.
    »Halt, Marian! Die Ledertasche mit unseren Papieren muß sofort aus dem Haus. Ich bringe sie zum Bahnhof, gebe sie in die Aufbewahrung für Handgepäck und telegrafiere an Tante Mila, daß wir kommen.«
    Mit diesen Worten war Georg schon an der Tür und verließ das Haus. —
    Die Uhr schlug die Mittagsstunde, da ging Georg Astenryk in Begleitung Marians für immer aus seinem Heim.
    Während Georg den Weg zu Forbins Hotel einschlug, ging Marian zu dem Kontorgebäude gegenüber und trat in den Hauseingang. Nicht lange, dann hielt ein Auto vor dem Fabrikhof. Zwei Herren stiegen aus und gingen schnellen Schrittes zu dem Wohnhaus. An der Tür erwartete sie ein Herr, der ihnen schon von weitem in französischer Sprache zurief: »Es ist alles in Ordnung. Diesmal hat alles aufs beste geklappt.«
    Marian lachte laut auf. Er wartete, bis nach einer guten halben Stunde jene drei Herren mit hochroten Köpfen und sehr heftig gestikulierend aus dem Astenrykschen Wohnhaus kamen. Mit einem triumphierenden Lachen trat Marian aus dem Toreingang und folgte ihnen, bis sie in das Auto stiegen.
    Während er dann die Kölner Straße entlangging, sah er in einer Seitengasse Georg mit dem alten Stennefeld stehen. Er eilte auf ihn zu und erzählte ihm mit großem Behagen, was sich da eben abgespielt hatte. Georg schlug ihm lachend auf die Schulter.
    »Gut gemacht, Marian! Ich bin durch Stennefeld aufgehalten worden. Geh du statt meiner zu Meister Konze. Ich muß jetzt schleunigst zu meinem Schwager Forbin.« —
    Forbin und Helen saßen plaudernd im Vorgarten ihres Hotels.
    »Weißt du auch, Alfred, daß mir die ganze Sache wenig sympathisch ist? Ich glaube, du steckst da deine Hände in eine Angelegenheit, die recht töricht ist.«
    »Aber wieso, Helene? Ich habe dir doch gesagt, was die Erfindung wirtschaftlich bedeuten würde, wenn sie einmal gemacht ist. Und was für uns bei einem guten Erfolg herausspringt, kannst du dir wohl denken.«
    »Mag alles sein, Alfred! Ich werde das Gefühl nicht los, wir handeln falsch. Zunächst einmal möchte ich doch daran erinnern, daß Anne meine Schwester ist und Georg Astenryk eines Tages mein Schwager werden dürfte.«
    »Ah! Helene! Moralische Anwandlungen?«
    »Du weißt, Alfred, diesen Ton liebe ich nicht. Aber ganz abgesehen davon, überlege dir doch mal bitte folgendes: Du rechnest damit, daß früher oder später Georg diese wichtige fruchtbringende Erfindung macht.«
    »Gewiß! Davon bin ich fest überzeugt, und die Früchte werden vieltausendfältig sein.«
    »Gut, Alfred! Ich nehme dich beim Wort. Nun stelle dir

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