Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Beine haben, doch ich wünschte, dass manche unserer hochbeinigen Schlachtrösser so viel Kraft darin hätten, wie es bei Zwergen selbstverständlich zu sein scheint. «
    » Herr, da muss irgendetwas nicht stimmen. Ich schlage vor, den Heerzug anzuhalten « , meinte nun der Graf von Amdor.
    » Das kommt gar nicht in Frage « , meinte Kalamtar.
    In den Wochen, seit sie nun schon zusammen mit dem Heer der Zwerge nach Norden zogen, um Orks und Dämonenkrieger zu jagen, hatten sich ihnen vereinzelte Gruppen von Reitern aus Rasal angeschlossen. Überlebende der Gemetzel, die Ghools Schergen dort angerichtet hatten. Von ihnen hatte man erfahren, dass Orks und Dämonenkrieger sich offenbar auch andernorts bekämpften und sie unter anderem die Belagerung der rasalischen Küstenstädte aufgegeben hatten, die eigentlich kurz vor dem Fall standen.
    Aber gerade diese Rasalier waren überhaupt nicht begeistert von dem Gedanken, zusammen mit Zwergen gegen einen gemeinsamen Feind zu ziehen. Und noch viel weniger hielten sie davon, wegen dieser kurzbeinigen Verbündeten die Geschwindigkeit zu reduzieren.
    » So zahlreich sind unsere Verbündeten nicht, dass wir sie uns aussuchen könnten « , meinte Damvan. » Ihr solltet noch in Erinnerung haben, wie bitter nötig wir noch vor Kurzem ihren Beistand hatten. «
    Kalamtar seufzte. » Also gut! Dann lasst uns zu den zurückgebliebenen Zwergen reiten, wenn es unbedingt sein muss, Herzog! «
    Damvan wandte sich an sein Gefolge. » Lasst die Hörner blasen! Sofort! «
    Damvan von Caplanien, der Graf von Amdor und König Kalamtar ritten in vollem Galopp zum Heer der Zwerge, das zum Stillstand gekommen war.
    Einige Dutzend Zwerge lagen am Boden, pressten die Ohren auf den aufgeweichten Untergrund und hatten dabei sogar die Helme abgesetzt. Dass ihre Ohren hinterher schlammfarben waren, schien keinem von ihnen etwas auszumachen. Einige von ihnen erhoben sich kurz, nur um sich dann ein paar Dutzend Meter weiter erneut niederzulegen.
    Andere Zwerge befühlten mit der flachen Hand den Boden und wirkten dabei sehr konzentriert. Hier und da wurden auch Formeln in altzwergischer Sprache gemurmelt.
    Als die drei Reiter König Grabaldin und sein engeres Gefolge entdeckten, hielten sie auf den Zwergenkönig zu.
    » Ein Rat: Steigt aus dem Sattel « , riet der Graf von Amdor.
    Kalamtar war überrascht. Manchmal, so hatte er das Gefühl, ließ ihn der Graf mehr als nur unterschwellig spüren, wem die Königswahl unter anderem zu verdanken gewesen war.
    » Habe ich Euch richtig verstanden, Graf? «
    » Es ist ein Gebot der Höflichkeit, mein König. Ihr überragt auch im Stehen Euren Bruder im Königsamt immer noch um ein paar Köpfe. «
    So stiegen sie alle aus dem Sattel.
    » Wie ich sehe, habt Ihr uns schon vermisst « , meinte König Grabaldin, der in Begleitung von Waffenmeister Umbro und Rhelmi von Thomra-Dun auf die Männer zuging.
    » Wieso harrt Ihr Zwerge hier mitten im Grasland aus? Habt Ihr schon vergessen, was wir alle zusammen uns vorgenommen haben? « , fragte Kalamtar etwas ungehalten.
    » Kein Gedanke « , gab Grabaldin zurück. » Wenn Ihr glaubt, dass wir aufgeben wollten oder dergleichen, dann kennt Ihr offenbar uns Zwerge nicht! «
    » Dann sagt mir um aller Götter willen den Grund für Euer Verhalten! «
    » Weil es einen verflucht guten Grund dafür gibt, aber Ihr Menschen nur Eure Pferde über die Erde treibt, aber nichts davon versteht, was sie Euch zu sagen hat, Ihr Narren! « , entfuhr es Grabaldin ärgerlich.
    Sofort schritt Botschafter Rhelmi von Thomra-Dun ein. Dass er am beiderländischen Königshof in Aladar einen völlig unzwergischen diplomatischen Feinschliff erhalten hatte, zahlte sich nun aus. » Mein Herr will damit sagen, dass wir Zwerge aufgrund unserer großen bergmännischen Erfahrung und Tradition einiges darüber wissen, was… «
    » Ich habe gehört, was Euer König an Unhöflichkeiten von sich gegeben hat « , erwiderte Kalamtar. » Aber jemandem, der uns das Leben rettete, sei dies verziehen. Und dem Feind unserer Feinde sowieso! «
    Einer der Zwerge, die bisher auf dem Boden gelegen hatten, sprang nun plötzlich auf, besprach sich mit einem zweiten, der ebenso plötzlich auf die Beine kam, und diese beiden steckten anschließend die Köpfe mit einem dritten zusammen.
    Anschließend kamen sie alle drei zum König.
    Der, den die beiden anderen als Sprecher auserkoren hatten, fiel durch seinen geflochtenen Backenbart auf, der entgegen der sonst bei Zwergen

Weitere Kostenlose Bücher