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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dir ein paar Geschichten über die Drachen an der westanischen Küste erzählt– oder über die gewaltigen Geschöpfe, die es in den Alten Zeiten gegeben hatte. Aber von der Magie, mit der sich diese Geschöpfe beschwören und beeinflussen lassen, hast du mit Sicherheit keine Ahnung. «
    » So verzeiht meine Unwissenheit, Brogandas. Ich glaube, ich verstehe nicht so recht, worauf Ihr hinauswollt. «
    » Ich denke, ich habe die Art des Zaubers erkannt, die hier angewandt wurde und deren Vollendung Ghool anscheinend vorerst noch nicht gelungen ist. Aber glaub mir eins: Die mithilfe dieses Zaubers geschlüpften Jungdrachen werden wachsen. Schneller, als du es für möglich halten würdest! «
    Neldo blickte in die Ferne. » Wir sollten die anderen vor den Wolfsmenschen warnen « , fand er.
    » Ich denke nicht, dass wir das Lager abbrechen müssen « , glaubte der Dunkelalb. » Aber wir sollten vielleicht das Feuer löschen. «
    » Eine Frage noch, Brogandas. «
    » Bitte! «
    » Du hast mich nur mitgenommen, um mich zu prüfen? «
    » Ich musste wissen, wie wir mit dir dran sind, Neldo. Und Lirandil hat zurzeit andere Dinge im Kopf, denen er seine Aufmerksamkeit widmet. Er sucht eine Lösung für all unsere Probleme in dem Wissen, das er in Asanils Turm erlangte. Das blaue Leuchten seiner Augen ist für meinen Geschmack etwas allzu häufig zu sehen. «
    » Ihr glaubt nicht, dass uns dieses Wissen helfen könnte? «
    » Es ist ein Wissen aus ferner Vergangenheit, Neldo. Arvan konnte Ghool nicht vernichten, weil der Schicksalsverderber durch seinen Kampf mit König Elbanador von den Elben darauf vorbereitet war. «
    » Und welche Lösung seht Ihr, Brogandas? «
    Der Dunkelalb hob die Schultern. » Im Augenblick bin ich ebenso ratlos wie unser elbischer Fährtensucher. Allerdings gebe ich es im Gegensatz zu ihm offen zu. «
    Und er bewundert Ghools Stärke und List, stellte Neldo insgeheim fest. Die Frage war nur, wie weit diese Bewunderung wohl letztlich gehen mochte.
    Sie machten sich an den Abstieg.
    » Eine Frage müsst Ihr mir noch beantworten « , verlangte Neldo während des Abstiegs.
    » Ehrlich gesagt bin ich es nicht gewohnt, dass ein Halbling mir sagt, was ich tun oder lassen muss « , gab Brogandas zurück. » Aber fragen kannst du ja trotzdem. Die Frage ist nur, ob du eine Antwort bekommst. «
    » Was glaubt Ihr, wo Ghool sich verborgen hält? Wo ist sein Fluchtort? Wenn ich das richtig verstanden habe, spielen Entfernungen für ihn keine Rolle. Also könnte er sich im Prinzip doch überall in Athranor aufhalten– auch Tausende von Meilen entfernt. «
    » Das ist richtig. Er könnte überall sein. Aber es gibt ganz bestimmte Orte, die ihn angezogen haben könnten. «
    » Und was für Orte sind das? «
    » Orte, an denen besondere Kräfte vorhanden sind, die Ghool für sich nutzen kann. Aber was das betrifft, solltest du lieber Lirandil fragen. Vielleicht weiß er eine Antwort darauf. «
    » Ich habe noch eine weitere Frage. «
    » Du wirst lästig, Halbling. Seitdem wir das Gebiet um Ghools Neufeste verließen, hast du kaum geredet, und jetzt sprudeln die Worte aus dir heraus wie bei einem Wasserfall. «
    Auf diese Bemerkung ging Neldo nicht weiter ein. Und er ließ sich schon gar nicht davon abhalten, die Frage zu stellen, die ihm offenbar schon länger auf dem Herzen lag. » Könnt Ihr Euch eine Situation vorstellen, in der Ihr die Seiten wechselt und Ghool dient? «
    Brogandas wirkte überrascht. Er hielt inne, bevor er sich an den Abstieg des nächsten, ziemlich rutschigen Hanges machte. » Es ist seltsam, dass ausgerechnet du diese Frage stellst « , fand er dann.
    » Weshalb? «
    » Weil du doch bereits Ghool gedient hast, Neldo. «
    » Das ist keine Antwort, Brogandas « , beharrte Neldo.
    Der Dunkelalb verzog das Gesicht. Sie befanden sich in einer Schattenzone, die so gut wie nichts von dem reichlich vorhandenen Mondlicht abbekam, das diese Nacht erhellte.
    » Mehr wirst du aber von mir zu diesem Thema niemals hören, Neldo. Niemals. Denn der Stärkere ist niemandem Rechenschaft schuldig, kleiner Halbling. «
    Als sie das Lager erreichten, hatte Whuon noch immer Wache. Lirandil saß mit geschlossenen Augen am Feuer. Wenn man genau hinsah, konnte man das bläuliche Schimmern sehen, das durch seine Augenlider drang. Er war intensiv damit beschäftigt, das alte Wissen aus der Zeit des Ersten Elbenkönigs zu durchforsten. Der Elb schien verzweifelt zu sein. Jedenfalls war er so vertieft in seine innere

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