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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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Puzzles. Es war Kane, der kurz zu den Geschworenen herübersah und sie dann wieder mit dem kalten Blick eines Scharfrichters musterte.
    „Sind Sie Miss Regina Dalton, wohnhaft in New York?"
    „Ja." Weil die Stimme ihr kaum gehorchen wollte, räusperte sie sich. Dabei griff sie unwillkürlich nach dem Bernsteinanhänger an ihrem Hals. Aber diesmal bot er ihr keinen Trost. Sie ließ ihn wieder los.
    „Bis vor kurzem wohnten Sie mit dem Beklagten Gervis Berry unter folgender Adresse?" Er las ihre New Yorker Anschrift vor.
    Regina nickte. „Das ist richtig."
    „Wohnte außer Mr. Berry und Ihnen sonst noch jemand in diesem Apartment?"
    Sie nickte steif. Nachdem sie Michaels Namen genannt und seine Tätigkeit als Hausmann und Bodyguard beschrieben hatte, fügte sie hinzu: „Mein Sohn wohnte bei uns, wenn er nicht in seinem Internat war."
    „Ihr Sohn. Ist er hier mit Ihnen im Gerichtssaal?" Ja."
    „Würden Sie uns den Jungen bitte zeigen?"
    Regina tat, wie ihr geheißen, obwohl ihre Hand zitterte, als sie auf Stephan deutete. Stephan schien das öffentliche Aufsehen genauso wenig zu gefallen wie seiner Mutter, denn er sank förmlich in sich zusammen und starrte auf seine Füße herab, während Betsy schützend den Arm um ihn legte.
    „Sie sagen, Ihr Sohn war im Internat, wenn er sich nicht bei Ihnen zu Hause aufhielt. Können Sie uns den Namen der Schule nennen?"
    Regina sagte ihm den Namen. Dabei überlegte sie verwirrt, was Stephan wohl mit der Sache zu tun hatte. Offensichtlich stellten sich Gervis' Anwälte dieselbe Frage, denn sie verlangten Auskunft darüber, worauf das Verhör hinauslaufen solle. Nachdem man sich kurz mit dem Richter beraten hatte, entschied der, dass Kane fortfahren dürfe.
    „Sie bezeichnen diese Schule als Internat", sagte Kane, als er wieder vor ihr stand. „Aber das erscheint mir nicht ganz korrekt. Genau genommen handelt es sich nämlich um eine Sonderschule für Problemkinder, nicht wahr?"
    „Mein Sohn ist kein Problemkind. Es war alles ein Missverständnis."
    „Ich muss Sie bitten, Ihre Antworten auf die jeweiligen Fragen zu beschränken. Handelte es sich um eine Sonderschule, ja oder nein?"
    Regina bejahte seine Frage, nicht ohne ihn jedoch missbilligend dabei anzusehen. Kane ignorierte es. Mr. Lewis hingegen reagierte weniger gelassen. Er winkte Kane zu sich an den Tisch, worauf die zwei Männer ein paar Worte miteinander wechselten. Regina sah, wie beide die Stirn runzelten.
    Doch die Unterredung bewirkte gar nichts. Kaum war sie vorbei, ging Kane erneut zum Angriff über. „War es Ihre Idee, Miss Dalton, Ihren Sohn aus dem Haus zu geben?"
    „Nein, niemals!" Während sie ihn fragend ansah, versuchte sie zu ergründen, worauf er hinauswollte.
    „Dann ging die Initiative also von einer anderen Person aus. Würden Sie dem Gericht bitte erklären, wer dafür verantwortlich war, dass ihr Sohn in ein Heim kam?"
    Regina sagte es ihm und beantwortete anschließend eine Reihe von Fragen hinsichtlich ihres Verhältnisses zu Gervis.
    „Dieser Mann ist also kein Blutsverwandter von Ihnen. Und auch mit Ihrem Sohn verbindet ihn keinerlei Verwandtschaftsverhältnis. Ist das korrekt?" Während er seine Fragen formulierte, ging Kane vor dem Zeugenstand auf und ab.
    „Ja, das ist korrekt."
    „Und doch übernahm er es, Ihren Sohn auf eine Schule zu geben, bei der es sich quasi um eine geschlossene Anstalt handelt."
    „Das ist richtig."
    „Erzählen Sie dem Gericht, wie das möglich war."
    Die Stimme drohte ihr zu versagen, als sie ihm mit knappen Worten schilderte, wie Gervis sie übertölpelt hatte.
    „Gervis Berry hat Sie also durch geschicktes Manipulieren dazu gebracht, Ihren Sohn aus dem Haus zu geben", fasste Kane ihren Bericht zusammen. Er drehte sich zu ihr um. „Ist das der Grund, weshalb sie beschlossen, ihn zu verraten?"
    Regina machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch kein Wort kam heraus. Sie konnte antworten, was sie wollte, man würde sie so oder so zur Verräterin abstempeln, da war sie sich sicher.
    „Bedenken Sie bitte, dass Sie unter Eid stehen", sagte Kane. Nachdrücklich, fast grimmig klang seine Warnung. „Sie müssen dem Gericht die Wahrheit sagen."
    Sie sah ihn an. Sein Blick war so eindringlich, dass sie meinte, in seinen dunkelblauen Augen zu ertrinken. Sie spürte, dass er etwas von ihr wollte, hatte jedoch keine Ahnung, was es sein könnte. Genauso wenig vermochte sie die Bedeutung seiner Warnung zu erfassen. Doch was spielte es schon für eine Rolle?

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