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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Hat das etwas mit dem Ruf zu tun, den du verspürst? «
    » Ja « , flüsterte der junge Halbling. » Es hat nicht nur damit zu tun, es ist der Ruf. «
    » Ich habe ebenfalls von einem Berg geträumt, den ich nicht kannte « , erklärte Whuon. » Also ist es wahrscheinlich einfach nur ein Traum gewesen. «
    » Es wird von Nacht zu Nacht schlimmer, Lirandil « , beklagte sich Neldo. » Ich kann es kaum noch aushalten. Mein Kopf scheint manchmal zu platzen! «
    » Es gibt eine Möglichkeit, das zu lindern « , erklärte Lirandil.
    Neldo schien zu ahnen, worauf der Elb hinauswollte. » Eine Geistverschmelzung– wie bei Arvan, nicht wahr? «
    » Ja. «
    » Ich dachte immer, dass ich mit diesen Stimmen und Bildern in meinem Kopf allein fertigwerden müsste! «
    » Dazu besteht keine Notwendigkeit, Neldo. «
    Der Halbling schluckte. » Also gut « , murmelte er dann.
    Lirandil berührte ihn an den Schläfen. Schon wenig später wirkte Neldo deutlich entspannter.
    » Der Ruf soll dich zum Berg Tablanor führen, Neldo « , sagte Lirandil. » Und deshalb warst du überzeugt davon, dass die Truppen der thuvasischen Magier zunächst nicht weiter nach Süden ziehen werden. «
    Neldo nickte. » Ja, denn sie hören den Ruf auch. Jeder einzelne dieser Krieger– und vermutlich sogar die Zugechsen vor den Riesenfeuerrohren. «
    » Es wäre strategisch klüger, weiterzumarschieren und den Feind vollkommen zu vernichten « , glaubte Whuon. » Der Kriegsmeister der Thuvasier mag skrupellos sein– aber ich glaube nicht, dass er dumm ist. Und sein Handwerk dürfte er auch verstehen! «
    » Es geht nicht um strategische Vorteile, Whuon « , entgegnete Lirandil.
    » Ich dachte, es geht für beide Seiten darum, den Krieg zu gewinnen, Elb! «
    » Für Ghool geht es anscheinend noch um etwas anderes « , sagte Lirandil. » Und ich würde viel darum geben zu wissen, was genau das ist. « Er wandte den Blick in Whuons Richtung und fuhr fort: » Allerdings könnte es noch bedeutsam sein, dass sich dieser Ruf offenbar nicht nur an Ghools derzeitige oder ehemalige Diener richtet. «
    » Nun, in gewisser Weise hast du recht, Elb. Zu der Zeit, als ich im Heer der Thuvasier diente, war dort die Entscheidung ja noch nicht getroffen worden, sich Ghool anzuschließen. «
    Lirandil lächelte mild.
    » Ich spreche nicht von dir, Barbar. Sondern von mir selbst. Ich habe ebenfalls vom Berg Tablanor geträumt. «

Das Singende Schwert
    Der Regen hatte bereits seit drei Tagen nicht aufgehört. Er war fein und warm– ebenso wie der Wind, der den Männern ins Gesicht peitschte.
    » Frühjahrsstürme « , sagte König Kalamtar von Ambalor. » Ich habe gehört, sie sollen hier im Süden von Rasal ganz normal sein. Allerdings kommen sie dieses Jahr wohl ebenso verfrüht wie der Einbruch des Winters. «
    » Ich kann den Göttern nicht genug dafür danken, einen Teil Athranors meine Heimat nennen zu dürfen, in dem das Klima mild und angenehm ist « , sagte Herzog Damvan von Caplanien.
    Ein Reiter preschte nach vorn. Es war der Graf von Amdor, einer der wenigen überlebenden Ambalorer unter den Rittern, die über die grasbewachsenen Ebenen von Rasal nach Norden zogen. Eher widerstrebend hatte er bei der improvisierten Königswahl in Ogla seine Zustimmung dazu gegeben, dass aus dem Truchsess Kalamtar von Condenna König Kalamtar von Ambalor wurde.
    » Was gibt es, Graf? « , fragte Kalamtar, dem es nicht gefiel, dass sich sein Vasall an Herzog Damvan wenden wollte. Offenbar trug er damit einfach der Tatsache Rechnung, dass der Großteil der Truppen aus beiderländischen Rittern bestand. Und die waren es nun mal gewohnt, den Befehlen des Herzogs zu folgen– und nicht denen eines Königs, der zwar den Anspruch erhob, Hochkönig zu sein, aber letztlich doch nur ein vergleichsweise kleines Nachbarreich regierte.
    » Unsere Verbündeten, die Zwerge, bleiben zurück « , stellte der Graf von Amdor fest. » Fast eine halbe Meile liegt schon zwischen den Letzten unserer Reiter und den Ersten von König Grabaldins Kämpfern. «
    » Sind ihre Beine wohl doch etwas zu kurz für weitere Reisen « , meinte Kalamtar sarkastisch. » Sollen wir noch langsamer vorankommen? Am Ende ist sogar schon Haraban an fortschreitender Morschheit seines saftlos gewordenen Holzes gestorben, ehe wir auch nur ein paar Meilen zurückgelegt haben! «
    » Bisher haben sie sich nicht darüber beklagt, dass wir ihnen zu schnell waren « , gab Damvan zu bedenken. » Mag ja sein, dass Zwerge kurze

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