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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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erhob. Es gab Zeiten, da hatten Luke und er um alles, inklusive Frauen, gewetteifert. Aber diese Zeiten waren schon lange vorbei. Jetzt taten sie nur noch so, als gäbe es einen Wettstreit.
    Kane bemerkte den burgunderroten Ford Taurus, der gegenüber vom Motel auf der Straße parkte, nachdem er Regina an ihre Zimmertür begleitet hatte und zu seinem Wagen zurückging. Er konnte nichts Ungewöhnliches an dem Typ, der hinterm Steuer saß und die Zeitung las, entdecken. Trotzdem runzelte er nachdenklich die Stirn.
    Der Mann war ein Fremder, der sich keiner der ortsansässigen Familien zuordnen ließ. Turn-Coupe war schon immer ein sehr abgelegener Ort gewesen, wo man untereinander zu heiraten pflegte. Infolgedessen konnte man an der Ähnlichkeit recht genau erkennen, wer zu welcher Familiengruppe gehörte. Hinzu kam, dass in Turn-Coupe die Leute selten in Autos herumsaßen und Zeitung lasen. Es sei denn, jemand wartete mal vor irgendeinem Geschäft.
    Wenn der Mann eine heimliche Verabredung im Motel hatte, dann sollte man doch annehmen, er würde in einem der Zimmer warten, und nicht auf der Straße, wo jeder ihn sehen konnte. Dass er nicht zu merken schien, wie sehr er auffiel, ließ die Schlussfolgerung zu, dass es sich um einen Fremden handelte, der mit den Besonderheiten einer Kleinstadt nicht vertraut war.
    Was hatte der Mann in Turn-Coupe zu suchen?
    Kane machte kehrt, um anstatt zu seinem Wagen zur Rezeption des Motels zu gehen, wo Betsy, die Füße auf eine geöffnete Schreibtischschublade gelegt, in der einen Hand ein dickes Buch, in der anderen einen angebissenen Apfel, von ihrem April-Halstead-Liebesroman aufsah. Kane deutete mit dem Daumen auf den Ford Taurus auf der anderen Straßenseite. „Ist der Typ da drüben zufällig bei dir eingetragen?"
    Betsy beugte sich etwas vor, warf einen Blick aus dem Fenster, sah den Mann und schnaubte verächtlich. „Keine Spur. Er kreuzte heute Mittag im Restaurant auf, bestellte sich das billigste Gericht auf der Karte und fragte mir ein Loch in den Bauch. Als er ging, nahm er eine Zeitung mit, die jemand liegen gelassen hatte. Seitdem sitzt er dort drüben im Auto."
    „Was wollte er wissen?" An den Schalter gelehnt, wartete Kane auf ihre Antwort.
    „Alles Mögliche. Ob es hier Industrie gibt, Jobs, Kneipen und so weiter. Er fragte mich, wie viele Gäste ich habe und was für eine Art Motel ich hier führe. Er nahm wohl an, es würde sich um ein Stundenhotel handeln, aber ich sagte ihm, etwas so Einträgliches sei es leider nicht." Sie grinste. „Dann wollte er wissen, ob ich irgendeine interessante Person bei mir wohnen habe."
    „Und? Hast du es ihm gesagt?"
    Betsy legte ihr Buch weg und warf das Kerngehäuse ihres Apfels in einen Abfalleimer. „Ich bin doch nicht von gestern, Süßer. Nein, natürlich habe ich ihm nichts gesagt. Aber soll ich dir sagen, was ich denke?"
    Kane blickte sie fragend an.
    „Ich glaube, er ist irgendein Privatdetektiv."
    „Bist du sicher, du hast nicht zu viele Krimis gelesen?"
    Betsy ignorierte seine Bemerkung. „Wenn du mich fragst, dann sieht er ganz danach aus. Er könnte hinter irgendeinem Kerl her sein, der mit seiner Frau durchgebrannt ist. Oder hinter einem Daddy, der das Weite gesucht hat."
    Ihr zweifelnder Gesichtsausdruck entging ihm nicht. „Aber du hältst es nicht für sehr wahrscheinlich?"
    „Es tut sich doch etwas viel Interessanteres hier, oder?"
    „Du glaubst, er hat etwas mit dem Prozess zu tun?"
    „Das könnte ich mir vorstellen." Gespannt blickte sie ihn an.
    „Aber aus welchem Grund sollte er sich nach deinen Gästen erkundigen? Hinter wem ist er her?" Kane hatte so seine eigenen Vermutungen, aber es konnte nicht schaden, sich ihre anzuhören.
    „Da bin ich überfragt. Zurzeit wohnen bei mir nur ein Ehepaar, das seine Tochter besucht, ein paar Bauarbeiter, ein Vertreter und deine Regina Dalton."
    „Sie ist nicht meine Regina", entgegnete er knapp.
    „Pech gehabt." Betsy lächelte ihn mutwillig an. „Aber du musst zugeben, sie ist der Typ, auf den die Männer fliegen. Oder könnte es vielleicht sein, dass dieser Kerl da draußen ihr Freund, vielleicht sogar ihr Mann ist?"
    „Wie kommst du denn auf die Idee?" Es fiel ihm schwer, seine Gelassenheit zu wahren.
    „Oh, das war nur so eine Vermutung. Womöglich ist er sogar hinter dir her. Sieh dich vor, Sugar Kane."
    „Das werde ich tun", sagte er in ironischem Ton, während er sich zum Gehen wandte. „Vielen Dank, Betsy."
    „Gern geschehen." Noch ehe er

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