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Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Abgeschiedenheit. Das tun manche Leute."
    „Und Sie?" forschte Tory weiter. „Wie sind Sie mit Roan verwandt?"
    „Ich bin eine geborene Benedict. Roan und ich stammen vom selben Familienzweig ab. Unser Ur-Ur- was weiß ich wie viele Ur-Großvater hatte noch ein bisschen Piratenblut in den Adern. Vermutlich hat er wohl deshalb die Spanierin, in die er sich verliebt hatte, entführt und in Texas ü ber die Grenze gebracht. Man e rzählt sich, dass sie mit einem Mann verheiratet werden sollte, der doppelt so alt war wie sie, deshalb war es wahrscheinlich nur vernünftig, sie einfach zu entführen, um einem Familienstreit aus dem Weg zu gehen." Über ihr rundes Gesicht huschte ein wissender Ausdruck. „Nicht dass ich damit sagen will, dass Ihnen was Ähnliches passiert ist."
    „Nein, natürlich nicht." Tory lächelte matt.
    „Aber trotzdem sind Sie hier und fahren jetzt mit Roan nach Hause, weil man Sie entführen wollte. Also wenn das nicht irgendwie ..."
    „Bitte!" Die Krankenschwester war offenbar eine unverbesserliche Romantikerin.
    Johnnie seufzte. „Entschuldigung. Ich schätze, so was passiert nur in Aprils Büchern."
    Es war wohl am klügsten, das Thema so schnell wie möglich fallen zu lassen. „Haben Sie nicht noch einen vierten Bruder erwähnt?"
    „Das war ein Schurke reinsten Wassers. Er hat beim Umherwandern in den Wäldern eine Französin gefunden. Er hat nie erfahren, wie sie dort hinkam oder woher sie stammte, und es war ihm auch egal. Er nahm sie mit zu sich nach Hause und hat sie die nächsten fünfzig Jahre dort festgehalten. Das ist der Zweig, von dem Cousin Clay abstammt. Er und Roan sind dicke Freunde."
    „Faszinierend", bemerkte Tory, da es offenbar von ihr erwartet wurde.
    „Früher waren wir ein verschworener Haufen, Kane, Luke, Roan, sogar Clay und seine Brüder zeitweise. Wir waren ziemlich wild, aber wir haben immer zusammengehalten und aufgepasst, dass wir uns mit unseren dummen Späßen nicht das Genick brechen. War wirklich eine tolle Zeit damals."
    „Aber nicht alle von Ihnen sind so eng miteinander verwandt, richtig?"
    „Fünf oder sechs sind Cousins, obwohl manche auch noch mit anderen Zweigen der Familie zusammenhängen. Ich meine, Turn-Coupe war viele Jahre lang völlig isoliert. Ehen unter Blutsverwandten waren normal, weil es keine große Auswahl gab." Sie ging zum Fußende des Bettes und schrieb etwas auf die Patientenkarte, die dort hing. „Heutzutage gibt’s so was natürlich nicht mehr. Ich weiß noch gut, wie es war, als ich in der Mittelschule eine Weile mit Todd Carlson ging. Meine Großmutter war total aus dem Häuschen, weil Todd mein Cousin dritten oder vierten Grades oder so war. Sie hat so einen Wirbel gemacht, dass ich für eine ganze Weile überhaupt keine Lust mehr hatte, mit irgendwem auszugehen."
    Tory legte den Kopf auf die Seite. „Dann ist also der Mangel an Gelegenheit der Grund dafür, dass Roan nicht wieder geheiratet hat?"
    Johnnie grinste. „Das kann man nicht gerade sagen. Ich denke, er ist nur zu beschäftigt, ganz zu schweigen davon, dass er zu bescheiden ist, um die Frauen, die auf ihn abfahren, auch nur wahrzunehmen. Aber er ist ein toller Bursche, finden Sie nicht auch? Kein Muskelprotz, aber ein hübsches Päckchen. Und so ein knackiger Hintern!"
    Die Zwickbewegung, mit der die mollige mütterliche Frau ihre Worte begleitete, kam so unerwartet, dass Tory laut auflachte. Sofort hielt sie die Luft an und umklammerte mit einer Hand ihre Schulter. „Oh, machen Sie das nicht, das tut weh", bat sie mit einem lauten Aufstöhnen.
    „Entschuldigung. Auf jeden Fall ist das die Saga der Benedicts. Die Brüder haben große Landstriche urbar gemacht, sie haben gejagt und gefischt und a m See Fallen gestellt, züchteten Rinder und bauten Baumwolle an und bekamen wie die meisten Leute damals einen Haufen Kinder." Sie machte eine weit umfassende Geste. „Und von da kommen wir alle her."
    Tory musste unwillkürlich über den Stolz und die Zuneigung lächeln, die in Johnnies Stimme mitschwangen. „Es muss schön sein, zu so einer großen Familie zu gehören."
    Uber Johnnies Gesicht huschte ein müder Ausdruck. „Manchmal wünsche ich mir, das einzige Kind eines Einzelkinds zu sein und in einer Stadt zu leben, in der mich kein Mensch kennt. Du kannst dir hier nicht mal eine Tüte Milch holen, ohne über ein Dutzend Leute zu stolpern, die du kennst. Und wenn du in deinen Arbeitsklamotten oder ohne Make-up losgehst, sagen sie gleich alle, Ja, sag

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