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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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anzutreffenden Barttracht die Kinnpartie frei ließ.
    » Was gibt es, Erdmeister Zormlo? « , fragte Grabaldin.
    » Es müssen Tausende sein! Und sie sind sehr schnell! Ein Teil von ihnen reitet auf Hornechsen. «
    » Wovon sprecht Ihr? « , fragte Damvan.
    » Von Orks, Ihr menschlichen Narren! Der Boden zittert unter den Füßen ihrer Hornechsen– und unter ihren eigenen natürlich auch, so plump wie sie daherzutrampeln pflegen! «
    Erdmeister Zormlo deutete zurück– nach Süden. » Sie kommen von dort, da bin ich mir sicher. Und es wird höchstens noch eine Stunde dauern, dann haben sie uns eingeholt– so schnell wir uns auch fortbewegen mögen. «
    Botschafter Rhelmi warf Kalamtar einen eindringlichen Blick zu, woraufhin dieser auf eine despektierliche Bemerkung über die Kürze von Zwergenbeinen verzichtete.
    » Wie um Himmels willen kommt es, dass uns aus dem Süden Orks verfolgen? « , fragte Damvan nun fassungslos. » Ich hatte immer gedacht, dass sie in großer Zahl im Norden zu finden sind! Und was Ghool betrifft… «
    » Aus dem Norden werden wir auch Besuch bekommen « , sagte Erdmeister Zormlo.
    Grabaldin kniff die Augen zusammen. » Es scheint ein Tag für schlechte Nachrichten zu sein « , meinte der Zwergenkönig etwas zerknirscht.
    » Wer kommt aus dem Norden? « , wollte nun Damvan wissen.
    » Das kann ich noch nicht sagen « , erklärte der Erdmeister des Zwergenkönigs. Zwerge waren zwar ausgesprochen sprachbegabt und lernten fremde Idiome oft einfach durch Zuhören und außerdem viel schneller als Menschen, aber auch die lange Überfahrt von Kergur-Dun nach Carabor schien nicht ganz ausgereicht zu haben, um die Dinge ausdrücken zu können, die ihm im Augenblick auf dem Herzen lagen. Er wechselte ins Zwergische, sprach kurz mit seinen beiden Begleitern und richtete dann sein Wort an seinen König. Dessen Gesicht wurde immer zerfurchter und ungläubiger.
    » Was sagt er? « , wandte sich Kalamtar ungeduldig an Rhelmi.
    » Er vermutet, dass es Trolle sind– und zwar in großer Zahl « , sagte Rhelmi. » Allerdings ist er sich nicht sicher. Aus dem Zittern des Bodens etwas herauslesen zu können ist besonders schwierig, wenn sich verschiedene Einflüsse überlagern, wie Ihr sicher verstehen werdet. «
    Trolle, durchfuhr es Kalamtar. Anscheinend entscheidet sich ein Reich nach dem anderen, auf der Seite Ghools zu kämpfen! Anders lässt sich diese Nachricht ja wohl nicht deuten!
    » Eingeschlossen zwischen Trollen aus dem Norden und Orks aus dem Süden « , stellte nun König Grabaldin fest, zog seine Axt heraus und rief: » Meinen Schleifstein! Das wird ein interessanter Kampf! «
    Auf Vorschlag von Herzog Damvan sammelte sich das vereinte Heer von Rittern und Zwergen auf einer Anhöhe und nahm eine Verteidigungsformation ein. » Wenn die Schlacht mit zwei Feinden schon unvermeidlich ist, sollte man zumindest versuchen, den Ort zu bestimmen, falls man die Gelegenheit dazu hat « , kommentierte der Herzog dies.
    Man brauchte nicht lange zu warten, bis die ersten Orks auftauchten. Sie ritten auf Hornechsen, wie man es von ihnen kannte. Und auf jeder Hornechse saßen zwei, manchmal auch drei Ork-Krieger. Sie schwenkten obsidianbesetzte Keulen, Sichelschwerter und Streitäxte. Hier und da war auch eine Armbrust zu sehen.
    Den Hornechsenreitern folgte noch eine mindestens doppelt so große Anzahl von Fußkriegern. Sie liefen im Dauerlauf, und bei der Geschwindigkeit, die sie dabei vorlegten, hätte so manches Pferd sicher Mühe gehabt mitzuhalten. Zumindest auf die Dauer. Orks waren schließlich dafür bekannt, dass sie kaum ermüdeten.
    Auf breiter Front näherte sich die Ork-Armee.
    An der Spitze ritt ein Ork, der außer einer monströsen Axt auch noch ein übergroßes Sichelschwert über den Rücken geschnallt hatte. Dieses zog er nun hervor. Er hielt es mit beiden Händen und stieß dazu einen Schrei aus. Daraufhin begann das Schwert einen durchdringenden Ton zu erzeugen, und die Orks hielten an.
    » Das Singende Schwert! « , entfuhr es Herzog Damvan. » Bei allen Göttern, ich habe immer gedacht, das wäre nur eine Legende! «
    Ich hatte es nicht so laut in Erinnerung, dachte Rhomroor, während der Ton des Singenden Schwertes langsam verklang und unter den Orks, die ihm folgten, eine fast andächtige Stille aufkam. Aber vielleicht war der Schmied doch nicht so gut wie sein Ruf!
    Rhomroor dachte an den Moment, da er dieses Schwert zum ersten Mal in der Pranke gehabt hatte. Jahrhunderte war das

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