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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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schließen, dass sie die Geschichte mit dem Sarg gehört hatte. Weil ihr kaum danach zu Mute war, irgendwelche Einzelheiten erklären zu müssen, bemerkte Regina hastig: „Vivian erzählte mir auch von Francie und was sie Kane angetan hat."
    „Ach, wirklich? Das ist ja interessant", sagte April. „Demnach bin ich nicht die Einzige, die dankbar ist, dass Kane endlich mal aufwacht und seine Nase aus diesen Rechtsbüchern nimmt, in denen er sich ständig vergräbt. Dann kennen Sie also die Geschichte mit der vorgetäuschten Schwangerschaft?"
    „Offenbar war die Möglichkeit durchaus gegeben, dass seine Verlobte ein Kind von ihm erwartete", meinte Regina.
    „Nun, das denke ich schon. Aber einem Mann zu sagen, dass er sein Kind verliert - vor allem einem Mann wie Kane, dem Familie so wichtig ist - und im selben Atemzug Geld von ihm zu verlangen, finden Sie das nicht herzlos?"
    Regina legte die Hand auf den Bernsteinanhänger an ihrem Hals. „Ja, natürlich, herzlos und unglaublich dumm. Die Frau hätte wissen müssen, dass Kane besorgt genug sein würde, um die Sache nicht auf sich beruhen zu lassen. Dass er sich erkundigen würde, ob sie alles gut überstanden hatte."
    „Sehen Sie", rief April triumphierend, „ich wusste, Sie sind eine besondere Frau! Sie haben Kane gerade erst kennen gelernt, aber seine Persönlichkeit bereits besser erfasst als Francie, die ihn so lange gekannt hatte. Sie sehen seine Qualitäten."
    „Was ich sehe", erwiderte Regina trocken, „sind seine Zähigkeit und eine eiserne Entschlossenheit, alles bis zum bitteren Ende durchzuführen."
    April runzelte die Stirn, konnte jedoch nichts erwidern, weil sie in diesem Moment von einer Pseudo-Schriftstellerin angesprochen wurde.
    Sich selbst überlassen, blickte Regina sich unter den Gästen um. Dabei sah sie, dass Lewis Crompton noch immer auf der hinteren Veranda Hof hielt. Da sie das Gefühl hatte, bei dem Gespräch der beiden Frauen im Weg zu sein, und weil sie inzwischen nicht mehr befürchten musste, dass es so aussah, als steuere sie einen sicheren Hafen an, ging sie zielstrebig auf das Grüppchen um den alten Herrn zu.
    Kanes Großvater sah sie kommen. Mit einer weit ausholenden Handbewegung hieß er sie in seinem Kreis willkommen. Regina war ihm dankbar für die galante Geste.
    Eine ältere Dame stand an seiner Seite, eine schlanke Frau mit aufrechter Haltung, einer Haut wie Magnolienblüten und silbrigem Haar, das in weichen Wellen ihr Gesicht umrahmte. Als Mr. Lewis sie ihr als Elise Pickhart vorstellte, wusste Regina, dass dies die Lady sein musste, mit der er jeden Dienstag zum Lunch ausging-
    Es faszinierte sie, das ältere Paar zu beobachten. Die harmonische Übereinstimmung zwischen den beiden hätte vermuten lassen, dass sie ein altes Ehepaar waren. Regina fragte sich, warum sie nicht längst geheiratet hatten. Nicht, dass es sie etwas anging. Sich über die Leute in Turn-Coupe den Kopf zu zerbrechen hinderte sie bloß daran, ihre Aufgabe zu erledigen. Und Gefühle konnte sie sich schon gar nicht leisten.
    Doch als sie so dastand und Lewis Crompton beobachtete, als sie sah, welche Zuneigung seine Freunde ihm entgegenbrachten, überkamen sie tiefe Schuldgefühle. Zweifellos war dieser Mann ein herzensguter Mensch, den man einfach gern haben musste. Und sie hatte ihn gern, sehr gern sogar. Er war ihr gegenüber immer freundlich und hilfsbereit gewesen. Und sie missbrauchte seine Güte, indem sie ihn belog und betrog, indem sie seine Vergangenheit nach Skandalen und Geheimnissen auszuschnüffeln versuchte, um ihn dann vor aller Öffentlichkeit bloßzustellen.
    Sie hasste und verachtete sich dafür.
    Ihre Selbstverachtung wurde nur noch übertroffen von der Angst, dass sich kein dunkler Fleck auf Lewis Cromptons weißer Weste finden ließ, dass es keine Schande gab in seinem unbescholtenen Leben, keine Geheimnisse, die sie enthüllen konnte. Was um Himmels willen sollte sie dann tun?

Hewlett-Packard
    8. KAPITEL
    Vom See zurückgekehrt, wo er geholfen hatte, die Feuerwerkskörper aufzubauen, beobachtete Kane, wie ständig wechselnde Emotionen über Reginas ausdrucksvolles Gesicht huschten, und fragte sich, worüber sie wohl gerade nachdachte. Etwas musste sie gestört haben, denn zuvor hatte sie noch gelächelt, als würde sie sich über etwas freuen. Kane konnte keinen Anlass für ihren plötzlichen Stimmungsumschwung erkennen. Sie war mit seinem Großvater zusammen, und ein Gespräch mit Pops verlief stets angenehm und

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