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Der Befehl aus dem Dunkel

Der Befehl aus dem Dunkel

Titel: Der Befehl aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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guter Fang, Herr Valverde. Es ist Turi Chan!«
    »Was? Dieser Verbrecher? Soll ich nicht gleich losdrücken, Marian?«
    »Ruhe, Herr Valverde! Erst müssen wir Georg wieder haben, den er sicherlich irgendwo gefangenhält. Aber ich habe das Sitzen satt. Stellen Sie doch erst den Verstärker ab, damit ich aufstehen kann.«
    Jan Valverde ging zur Wand und schaltete den Strom aus.
    »Na, nun kann ich ja auch den lästigen Kittel abwerfen.« Mit einem Ruck stülpte er sich das Drahtkleid ab, das ihn gegen Gedankenstrahlungen schützte. Im selben Augenblick, als Marian schrie: »Halt! Nicht! Um Gottes willen nicht!«
    Zu spät! Wie zu Tode getroffen, taumelte Marian auf den Stuhl zurück. »O Gott! Was haben Sie getan? Jetzt sind wir in seiner Hand.«
    »Was sagst du da?« Jan hob die Rechte mit der Schußwaffe ein Stückchen in die Höhe. Da … Ein Zittern ging durch die Riesengestalt. Der Arm sank kraftlos herunter. Mit schleppendem Schritt wankte Jan zu dem Stuhl, auf dem eben Turi Chan gesessen hatte.
    Dieser stand mit verschränkten Armen vor ihnen.
    »So! Jetzt habe ich euch.«
    Er trat zu Marian, holte mit dem Arm aus. »Du elender Knecht! Ich möchte dich zu Boden schlagen, wenn du mir nicht zu erbärmlich wärst. Doch sei gewiß, dir soll nichts geschenkt werden. Alles, was du sagtest, tatest, steht in meinem Gedächtnis aufgeschrieben. Und du magst es ruhig glauben, Turi Chan vergißt eine Beleidigung nie!«
    Er zog die Uhr und warf einen Blick darauf.
    »Vorwärts, ihr beiden! Das soll der kleinste Teil meiner Rache sein, daß ihr mir tragen helft, was ich mitnehmen will.«
    Er deutete mit der Hand auf den Verstärker. Wortlos gingen Jan und Marian zu dem Apparat und lösten ihn von seinen Verbindungen.
    Turi Chan ging hinter den beiden her, die das Gerät die Treppe hinuntertrugen. Am Ende des Parks stand der Kraftwagen.
    Wie ihnen Turi Chan befahl, stellten sie den Apparat in den Wagen und banden ihn fest.
    »So! Das wäre erledigt. Nun, was mache ich mit euch? Irgendwie muß ich euch loswerden, damit ihr mir nicht Verfolger auf den Hals hetzt. Ich hab’s …«
    Jan und Marian wandten sich um und gingen, wie Turi Chan es ihnen befahl, in den tiefsten Keller des Wohnhauses. Er schaltete das Licht ein und sah sich prüfend in dem Raum um. Da lagen allerlei Kisten und sonstiger Kram. Eine Weile stöberte er darin herum und fand ein paar kräftige Stricke. Schnell waren die beiden gefesselt. Dann noch jedem einen Knebel in den Mund, und Turi Chan verließ den Keller.
    Während er in schneller Fahrt nach Süden eilte, achtete er kaum auf den Kraftwagen, der ihn passierte. In dessen Fond saß Dale, der Georg Astenryk besuchen wollte. In der Hand hielt er einen frischen Bürstenabzug der »Australian World«, den er sorgfältig korrigierte. Noch einmal las er jetzt den Schluß dieses Artikels mit einem Gefühl der Befriedigung durch. Da stand:
    »Jene Mine, die den Kreuzer ›Brisbane‹ zum Sinken brachte, stammle keineswegs aus dem Kriege, sondern wurde von einem chinesischen Agenten in Frankreich besorgt, der ›Altmaterial zum Verschrotten‹ aufkaufte. Ein chinesisches U-Boot hat sie kurz vor der Katastrophe ausgelegt.«
    Dale ließ das Blatt sinken. Das wird seine Wirkung nicht verfehlen, überlegte er. Bin gespannt, was Georg sagen wird.
    Dales Wagen hielt vor Jans Haus. Von dem anstoßenden Wirtschaftsgebäude kam der Chauffeur Jans, um ihm den Wagen abzunehmen.
    »Die Herrschaften zu Haus?« fragte Dale.
    »Herr Astenryk ist gestern mit seinem Auto nach Canberra gefahren. Wo die anderen Herren sind, weiß ich nicht. Ich bin eben erst mit unserem Wagen von Georgetown zurückgekommen.«
    »Hm«, brummte Dale, »Herr Astenryk ist nicht da? Schade! Wissen Sie, wann er zurückkommt?«
    Der Chauffeur schüttelte den Kopf.
    Dale ging ins Haus. Bei seinem Eintritt in die Halle kam von hinten her eine der weiblichen Angestellten und führte Dale in Jans Arbeitszimmer und sagte dabei: »Herr Valverde und Herr Marian werden wohl wieder oben sein. Sie hatten vorher Besuch. Der fremde Herr war mit ihnen oben. Er ist vor kurzem weggefahren.«
    Bei diesen Worten wollte das Mädchen nach oben eilen, doch Dale hielt sie zurück. »Lassen Sie schon! Ich gehe selbst hinauf.«
    Als er in das Laboratorium eintreten wollte, prallte er erschrocken zurück. Diese seltsame Unordnung in dem Raum … und da … der Platz, wo der Verstärker stand … leer! Neben einem umgeworfenen Stuhl auf dem Boden das Strahlen abschirmende

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