Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
einer Verständigung kommen.
    Aber als sie am nächsten Morgen ins Frühstückszimmer kam, war es leer. Das Gästebett war unbenutzt, und der Streifenwagen der Polizei von Tunica Parish in der Auffahrt war verschwunden.
    Roan war fort.

Hewlett-Packard
    20. KAPITEL
    Die Abendluft war weich wie Samt. Roan stand, eingehüllt in Zigarrenrauch, mit der Schulter an eine der mächtigen weißen Säulen gelehnt da, die die Galerie auf der Rückseite von Kanes Haus The Häven abstützten. Der Rauch stammte aus der kubanischen Cohiba, die Kane zur Feier der Geburt seiner Tochter endlich herausgerückt hatte. Dieses abendliche Treffen war die erste Gelegenheit zu einem gemütlichen Beisammensein seit über einem Monat. Kane war während dieser Zeit seiner Frau und seinem Baby kaum von der Seite gewichen, woraus Roan ihm nur schlecht einen Vorwurf machen konnte. Courtney Morgan Benedict war ein hübsches kleines Ding, mit den rötesten Haaren, die man in Turn-Coupe je gesehen hatte.
    Die Stimmen von Luke, Kane, Clay und Pop verschmolzen zu einem dröhnenden Rumpeln. Sie hatten sich gerade darüber unterhalten, dass der Plan für einen Kasinodampfer auf dem Horseshoe Lake abgeschmettert worden war. Als sie aufs Angeln zu sprechen kamen, hörte Roan weg. Ihm gingen andere Dinge im Kopf herum.
    „He, Roan, hast du etwas von Tory gehört?"
    Das war Cal, der da fragte. Roan zog die Augenbrauen zusammen und warf seinem Cousin über die Schulter einen Blick zu, bevor er antwortete: „Seit ich zurück bin, nicht."
    „Also wirklich, Roan. Hast du sie denn nicht mal angerufen?"
    Er schaute auf den See, der zwischen den Bäumen glitzerte. „Ich hatte viel zu tun, es ist eine Menge liegen geblieben. Und sie ist auch sehr beschäftigt."
    „Richtig", sagte Cal trocken. „Einen ganzen Monat lang. Oder sind es schon sechs Wochen?"
    „Das ist wirklich verdammt lang", beklagte sich Roans Dad. „Gott, ich vermisse dieses Mädchen."
    Roan spürte, wie sich sein Herz zusammenkrampfte, ein Gefühl, das er seit seiner Rückkehr aus Florida so oft verspürte, dass er sich inzwischen schon fast daran gewöhnt hatte. Er ver- misste sie auch. Auf Dog Trot wurde er auf Schritt und Tritt an Tory erinnert. Das Haus erschien ihm dunkler, staubiger und leerer, seit sie fort war. Beau jaulte manchmal abends um die Zeit, zu der Tory mit ihm spazieren gegangen war. Dann legte er den Kopf in den Nacken und verlieh seiner Traurigkeit dadurch Ausdruck, dass er einen lauten lang gezogenen Klagelaut ausstieß. Roan wünschte, er könnte es genauso machen.
    „Hab sie vor zwei Tagen gesehen", sagte Pop mit nachdenklicher Stimme.
    Roan fuhr herum. „Du hast was? Wo?"
    „Auf CNN. Sie brachten einen Bericht über Vandergraff und Melanka und dass sie in eine hochkarätige Geldwäscheoperation verwickelt waren, an der drei Bundesstaaten und ein halbes Dutzend Inseln und andere Länder beteiligt waren ... mutmaßlich, natürlich. Sie zeigten Tory, wie sie nach der Vernehmung zur Anklage das Gericht verließ, und dann brachten sie in diesem Zusammenhang noch mal alles über ihre Entführung. Die Pressefritzen wollten ein Statement von ihr, aber unsere Tory ging durch den ganzen Verein durch, als ob er Luft wäre, mit hoch erhobenem Kopf und stolz und jeder Zoll eine Prinzessin."
    „Ich habe nichts darüber gesehen." Roans Stimme klang schärfer als beabsichtigt.
    „Du solltest eben in Rente gehen, so wie ich", gab sein Dad mit einem breiten Grinsen zurück. „Dann könntest du sämtliche Seifenopern und Nachrichten rund um die Uhr anschauen.
    Auf jeden Fall war es eine Sensation, die selbst in Übersee ein kleines Erdbeben ausgelöst hat."
    Roan fragte sich einen Moment, ob sein Dad sich das alles womöglich nur aus den Fingern gesogen hatte, einfach nur um zu sehen, wie er reagierte. Falls ja, musste er mit der Reaktion mächtig zufrieden sein.
    Ein paar Leute in der Stadt hatten ihn auf Tory angesprochen und versteckte Andeutungen gemacht, so als ob sie davon ausgegangen wären, dass zwischen ihnen etwas wäre. Sie wussten nichts von der tiefen Kluft, die eine Frau wie sie und einen Mann wie ihn trennte. Er hatte es selbst nicht genau gewusst, bevor er auf Sanibel gewesen war und den Luxus gesehen hatte, in dem sie lebte. Dabei war die Villa für Torys Stiefvater nur ein Feriendomizil gewesen. Unvorstellbar, wie die Häuser aussehen mochten, in denen sie den Rest des Jahres verbrachte.
    Es war besser, nicht daran zu denken. Dann tat es wenigstens weniger

Weitere Kostenlose Bücher