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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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aufnehmen musste und kurz davor stand, über die Ufer zu treten. «
    » Ich… « Arvan schluckte. » Ich habe nur geträumt. «
    » Wenn es nur ein Traum war, warum hat dein Herz wie eine unruhige Trommel geschlagen, sodass beinahe schon die Totenruhe unseres Ersten Königs gestört wurde? «
    » Tut mir leid, so sind Menschen nun mal « , gab Arvan zurück.
    » Es war kein gewöhnlicher Traum, Arvan, das weißt du selbst am besten. «
    » Dringt Ihr jetzt auch in meine Träume ein, wo Ihr mich doch sonst schon so vollkommen überwacht? «
    Brass Elimbor ging auf Arvans Frage gar nicht weiter ein. Er trat etwas näher. » Du hast vom Berg Tablanor geträumt « , stellte er fest.
    » Ja, das stimmt. Und ich habe die Halle der Ersten Götter gesehen, so als wäre ich bereits dort gewesen. «
    » Achte darauf, ob sich dieser Traum wiederholt « , wies Brass Elimbor ihn an.
    » Was hat er Eurer Meinung nach zu bedeuten? «
    » Verspürst du das Verlangen, den Ort aufzusuchen, von dem du geträumt hast? «
    Arvan schüttelte den Kopf. » Nein, bis jetzt nicht. «
    » Dann kommt das wahrscheinlich noch. «
    » Brass Elimbor, Ihr redet in Rätseln. «
    » Es könnte sein, dass dies ein Ruf war, Arvan. «
    Arvan sah den Schamanen ungläubig an. » Ein Ruf? « , echote er verständnislos. » Von wem? «
    Der Elb senkte den Kopf. Sein Gesicht blieb im Schatten. » Von demjenigen, von dem du es am wenigsten erwarten würdest. «
    Arvan erschrak bis ins Mark. » Ghool? «
    » Das wäre möglich. «
    » Aber wieso sollte Ghool mich rufen wollen? Ich bin sein schlimmster Feind! Das wird ihm ja wohl spätestens seit unserer Begegnung in der Neufeste klar sein! Ich verstehe das nicht! Ich dachte, nur diejenigen werden auf diese Weise gerufen, die in seiner Gefangenschaft waren oder deren Geist er beherrscht hat! So wie mein Freund Neldo. «
    » Ich glaube, dass er dich ruft, Arvan. «
    » Und wieso träume ich dann vom Berg Tablanor? «
    » Vielleicht will er, dass du dich dorthin begibst. « Ohne noch ein Wort zu sagen, wandte sich der Elb zum Gehen.
    » Ihr könnt mich jetzt nicht einfach so zurücklassen! Ich will mehr darüber wissen! « , verlangte Arvan und erhob sich nun von seinem Lager. Barfuß wie ein Halbling ging er über den Steinboden. Seine Stiefel hatte er zusammen mit seinem Schwert und seinem Wams auf einen Haufen gelegt. Nur den Elbenstab, den hatte er aus irgendeinem Grund selbst im Schlaf am Körper behalten. Jetzt umfasste er ihn instinktiv, so als wollte er sich vergewissern, ob er noch da war. Eigenartigerweise hatte das eine beruhigende Wirkung– obwohl doch eigentlich keinerlei magische Kräfte in dem runenverzierten Stück Holz zurückgeblieben waren.
    Brass Elimbor blieb noch einmal stehen und drehte sich zu ihm um. » Ich werde dir einen Schlaftrunk brauen « , sagte er. » Die Aufgaben, die vor dir liegen, sind nicht leicht, und sie werden deine vollständige Kraft und Aufmerksamkeit verlangen. «
    Brass Elimbor ließ Arvan allein zurück. Unzählige Gedanken gingen Arvan in diesem Moment auf einmal durch den Kopf. Wieso wollte dieses Wesen offenbar, dass sie unbedingt ein zweites Mal aufeinandertrafen? Was führte der Schicksalsverderber im Schilde? Sollte er vielleicht dazu gebracht werden, die Seiten zu wechseln? Aber wieso, wo seine Waffen doch nur noch aus einem ganz gewöhnlichen Schwert und einem ebenso gewöhnlichen Stab aus Holz bestanden und ihm nicht einmal ein Hauch von Magie zur Verfügung stand?
    Nach einer Weile kehrte Brass Elimbor zurück. In der Rechten hielt er einen Becher mit einem Getränk, von dem bläulich schimmernde Dämpfe aufstiegen.
    Wortlos reichte er Arvan den Becher. Einen Moment lang zögerte dieser, bevor er ihn schließlich zur Gänze austrank. Was sollte mir schon passieren?, sagte er sich. Es gab keinen Grund, Brass Elimbor zu misstrauen. Schließlich hatte der an ihm ein elbisches Zauberritual durchgeführt, das ihm bis heute eine außerordentlich robuste Gesundheit und übernatürliche Selbstheilungskräfte geschenkt hatte.
    » Ich spüre nichts « , bekannte Arvan. » Und im Übrigen schmeckt dieser Trank genauso wie das farblose, geschmack- und geruchlose Gebräu, das bei dem Bankett gereicht wurde und bei allen die Augen aufleuchten ließ. «
    » Leg dich hin und schließ die Augen « , forderte Brass Elimbor ihn auf.
    Arvan gab ihm den Becher zurück. » Ganz, wie Ihr meint. «
    Für den Rest der Nacht schlief Arvan wie ein Stein– so tief wie nie zuvor in

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