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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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zusammenschlugen und ihn halb tot im Straßengraben zurückließen, während sie das Mädchen mit nach Hause schleppten. Nach einer Weile kam ein Landstreicher vorbei - damals gab es noch sehr viele. Er fand den Jungen, verarztete und versorgte ihn und zerrte ihn auf einen Zug, als einer vorbeifuhr. Als der Junge Wochen später zu sich kam, befand er sich in Kalifornien. Er schrieb sofort an sein Mädchen zu Hause, erhielt aber nie eine Antwort."
    „Falls Sie mit dieser rührenden Geschichte auf irgendetwas hinauswollen", unterbrach ihn der Anwalt gereizt, „wäre es mir lieb, Sie würden zur Sache kommen."
    Mr. Lewis neigte den Kopf. „Das habe ich ja vor - wenn Sie sich noch einen Moment gedulden würden. Nun, der Junge zog also mit dem Landstreicher weiter, sprang mit ihm auf Züge, arbeitete mal hier, mal dort - bis der Zweite Weltkrieg kam. Der Junge meldete sich zum Kriegsdienst. In seinem Kummer über die verlorene Geliebte war es ihm egal, ob er am Leben blieb oder sterben musste. Und so wurde er ein Held und erhielt hohe Auszeichnungen. Als der Krieg vorüber war, arbeitete er auf den Ol- feldern. Er schuftete so hart, dass er es mit vierzig zum Millionär gebracht hatte. Das war okay, aber er hatte sein Mädchen noch immer nicht vergessen können. Also kehrte er mit all seinem Geld nach Turn-Coupe zurück. Aber das Mädchen war inzwischen eine Frau geworden, hatte einen anderen Mann geheiratet und eine schöne Tochter, die zu diesem Zeitpunkt schon fast ein Teenager war. Es stellte sich heraus, dass man ihr damals erzählt hatte, unser Held sei in Arkansas gestorben. Sie hatte um ihn getrauert, und dann war das Leben für sie weitergegangen."
    Mr. Lewis hielt inne. Abwesend ließ er den Blick über den Gerichtssaal schweifen. Einen Moment schien er mit seinen Gedanken weit weg zu sein. Dann sprach er weiter.
    „Nun muss man wissen, dass der Junge, der zum Millionär wurde, ein Geheimnis hatte. Er wusste, dass er das Mädchen damals geheiratet hatte und dass die Ehe nie aufgelöst wurde. Damit war die Frau rechtlich gesehen eine Bigamistin und ihre Tochter unehelich. Jetzt hätte er einen Skandal heraufbeschwören und das Leben der Frau, ihres Mannes und ihrer Tochter ruinieren können. Er konnte aber auch schweigen und das Geheimnis für sich behalten. Nach langem Ringen mit sich selbst entschied er sich für Letzteres. Er hatte nie wieder geheiratet und erlag nach einigen Jahren einem Herzinfarkt. Man hört selten, dass Männer an gebrochenem Herzen sterben. Aber glauben Sie mir, manche sterben wirklich daran."
    „Mr. Crompton", sagte der Anwalt der Verteidigung missmutig, „hätten Sie vielleicht die Güte, uns zu erklären, was all das mit dem Begräbnis zu tun hat?"
    Mr. Lewis hob beschwichtigend die Hand. „Gleich", versicherte er ihm. „Nun, diese Frau, die der Millionär liebte, wusste natürlich, wie die Dinge standen. Der Gedanke, mit dem Mann davonzulaufen, der ihretwegen zurückgekehrt war, kam ihr durchaus. Aber weil sie eine gute, ehrbare Frau war, hielt sie das Ehegelöbnis, das sie in gutem Glauben abgelegt hatte, und liebte ihren zweiten Gatten so gut es ging. Aber es blieb immer eine Leere in ihrem Leben. Als sie herausfand, dass sie Krebs hatte und sterben musste, kam sie zu mir und bat mich, sie an der Seite des Mannes zu begraben, der ihr wirklicher Ehemann war. Ich respektierte ihre Entscheidung und erfüllte ihr den Wunsch. Und wenn das falsch war, dann tut es mir Leid. Aber ich würde es jederzeit wieder tun."
    „Und das Gericht soll Ihnen glauben, dass Sie aus reinem Mitgefühl offizielle Papiere gefälscht und den Ruf Ihres Geschäfts aufs Spiel gesetzt haben? Das können Sie wohl kaum erwarten."
    „Ich denke doch." Mr. Lewis' Gesichtsausdruck wurde grimmig. „Im Übrigen kann ich nicht gutheißen, dass Sie diese Geschichte hier vor Gericht an die Öffentlichkeit zerren mussten und damit das Opfer zunichte machten, das diese beiden Menschen in ihrem Bemühen, das Richtige zu tun, brachten."
    „Eine noble Haltung", bemerkte der Anwalt zynisch. „Aber wenn Sie von uns verlangen, dass wir Ihnen diese fantastische Geschichte abnehmen, dann sollten Sie uns wohl den Namen jenes perfekten weiblichen Wesens nennen, das Sie so hoch einschätzten, dass Sie ihm angeblich diesen letzten Wunsch erfüllten."
    Lewis Crompton erwiderte nichts. Die Lippen zusammengepresst, saß er regungslos da und blickte starr geradeaus. Das Gemurmel der Zuschauer schwoll zu lautem Stimmengewirr

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