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Der Befehl aus dem Dunkel

Der Befehl aus dem Dunkel

Titel: Der Befehl aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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dich diese Arbeiten so interessiert? Wäre ja bei einem alten Claimbesitzer nicht sehr zu verwundern …«, meinte Georg.
    »Natürlich haben mich deine Arbeiten sehr interessiert«, erwiderte Jan zerstreut. »Aber«, fuhr er dann nach einer Pause fort, »wie ist das, Georg? Kannst du nicht auch größere Steine machen?«
    Georg wiegte den Kopf nachdenklich hin und her.
    »Schneller gesagt als getan, mein Lieber. Selbstverständlich müssen die Steine größer ausfallen. Fragt sich nur, wie man das erreichen kann. Es gibt da nämlich mehrere Wege.«
    »Nun, so schlage doch alle Wege gleichzeitig ein«, drängte Jan.
    Georg lachte. »Der Rat ist billig. Aber immerhin, ich werde ihn gern befolgen. Für heute bin ich jedenfalls zufrieden. Marian muß gleich nach Georgetown fahren und allerhand Einkäufe für mich machen.«
    Bald darauf fuhr Marian mit einem langen Bestellzettel in Jans Kraftwagen zur Stadt. —
    Georg suchte Jan in seinem Zimmer auf. Der saß am Schreibtisch und brütete über einem Schriftstück. Georg ging zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Jan, ich sehe ganz deutlich, daß du seit gestern abend ständig in Erregung und Sorge bist. Warum sprichst du nicht offen zu mir? Vielleicht könnte ich dir helfen.«
    Jan schüttelte mißmutig den Kopf.
    »Helfen? Ja, vor einer halben Stunde glaubte ich, du würdest mir helfen können. Aber jetzt habe ich auch diese Hoffnung nicht mehr.«
    Er stand auf und trat vor Georg. »Aber du hast recht, es ist dumm von mir, dir nicht alles zu sagen.
    Die Sache ist schnell erzählt. Komm! Setz dich doch bitte her zu mir. Das hier ist ein Schreiben der Bank of Queensland aus Brisbane. Darin wird mir mitgeteilt, daß mein Freund Lurnley Konkurs gemacht hat, und ich mit zehntausend Pfund, für die ich mich für ihn verbürgt hatte, in Anspruch genommen werde. Die Gläubiger verlangen binnen kurzem ihr Geld.
    Ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich zehntausend Pfund so schnell aufbringen soll.
    Als Marian uns vorhin die ersten künstlichen Diamanten zeigte, war ich voller Zuversicht. Aber mit jedem Wort, das du dann sprachst – wie schwer es sein würde, größere, wertvolle Steine zu machen – , sank meine Hoffnung. Ist es wirklich so, wie du sagtest, Georg, oder …«
    »Gewiß, Jan! Was ich sagte, ist durchaus richtig. Aber wenn ich meine Anstrengungen verdoppele und mit etwas Glück rechne, dann …«
    »Georg!« Jan war auf ihn zugeeilt und griff ihn am Ann. »Glaubst du wirklich, daß …?«
    »In welcher Zeit müßtest du das Geld aufbringen, Jan?«
    »Die äußerste Frist wären drei Wochen.«
    Georg ging unruhig auf und ab.
    »Es ist unmöglich, dir zu versprechen, daß ich in drei Wochen großen Erfolg habe, aber es ist auch nicht unmöglich … Ich kann dir daher nur folgenden Rat geben:
    Setze deine Bemühungen, einen Geldgeber zu finden, der dir die zehntausend Pfund leiht, unausgesetzt fort … Gleichzeitig belege für alle Fälle auf deinem Grund und Boden erneut Diamantenclaims. Was an mir liegt, soll jedenfalls geschehen.« —
    Marian hatte die lange Liste seiner Einkäufe in Georgetown erst gegen Nachmittag beendet. Jetzt noch ein Weg zu Dr. Musterton, bei dem er eine Bestellung Jans ausrichten sollte, und dann konnte er wieder zurückfahren.
    In Mustertons Hause traf er Rochus Arngrim allein an.
    Müde von dem vielen Herumlaufen, nahm Marian gern die Einladung Arngrims an, mit ihm eine Tasse Tee zu trinken. Einmal ins Gespräch gekommen, wurde ihre Unterhaltung immer lebhafter. Sie waren in ihren Gedanken wieder in dem Neustadt von früher …
    Dann kam wie von selbst die Rede darauf, in welcher Weise Georg und Marian erfuhren, wie sich damals das schreckliche Ereignis an dem See im Park in Wirklichkeit abgespielt hatte. Lange sprachen sie über das geheimnisvolle Phänomen, wie Marian und Georg das grausige Geschehen gesehen, durchlebt hatten. In schärfstem Nachdenken bemühten sie sich, eine möglichst natürliche Erklärung dieser mysteriösen Erscheinung zu geben. Doch sie fanden keine passende Lösung, weil keiner von ihnen sich ganz offenbarte, weil jeder für sich das zurückhielt, was zusammen eine vollkommene Erklärung ergeben hätte.
    Die Ankunft eines Kraftwagens vor dem Hause riß sie aus ihrer Unterhaltung. Marian trat zum Fenster, rief: »Da ist ja Doktor Musterton! Aber wer ist denn die junge Dame, Herr Arngrim? Ist das eine Tochter von ihm?«
    »Nein, das ist eine Pflegetochter Doktor Mustertons. Sie heißt Lydia

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